Die Entscheidung zwischen Hardware- und Software-VPNs (Virtual Private Networks) klingt vielleicht nach Haarspalterei – ist es aber nicht. Beide schützen zwar unsere Online-Privatsphäre, sind aber so unterschiedlich wie ein Haussicherheitssystem und ein persönlicher Bodyguard. Jedes hat seine eigenen Vorteile, die für deine Cybersicherheit entscheidend sein können, egal ob du aus der Ferne arbeitest und mit sensiblen Daten zu tun hast oder einfach nur Wert auf deine Privatsphäre im Internet legst.
Schauen wir uns an, warum die Wahl zwischen diesen beiden Ansätzen wichtiger ist, als du vielleicht denkst.
Software-VPN vs. Hardware-VPN: ein kurzer Überblick
Hardware-VPNs | Software-VPNs | |
Preise | Teuer | Bezahlbar |
Skalierbarkeit | Teuer und langsam | Bezahlbar und schnell |
Einrichtung und Updates | Schwierig | Einfach und problemlos |
Fernzugriff | Ausgezeichnet | Nicht immer verfügbar |
Computerauslastung | Keine | Vernachlässigbar |
Sicherheit | Ausgezeichnet | Ausgezeichnet |
Zensur umgehen | Nicht möglich | Schnell und einfach |
Was ist ein Hardware-VPN?
Ein Hardware-VPN ist ein physisches Gerät, das einen sicheren Fernzugriff auf ein privates Netzwerk ermöglicht. Im Gegensatz zu Software-VPNs, die auf einzelnen Geräten installiert werden müssen, bieten Hardware-VPNs eine spezielle, zentrale Lösung für Netzwerksicherheit und Konnektivität. Hardware-VPNs werden direkt mit den Geräten der Benutzer verbunden und bieten zuverlässigen Schutz für die zugehörigen Netzwerke.
Große Organisationen und Unternehmen verwenden Hardware-VPNs in erster Linie, um Remote-Mitarbeitern, Zweigstellen und Partnern einen sicheren Netzwerkzugang zu ermöglichen. Hardware-VPNs sind zwar für den Einsatz in Unternehmen sehr effektiv, aber zu Hause kann die Implementierung aufgrund des erforderlichen technischen Fachwissens, des Zeitaufwands und der finanziellen Ressourcen aufwendig sein.
Die Kernarchitektur eines Hardware-VPNs besteht aus mehreren integrierten Komponenten:

- Das zentrale Element ist der VPN-Router oder Gateway, der die Verschlüsselung, Entschlüsselung, Authentifizierung und Weiterleitung des Datenverkehrs übernimmt. Dieses Gateway dient als sicherer Zugangspunkt für alle Remote-Verbindungen zum privaten Netzwerk.
- Netzwerkkarten (NICs), die in diesen Routern installiert sind, ermöglichen die Netzwerkverbindung und müssen mit der VPN-Hardware kompatibel sein.
- Im Kern des Systems führt eine Verschlüsselungs-/Entschlüsselungs-Engine wichtige kryptografische Vorgänge mit Algorithmen wie AES, DES, 3DES oder AES-256 durch.
- Netzwerk-Switches ermöglichen die sichere Kommunikation zwischen mehreren Geräten, indem sie verschiedene VPN-Komponenten wie Router, Firewalls und Konzentratoren miteinander verbinden.
- Um einen zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten, verfügen Hardware-VPNs über Redundanzfunktionen wie Ausfallsicherungsmechanismen, doppelte Stromversorgungen und Backup-Komponenten.
- Netzwerkadministratoren verwalten das System über eine spezielle Schnittstelle, über die sie VPN-Richtlinien konfigurieren, Benutzerkonten verwalten und Verbindungen überwachen.
- Die Sicherheit wird durch komplexe Authentifizierungsmechanismen gewährleistet, wie zum Beispiel die Überprüfung von Benutzernamen und Passwörtern, digitale Zertifikate oder Zwei-Faktor-Authentifizierung.
- Zusätzliche Sicherheitsfunktionen sind normalerweise Firewalls, Systeme zur Erkennung/Verhinderung von Eindringlingen, Inhaltsfilterung und Virenschutz.
- Bei größeren Installationen verteilen Load Balancer den VPN-Datenverkehr auf mehrere Gateways für eine optimale Leistung.
Vorteile von Hardware-VPNs
Hardware-VPNs bieten eine Reihe von Vorteilen für die sichere und effiziente Netzwerkverwaltung. Deshalb sind sie eine gute Option für anspruchsvolle Umgebungen:
Hohe Sicherheit
Hardware-VPNs bieten erweiterten Schutz, da sie unabhängig von den Geräten der Benutzer arbeiten und so das Risiko von Malware-Angriffen oder Software-Schwachstellen minimieren. Ihre isolierte Architektur stellt sicher, dass sensible Daten auch in komplexen Netzwerkkonfigurationen sicher bleiben.
Skalierbarkeit und Leistung
Ein Hardware-VPN ist für hohen Datenverkehr ausgelegt und damit perfekt für Unternehmen, die mit wachsenden Anforderungen rechnen. Das Design unterstützt expandierende Netzwerke, ohne dass die Leistung darunter leidet, und sorgt so für einen problemlosen Betrieb, auch wenn die Anforderungen der Benutzer steigen.
Zentrale Verwaltung
Zentrale Verwaltungstools erleichtern die Überwachung, Konfiguration und Wartung der Netzwerksicherheit. Diese optimierte Steuerung vereinfacht Verwaltungsaufgaben, insbesondere für Unternehmen mit mehreren Standorten.
Höhere Leistung
Da Hardware-VPNs dedizierte Verarbeitungseinheiten verwenden, sind sie nicht von der Leistung der Geräte abhängig, die sie bedienen. Diese Unabhängigkeit sorgt für schnellere und zuverlässigere VPN-Verbindungen, selbst in Spitzenzeiten.
Dedizierte Hardware-Ressourcen
Im Gegensatz zu Software-VPNs verfügen Hardware-Lösungen über eigene Ressourcen wie CPU und Arbeitsspeicher, die speziell für Verschlüsselungs-, Authentifizierungs- und Datenübertragungsaufgaben optimiert sind. Diese Eigenständigkeit gewährleistet eine unterbrechungsfreie und effiziente Leistung.
Komponenten für Verfügbarkeit und Redundanz
Viele Hardware-VPNs haben Ausfallsicherungen, Notstromversorgungen und Lastenausgleichsfunktionen, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten. Diese Redundanzen erhöhen die Zuverlässigkeit, selbst bei Hardwareausfällen oder Wartungsarbeiten.
Kompatibilität und Interoperabilität
Hardware-VPNs sind für die Zusammenarbeit mit verschiedenen Netzwerkgeräten und -standards ausgelegt. Dank dieser Flexibilität lassen sie sich ganz einfach in bestehende IT-Systeme einbinden, ohne dass die Arbeitsabläufe gestört werden.
Compliance und gesetzliche Anforderungen
Für Unternehmen, die strenge Compliance-Standards einhalten müssen, erfüllen Hardware-VPNs diese Anforderungen oft besser. Sie bieten die detaillierten Kontroll- und Audit-Funktionen, die für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften erforderlich sind.
Einfache Bedienung für Endnutzer
Obwohl die Einrichtung komplex sein kann, ist die Bedienung für Endnutzer unkompliziert. Nach der Konfiguration können Mitarbeiter und Kunden sicher auf das Netzwerk zugreifen, ohne Softwareinstallationen oder Updates verwalten zu müssen.
Was ist ein Software-VPN?
Ein Software-VPN ist eine Anwendung, mit dem Benutzer direkt von ihren Geräten aus sichere, verschlüsselte Verbindungen zu Remote-VPN-Servern herstellen können. Anders als bei Hardware-Lösungen läuft bei Software-VPNs die ganze Verschlüsselung direkt auf dem Gerät des Benutzers und es ist keine spezielle Hardware nötig.
Du kannst VPN-Apps für verschiedene Betriebssysteme herunterladen, und einige Geräte haben sogar eine integrierte VPN-Funktion. Software-VPNs sind normalerweise günstiger, einfacher zu skalieren und oft schneller als die Hardware-Versionen. Deshalb sind sie bei den Benutzern so beliebt.
Vorteile von Software-VPNs
Software-VPNs haben viele praktische Funktionen, die sehr vielseitig und einfach zu nutzen sind – perfekt für viele Benutzer:
Keine fortgeschrittenen technischen Kenntnisse erforderlich
Software-VPNs sind Benutzerfreundlich und erfordern keine umfangreichen technischen Kenntnisse für die Einrichtung oder Verwaltung. Die meisten Anbieter zeigen dir, wie alles installiert wird, was es für Benutzer und Unternehmen ziemlich einfach macht.
Einfacher Download und Nutzung
Mit nur wenigen Klicks können Software-VPNs heruntergeladen und auf einer Vielzahl von Geräten installiert werden. Dank ihrer intuitiven Benutzeroberflächen können Benutzer mühelos eine Verbindung zu Servern herstellen oder Einstellungen anpassen.
Flexibel und mit den meisten Betriebssystemen kompatibel
Software-VPNs unterstützen gängige Betriebssysteme wie Windows, macOS, Android und iOS und gewährleisten so die Kompatibilität zwischen verschiedenen Geräten. Dank dieser Flexibilität können Benutzer ihre Verbindungen unabhängig vom verwendeten Gerät sichern.
Günstiger als die Hardware-Option
Die Kosteneffizienz ist ein großer Vorteil von Software-VPNs. Sie werden meistens als Abonnement angeboten, wodurch die Kosten für den Kauf und die Wartung von Hardware wegfallen.
Unterstützt vielseitige VPN-Protokolle
Die meisten Software-VPNs bieten mehrere Protokolloptionen wie OpenVPN, WireGuard oder IKEv2, damit Benutzer zwischen Geschwindigkeit, Sicherheit und Kompatibilität wählen können.
Große Servernetzwerke an verschiedenen Standorten
Software-VPN-Anbieter betreiben weltweit umfangreiche Servernetzwerke, über die Benutzer eine Verbindung zu Servern in mehreren Ländern herstellen können. Die globale Reichweite sorgt für schnelle Verbindungen und umgeht regionale Einschränkungen.
Regelmäßige Updates und Verbesserungen
Software-VPNs werden regelmäßig aktualisiert, um die Sicherheit zu erhöhen, Fehler zu beheben und die Leistung zu verbessern. Diese Updates schützen die Benutzer vor neuen Bedrohungen.
Im Paket mit anderen Cybersicherheitstools
Viele Software-VPNs sind Teil einer umfassenden Cybersicherheitssuite mit Funktionen wie Werbeblocker, Virenschutz oder Passwort-Manager. Dieser Rundum-Ansatz sorgt für mehr digitale Sicherheit.
Einfach anpassbar mit erweiterten Funktionen
Software-VPNs bieten viele Anpassungsmöglichkeiten, von Split-Tunneling bis hin zu Kill-Switches, damit die Benutzer den Service ganz nach ihren Bedürfnissen einrichten können. Erfahrene Benutzer können die Einstellungen für mehr Kontrolle und Leistung optimieren.
Hardware-VPNs vs. Software-VPNs: Vor- und Nachteile im Vergleich
Die Entscheidung zwischen einem Hardware- und einem Software-VPN hängt von deinen spezifischen Anforderungen ab. Beide haben unterschiedliche Stärken und Einschränkungen, die von Faktoren wie Budget, Skalierbarkeit, Sicherheit und Anwendungsfall abhängen. In diesem Abschnitt vergleichen wir diese beiden VPN-Typen anhand wichtiger Kriterien, damit du eine fundierte Entscheidung treffen kannst.
Preise
Hardware-VPNs erfordern eine erhebliche Vorabinvestition, da du physische Geräte kaufen musst. Wartungskosten und mögliche Hardware-Upgrades machen das Ganze teurer, deshalb ist diese Option eher für Unternehmen mit größerem Budget sinnvoll. Im Gegensatz dazu werden Software-VPNs über günstige Abonnements angeboten, was sie zu einer guten Wahl für Einzelpersonen und kleine Unternehmen macht.
Skalierbarkeit
Hardware-VPNs sind auf Skalierbarkeit in großen Netzwerken auf Unternehmensebene ausgelegt. Die Erweiterung der Kapazität erfordert jedoch oft zusätzliche Hardware-Investitionen, die kostspielig und zeitaufwendig sein können. Software-VPNs sind dagegen von Natur aus skalierbar, mit einem einfachen Abo-Upgrade lassen sich weitere Geräte oder Benutzer hinzufügen.
Einrichtung und Updates
Die Einrichtung eines Hardware-VPNs erfordert technisches Fachwissen und Zeit und oft ein eigenes IT-Team. Updates und Wartung können sehr kompliziert sein, vor allem bei globalen Unternehmen. Software-VPNs sind viel einfacher zu installieren und zu warten, da Updates automatisch vom Anbieter bereitgestellt werden, was eine problemlose Verwaltung gewährleistet.
Fernzugriff
Hardware-VPNs eignen sich hervorragend für den sicheren Fernzugriff in großen Unternehmen und bieten umfassende Unterstützung für mehrere Benutzer und Verbindungen. Allerdings sind sie möglicherweise nicht flexibel genug für den individuellen Gebrauch oder für Personen, die viel unterwegs sind. Software-VPNs funktionieren dagegen nicht immer gut mit Fernzugriff. Deshalb bieten manche Anbieter statische oder dedizierte IP-Adressen an.
Computerauslastung
Da Hardware-VPNs eigene Ressourcen nutzen, verbrauchen sie keine Rechenleistung der Geräte der Benutzer. Dies bedeutet, dass die Geräteleistung nicht beeinträchtigt wird. Software-VPNs nutzen aber die CPU und den Arbeitsspeicher des Geräts, was die Geschwindigkeit etwas beeinträchtigen kann, vor allem auf älteren oder leistungsschwachen Geräten.
Sicherheit
Beide Optionen bieten hohe Sicherheit, aber die physische Isolierung und die dedizierten Ressourcen von Hardware-VPNs bieten einen zusätzlichen Schutz vor Cyberbedrohungen. Software-VPNs sind vom Gerät und dem Betriebssystem abhängig, auf dem sie installiert sind, und können daher anfällig für Malware oder Software-Exploits sein.
Zensur umgehen
Wenn es darum geht, Zensur zu umgehen, haben Software-VPNs in der Regel die Oberhand. Anbieter unterhalten oft große, regelmäßig aktualisierte Servernetzwerke, die geografische Beschränkungen und Zensur umgehen können. Hardware-VPNs können zwar Beschränkungen umgehen, verfügen jedoch nicht über die dynamische Flexibilität von Softwarelösungen.
Haftungsausschluss: Bitte beachte, dass die Nutzung von Surfshark-Diensten zu illegalen Zwecken strengstens untersagt ist und gegen unsere Nutzungsbedingungen verstößt. Achte darauf, dass jede Nutzung von Surfshark-Diensten für deine individuellen Aktivitäten allen relevanten Gesetzen und Vorschriften entspricht, einschließlich der rechtlichen Bestimmungen anderer Dienstleister und Websites, auf die du mit Surfshark zugreifst.
Deine Online-Sicherheit ist Privatsache – triff die richtige Entscheidung
Wie wir gesehen haben, geht es bei der Entscheidung zwischen Hardware- und Software-VPNs nicht um die bessere Lösung, sondern um die richtige Lösung für deine Online-Aktivitäten. Software- und Hardware-VPNs bedienen heute zwar unterschiedliche Bedürfnisse und Benutzer, aber in Zukunft könnte es hybride Ansätze geben, die ihre Stärken kombinieren. Was auch immer die Zukunft bringt, denk dran: Die beste Lösung ist immer eine, die genau zu deinen Sicherheitsanforderungen passt.
Häufig gestellte Fragen
Kann ich ein physisches VPN kaufen?
Ja, du kannst ein physisches VPN in Form von Hardware-VPN-Geräten kaufen. Diese Geräte sind eigenständige Einheiten, die sichere Netzwerkverbindungen bieten, ohne dass zusätzliche Software installiert werden muss.
Ist ein Hardware-VPN besser?
Ob ein Hardware-VPN besser ist, hängt von deinen Anforderungen ab. Es ist ideal für Unternehmen, die hohe Sicherheit und Skalierbarkeit benötigen, aber für einzelne Benutzer sind Software-VPNs oft kostengünstiger und vielseitiger.
Brauche ich für ein VPN spezielle Geräte?
Für ein VPN brauchst du nicht unbedingt spezielle Geräte. Software-VPNs können direkt auf Geräten verwendet werden, aber wenn du dich für ein Hardware-VPN entscheidest, musst du das physische Gerät kaufen und einrichten.
Kann ich ein VPN auf einem Router verwenden?
Ja, viele VPNs können direkt auf Routern konfiguriert werden. So können alle Geräte, die mit dem Router verbunden sind, das VPN nutzen, ohne dass du sie einzeln einrichten musst.
Wie finde ich das beste Hardware-VPN?
Wenn du das beste Hardware-VPN suchst, solltest du Faktoren wie Netzwerkgröße, Budget und bestimmte Sicherheitsanforderungen berücksichtigen. Achte auf Funktionen wie Skalierbarkeit, Leistung und die Einhaltung von Industriestandards.
Was ist das beste Hardware-VPN für unterwegs?
Für unterwegs sind kompakte und tragbare Hardware-VPNs wie Reiserouter mit integrierter VPN-Funktion ideal. Sie bieten sichere Verbindungen in öffentlichen Netzwerken und sind gleichzeitig leicht zu transportieren.
Wie kann ich ein Hardware-VPN einrichten?
Wenn du ein Hardware-VPN einrichtest, musst du das Gerät mit deinem Netzwerk verbinden und über die Verwaltungsschnittstelle konfigurieren. Du musst die Authentifizierung einrichten, den Benutzerzugriff definieren und die Verschlüsselungseinstellungen für optimale Sicherheit konfigurieren. Ausführliche Anweisungen findest du in unserer Anleitung zum Einrichten eines VPN auf deinem Router.