WireGuard ist neben dem OpenVPN- und IPsec-VPN-Protokoll eine der bekanntesten Protokolle. Aber wie kannst du eine WireGuard VPN-Verbindung auf der FritzBox einrichten?
Eine WireGuard-VPN-FritzBox klingt erstmal kompliziert, ist aber eigentlich ganz einfach. Das moderne VPN-Protokoll ist nicht nur super schnell, sondern auch noch extrem sicher. Wir zeigen dir Schritt für Schritt, wie du deine FritzBox so konfigurierst, dass du von jedem Café der Welt sicher auf dein Heimnetzwerk zugreifen kannst – ganz ohne IT-Studium.
Wie richtet man WireGuard VPN auf der FritzBox ein?
Im Folgenden erfährst du Schritt für Schritt, wie du WireGuard einrichten kannst:
Anmeldedaten und Schlüssel erzeugen
Bevor es losgeht, musst du keine separaten Abos oder externen Dienste buchen – die FritzBox kann die komplette VPN-Konfiguration selbst erstellen.
Gehe in deiner FritzBox zu „Internet“ > „Freigaben“ > „VPN“ und wähle „VPN-Verbindung hinzufügen“. Anschließend klickst du auf „Für den eigenen Benutzer einrichten“.
Die FritzBox erstellt nun automatisch die notwendigen Daten:
- Öffentlicher und privater Schlüssel
- Interne IP-Adresse im VPN (IPv4/IPv6)
- Einen QR-Code oder eine Konfigurationsdatei für den WireGuard-Client auf deinem Smartphone oder Laptop
Lade diese Konfigurationsdatei herunter oder scanne den QR-Code direkt mit der WireGuard-App auf deinem Gerät.
Konfiguriere das Interface
Falls deine FritzBox die Option „WireGuard“ noch nicht anzeigt, prüfe bitte, ob du die neueste FRITZ!OS-Version installiert hast.
Bei der Einrichtung musst du lediglich auswählen, für welchen Benutzer die VPN-Verbindung gelten soll. Alle weiteren Schlüssel und Adressen erstellt die FritzBox automatisch. Du kannst die Konfiguration anschließend exportieren und auf deinen Endgeräten importieren.
Stelle sicher, dass die Verbindung erfolgreich ist
Zeit für den Härtetest! Gehe zu: Was ist meine IP-Adresse oder einer ähnlichen Seite und prüfe deine IP-Adresse. Wenn alles geklappt hat, solltest du jetzt die IP deines VPN-Servers sehen, nicht deine echte Provider-IP.
Falls etwas nicht stimmt, wirf einen Blick in die FritzBox-Logs unter „System“ > „Ereignisse“. Dort siehst du, ob die WireGuard-Verbindung erfolgreich aufgebaut wurde oder wo es hakt.
Ein paar Quick-Checks:
- Ping-Test zu 8.8.8.8 (Google DNS) sollte funktionieren.
- Speedtest machen – WireGuard ist normalerweise sehr schnell.
- Verschiedene Websites testen, um sicherzugehen, dass alles läuft.
Pro-Tipp: Installiere die Surfshark-App auf deinem Handy und vergleiche die Server-IPs. So siehst du schnell, ob die FritzBox-Verbindung korrekt läuft.
Du willst ein FritzBox VPN auf anderen Betriebssystemen einrichten? Hier findest du weitere Anleitungen:
Warum WireGuard für die VPN-Verbindung auf der FritzBox nutzen?
Wir haben für dich die Gründe zusammengestellt, wieso du ein WireGuard VPN einrichten und nutzen solltest.
Sichere Verbindung
WireGuard ist gerade der absolute Star in der VPN-Welt – und das völlig zu Recht. Während die alten Protokolle wie OpenVPN echte Code-Monster mit zehntausenden Zeilen sind, kommt WireGuard schlank mit nur rund 4.000 Zeilen daher. Das ist wie der Unterschied zwischen einem überladenen Windows 95 und einem schicken iPhone – weniger ist einfach mehr.
Und das Beste: Weniger Code heißt auch weniger Stellen, wo Hacker angreifen können. Die Verschlüsselung läuft mit den neuesten und besten Algorithmen (ChaCha20 und Poly1305, falls dich die Technik interessiert).
Deine Daten sind so sicher verpackt, dass selbst die NSA erstmal ins Schwitzen kommt. Wenn jemand deine Verbindung überwacht, sieht er nur kryptischen Datensalat.
Ein weiterer Pluspunkt: WireGuard baut Verbindungen viel schneller auf als andere Protokolle. Während OpenVPN manchmal minutenlang braucht, um eine stabile Verbindung herzustellen, ist WireGuard in Sekunden bereit.
Zugriff auf dein Heimnetzwerk von unterwegs
Mit WireGuard auf deiner FritzBox verwandelst du dein Zuhause in dein persönliches, sicheres Rechenzentrum. Du kannst von überall auf der Welt auf deine Geräte zugreifen, als wärst du zu Hause am heimischen WLAN.
Stell dir vor: Deine NAS mit all deinen Fotos und Filmen, dein Smart Home System, oder sogar dein Gaming-PC für Remote-Sessions – alles erreichbar, aber trotzdem sicher vor neugierigen Blicken. Das ist besonders genial, wenn du viel unterwegs bist oder im Homeoffice arbeitest.
Anders als bei kommerziellen VPN-Diensten läuft hier alles über deine eigene Infrastruktur. Kein fremder Anbieter kann deine Daten einsehen oder Logs erstellen. Du behältst die komplette Kontrolle über deine Privatsphäre.
Schnellstes VPN-Protokoll für die FritzBox
WireGuard ist ein wahrer Game Changer – nicht nur sicher, sondern auch ziemlich flott unterwegs. Während OpenVPN dir gerne mal 20-30% deiner Internet-Geschwindigkeit stiehlt, ist WireGuard viel sparsamer und nimmt sich meist nur unter 10%.
Heißt konkret: Hast du eine 100 Mbit/s Leitung zuhause, kannst du mit WireGuard immer noch leicht über 90 Mbit/s rausholen.
Das liegt daran, dass WireGuard direkt im Linux-Kernel läuft und nicht als separate Anwendung. Die FritzBox kann daher die volle Power ihrer Hardware nutzen, ohne dass ein separater VPN-Client Ressourcen frisst. Das Ergebnis: Super schnelle Verbindungen mit minimaler Latenz.
Besonders beim Gaming oder Streaming macht sich das bemerkbar. Während andere VPN-Protokolle für nervige Lags sorgen können, merkst du bei WireGuard oft gar nicht, dass du über VPN verbunden bist. Für alle, die nicht auf Performance verzichten wollen!
WireGuard vs IPSec auf der FritzBox
Der ewige Kampf der VPN-Protokolle! IPSec war jahrelang der Standard auf FritzBoxen, aber WireGuard mischt die Karten komplett neu. Lass uns mal schauen, wo die Unterschiede liegen und warum WireGuard meistens die bessere Wahl ist.
IPSec ist robust imd bewährt, aber auch ziemlich träge. Das Protokoll existiert seit den 90ern und hat sich millionenfach bewährt. Die Einrichtung ist allerdings oft ein Albtraum – endlose Konfigurationsmenüs, kryptische Einstellungen und wenn mal was nicht funktioniert, ist die Fehlersuche langwierig.
WireGuard ist dagegen wie so ein schicker Tesla – läuft schnell, verbraucht wenig und ist erstaunlich unkompliziert. Und falls mal was nicht klappt, hast du den Fehler meist nach ein paar Minuten gefunden, statt stundenlang danach zu suchen.
Performance-Vergleich: Hier gewinnt WireGuard haushoch. Während IPSec auf einer FritzBox 7590 vielleicht 50-60 Mbit/s schafft, knackt WireGuard locker die 200+ Mbit/s Marke. Das liegt hauptsächlich daran, dass WireGuard viel effizienter mit der CPU umgeht und moderne Verschlüsselungsalgorithmen nutzt.
Sicherheit: Beide sind sicher, aber WireGuard hat die moderneren Verschlüsselungsstandards. IPSec unterstützt zwar auch aktuelle Algorithmen, aber oft sind noch alte, weniger sichere Methoden als Fallback aktiviert. WireGuard kennt nur eine Verschlüsselung: die beste verfügbare.
Kompatibilität: IPSec punktet bei älteren Geräten und Corporate-Umgebungen. Fast jedes Gerät kann IPSec, während WireGuard noch relativ neu ist. Für den Heimbereich ist das aber meist kein Problem.
Fazit: Ein FritzBox VPN einrichten ist immer sinnvoll. Wenn deine FritzBox WireGuard unterstützt (die meisten neueren Modelle tun das), führt eigentlich kein Weg daran vorbei. Schneller, sicherer, einfacher – die Vorteile überwiegen deutlich. IPSec ist nur dann sinnvoll, wenn du spezielle Kompatibilitätsanforderungen hast oder mit sehr alten Geräten arbeiten musst.
Häufig gestellte Fragen
Unterstützt meine FRITZ!Box WireGuard VPN?
Die meisten FritzBoxen ab dem Modelljahr 2020 unterstützen WireGuard nativ – dazu gehören die 7590, 7530, 6660 Cable und neuere Modelle. Falls du dir unsicher bist, prüfe einfach unter „Internet“ > „Freigaben“ > „VPN“ nach, ob WireGuard als Option auftaucht.
Brauche ich zusätzliche Software für WireGuard?
Nein. Der WireGuard-Client ist bereits in der FritzBox-Firmware integriert, du musst also nichts zusätzlich installieren. Auf deinen Endgeräten brauchst du nur die kostenlose WireGuard-App aus dem App Store oder Play Store. Oder aber du nutzt bequem Surfshark VPN als App-Lösung auf deinem Gerät, wenn du Computer, Smartphone oder andere Geräte schützen willst.
Ist ein WireGuard VPN mit der FRITZ!Box sicher?
Ja, WireGuard gilt sogar als sicherer als die älteren VPN-Protokolle, weil es modernste Verschlüsselung nutzt und viel weniger Code hat, der potentiell hackbar wäre. Deine Daten sind damit bombensicher verschlüsselt.
Warum kann ich mich nicht über WireGuard VPN mit meiner FRITZ!Box verbinden?
Oft liegt es an falschen Portweiterleitungen, veralteter Firmware oder Tippfehlern in der Konfiguration. Schau zunächst, ob Port 51820 in der FritzBox freigegeben ist und deine Zugangsdaten korrekt eingetragen sind.
Kann ich Surfshark oder andere VPN-Anbieter direkt mit der FritzBox nutzen?
Die FritzBox kann zwar als VPN-Client eingerichtet werden, um den gesamten Datenverkehr über einen externen Anbieter wie Surfshark zu leiten – das ist aber ein anderer Anwendungsfall.
In dieser Anleitung geht es um die Einrichtung als VPN-Server, damit du von unterwegs auf dein Heimnetzwerk zugreifen kannst. Surfshark unterstützt nur die Client-Nutzung, nicht die Server-Funktion.