Während sich einige freimütig auf Instagram, YouTube und Twitter präsentieren, bevorzugen andere die Anonymität. Genau diese Anonymität versprechen einige Tools im Internet ihren Usern. Ein solches Tool ist ein VPN. Aber was bedeutet anonymes VPN? Welche Voraussetzungen müssen hierfür geschaffen werden und wie helfen dabei VPNs? Lass uns im Folgenden darauf näher eingehen.
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassend: Bist du mit einem VPN wirklich anonym?
Die Antwort ist nein. Doch ein VPN ist dennoch ein ganz wesentliches Tool für alle, die sich wenigstens zu einem gewissen Grad Anonymität im Internet wünschen. Ein VPN-Dienst verschlüsselt deine Daten, verbirgt deinen Datenverkehr im Internet, umgeht Website-Sperrungen und schützt dich vor Nachverfolgungen, Schnüffeleien des Internetdienstanbieters, Hacking-Versuchen, gezielter Werbung und Internetzensur.
Was bedeutet Online-Anonymität und ist diese überhaupt möglich?
Nicht ganz. Echte Online-Anonymität würde eine vollständige Privatsphäre bei allem, was du im Internet tust, beinhalten. Wir neigen dazu zu glauben, dass Menschen hinter einem Bildschirm nur gesichtslose Gestalten ohne jede Identifizierungsmöglichkeit sind, doch das stimmt nicht ganz.
Nimm dich als Beispiel. Beinhaltet deine E-Mail auch deinen Namen? Ich würde vermuten: Ja – das gilt für die meisten von uns. Hast du schon einmal Bücher, Bekleidung, Unterhaltungselektronik oder irgendetwas anderes im Internet gekauft? Auch hier wahrscheinlich: Ja – es ist einfach, schnell und spart Zeit. Doch diese Käufe sind auch mit deinem Namen, deiner Adresse und deinen Kontodaten verbunden. Du siehst, dies sind ziemlich viele personenbezogene Daten für einen einzigen Kauf. Und das noch ganz abgesehen von der Spur, die unsere IP-Adressen hinterlassen, sobald wir ins Internet gehen! Und das sage nicht nur ich. Sondern das sagen Experten dazu:
„Ganz egal, ob Sie Menschenrechtsaktivist sind oder ein gesundheitliches Thema in einem Forum diskutieren möchten – eine gewisse Anonymität im Internet kann Sie schützen. Dabei ist es wichtig, den Unterschied zwischen Privatsphäre und Anonymität zu verstehen und kostenlose Dienste zu vermeiden, die in der Regel keine echte Verpflichtung gegenüber ihren Usern eingehen. – Isik Mater, Forschungsleiterin der unabhängigen Internet-Organisation NetBlocks.
Die Daten, die du hinterlässt, werden allesamt irgendwo im Netz gespeichert. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass deine Daten schon einmal ohne dein Wissen gesammelt und genutzt wurden – vielleicht für Forschungszwecke, vielleicht für Marketingzwecke oder aber für zwielichtige Zwecke wie Hacking und Überwachung.
Natürlich hängt das Ausmaß an Daten, die auf irgendeinem fernen Server über dich gespeichert sind, in hohem Maße von deinen Online-Gewohnheiten ab, doch eins ist klar – niemand von uns ist vollkommen anonym online und deine Online-Privatsphäre ist ständig in Gefahr.
Darum brauchst du ein anonymes VPN herunterzuladen
Ohne VPN | Mit VPN |
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Deine echte IP wird protokolliert, wo immer du surfst | Die IP des VPN-Servers wird protokolliert, wo immer du surfst |
Deine Daten sind nicht verschlüsselt | Deine Daten sind verschlüsselt |
Deine echte IP verrät deinen echten Standort | Die IP des VPN–Servers verrät den Standort des VPN-Servers |
Wir haben bereits festgestellt, dass vollständige Anonymität im Internet praktisch unmöglich ist. Dennoch kann dir ein guter VPN-Dienst helfen, diesem Ziel wesentlich näher zu kommen, und verbessert deine Online-Privatsphäre deutlich.
Ein VPN errichtet einen verschlüsselten Tunnel von deinem Gerät (z. B. einem Computer oder Handy) bis zum Ziel, welches du erreichen möchtest (z. B. YouTube). Wenn du dich mit einem Server in einem anderen Land (z. B. Frankreich) verbindest, „denken“ jeweils dein Internetanbieter und die Webseite, die du besuchst, dass du dich in Frankreich befindest.
Diese Verbindung zu einem VPN-Server schafft einen hohen Grad an Privatsphäre, doch ich würde lügen, wenn ich behauptete, dass du dadurch zu 100 % anonym wirst.
Ein VPN hilft dir, deine Daten zu schützen. Einige unglaublich wichtige Komponenten spielen eine Rolle dabei, dass keine Daten an dem verschlüsselten VPN -Tunnel vorbeirauschen.
Kannst du zurückverfolgt werden, wenn du ein VPN nutzt?
Es gibt zahlreiche Faktoren, die bei dieser Frage ins Spiel kommen, doch praktisch gesehen: Nein, wenn du ein VPN nutzt, kannst du nicht verfolgt werden. Natürlich gibt es mögliche Vorbehalte, insbesondere, wenn du bereits von Hackern kompromittiert worden bist!
Was macht einen guten VPN-Dienst aus?
Nicht alle VPNs sind gleich und es hängt sehr viel davon ab, welche Funktionen der VPN-Anbieter priorisiert. Hier sind einige Dinge, die du beachten solltest, wenn du nach einem „anonymen“ VPN suchst.
VPN-Verschlüsselung
Surfshark nutzt den Verschlüsselungsalgorithmus AES-256, der als Top-Standard der Branche gilt. Selbst die leistungsfähigsten Computer würden mehr als ihre Lebensdauer benötigen, um die Daten zu entschlüsseln.
In diesem Artikel erfährst du mehr über VPN-Verschlüsselung.
Keine Sammlung von Browsing-Aktivitäten.
Privat sein bedeutet: Gegenüber jedem privat zu sein, auch gegenüber deinem VPN-Anbieter. Surfshark verfolgt niemals, was du online tust, das bedeutet, keine deiner Verbindungsdaten werden aufbewahrt, abgesehen von solchen Daten, die für das Betreiben deiner Verbindung benötigt werden. Was du online tust, ist nur deine Sache.
RAM-only-Server
Der Rückgriff von VPN-Anbietern auf RAM-only-Server ist mitnichten die Regel. Surfshark gehört zu den wenigen Anbietern, die solche Server nutzen. Der Betrieb sämtlicher Server auf RAM bedeutet im Wesentlichen, dass die technischen Konfigurationsdaten, die sonst auf der Festplatte gespeichert würden, automatisch gelöscht werden, sobald der Server ausgeschaltet wird.
VPN-Protokolle
Eine zuverlässige VPN-Verbindung wäre ohne VPN-Protokolle nicht möglich Branchenführende Protokolle wie IKEv2, OpenVPN oder Wireguard sorgen für eine erfolgreichen Weg zu einem anonymeren Surferlebnis.
Verschleierte VPN-Server
Dank Verschleierung erscheint dein VPN-Verkehr für den Internetanbieter (ISP) sowie die von dir besuchten Webseiten wie ein ganz normaler Internet-Datenverkehr. Die Vorteile liegen in der Umgehung von VPN-Sperren und dem Schutz vor Spionage seitens von ISP begründet.
MultiHop
Surfshark bietet eine Funktion, mit der du dich mit gleich zwei Server-Standorten gleichzeitig verbinden kannst. Dies stärkt deine VPN-Verbindung, verbessert deine Sicherheit und verbirgt deinen Standort und Online-Datenverkehr sogar noch zuverlässiger.
Anonymität auf dem Handy
Wie bereits erläutert, gibt es keine wirklich absolute Anonymität im Internet. Und bei Mobiltelefonen ist die Sache noch komplizierter. Denn deinen Computer teilst du möglicherweise mit Familienmitgliedern oder benutzt ein Gerät in einer Bibliothek. Bei deinem Handy ist es jedoch ziemlich wahrscheinlich, dass dieses an dich allein gebunden ist.
Um maximale Anonymität bei einem Handy zu erreichen, müsstest du ein günstiges Telefon in einem Supermarkt kaufen und anschließend eine Prepaid-SIM-Karte kaufen und alles anonym bar bezahlen. Du dürftest jedoch nicht dein WLAN zu Hause damit benutzen. Es sei denn, über ein VPN. Und auch nicht einfach nur irgendein VPN – du müsstest sicherstellen, dass das VPN nicht verfolgt oder sammelt, was du online machst. Das bedeutet, dass du ein bezahltes VPN nutzen müsstest, kein kostenloses VPN.
Dabei ist immer eins zu bedenken: Je anonymer du sein möchtest, desto weniger komfortabel wird es für dich sein. Das bedeutet jedoch nicht, dass es den Aufwand nicht wert ist. Vielleicht wirst du nicht zu 100 % anonym, doch du kannst deine Daten so privat wie möglich halten.
Wie unterscheidet sich Privatsphäre von Anonymität?
Wenn es um VPNs geht, scheinen Begriffe wie Anonymität, Privatsphäre und Schutz Hand in Hand zu gehen. Jedoch ist privat nicht dasselbe wie anonym.
Wenn ich von jemandem als private Person spreche, bin ich mir deren Existenz doch stets bewusst. Ich weiß nur einfach nichts über sie. Lebt jemand hingegen in Anonymität, ist selbst dessen Existenz ein Geheimnis.
Deswegen ist Privatsphäre im Internet ein erreichbares Ziel, weil du deine Internetaktivität verbergen, deine persönlichen Daten schützen und viele der digitalen Identifikationsmerkmale von Webseiten oder Apps, die du besuchst, entfernen kannst. Doch sich vollkommen zu verstecken, ist vielleicht nur möglich, wenn du überhaupt noch nie im Internet gewesen bist.
Wenn du nach Anonymität strebst, nimm dich vor kostenlosen VPNs in Acht.
Kostenlose vs. bezahlte VPNs auf einen Blick:
Server | Geschwindigkeit | Datenschutz | Werbung | Schadsoftware | |
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Kostenlos | wenige | langsam | problematisch | enthält Werbung | kann Schadsoftware enthalten |
Bezahlt | viele | schnell | keine Sammlung von Informationen | enthält einen Werbeblocker | enthält einen Malware-Blocker |
Kostenlose VPNs sind kaum besser als gar kein VPN. Manchmal schaden sie sogar. Warum? Schauen wir uns das Näher an:
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Zwielichtige Geschäftsmodelle
Eine VPN-Infrastruktur erfordert jede Menge Ressourcen, um überleben zu können. Von den Gebühren für Hosting-Dienste und Werbekampagnen ganz zu schweigen. Obwohl dir vielleicht keine Kosten in Rechnung gestellt werden, machen die Anbieter mit dir trotzdem Profit. Wie? Meist, indem sie deine Daten speichern und an Dritte weiterverkaufen. Und das ist nicht gerade das, was du von einem Tool, welches Anonymität, Privatsphäre und Sicherheit verspricht, unbedingt erwarten würdest.
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Vage oder nicht bestehende Datenschutzrichtlinien
Die Tatsache, dass mehr als die Hälfte aller beliebten kostenlosen Dienste in den App Stores in chinesischem Besitz sind und unklare Datenschutzrichtlinien haben, ist schon eine Weile öffentlich bekannt. Es ist sehr wichtig zu beachten, dass sich viele dieser VPN-Dienste nicht für deine Privatsphäre interessieren und stattdessen nur auf den boomenden VPN-Trend aufspringen, um Geld zu verdienen.
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Werbung über Werbung über Werbung
Kostenlose App-Entwickler tendieren generell dazu, über Werbung Gewinn zu machen. VPN-Anbieter sind da keine Ausnahme. Solche Werbung ist nicht nur störend und oftmals verdächtig persönlich, sie wirkt sich auch negativ auf Ladezeiten sowie deinen Verbrauch mobiler Daten aus – für die du schließlich zahlen musst! Und wer möchte schon zahlen, um Werbung zu sehen?
Kostenlose VPNs sind beinahe das schockierende Gegenteil von Premium-VPNs. Ein Premium-VPN verfolgt oder sammelt keine Surfaktivitäten, ein kostenloses VPN jedoch möglicherweise schon. Ein Premium-VPN bietet Werbe- und Malware-Blocker an, während ein kostenloses VPN im Gegenteil Werbung enthält und manchmal sogar Schadsoftware.
Was kannst du, abgesehen von der Nutzung eines VPN, tun, um mehr Online-Privatsphäre zu erhalten?
Während 100%ige Anonymität wahrscheinlich nur der analogen Welt vorbehalten bleibt, stellen VPNs doch ein probates Mittel zum Datenschutz dar. VPNs sind allerdings nicht die einzige Möglichkeit, in den Genuss von mehr Anonymität zu gelangen.
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Leg dir einen besseren Browser zu
Tor (The Onion Router) ist ein anonymer Browser, der deine echte IP-Adresse, Online-Daten und die besuchten Webseiten verbirgt, indem er deinen Datenverkehr über zufällige Tor-Server laufen lässt. Dieses zufällige Routing sorgt für ein hohes Maß an Anonymität. Tor hat jedoch auch Nachteile; so ist er nach heutigen Standards ziemlich langsam.
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Tausche Google gegen DuckDuckGo.
DuckDuckGo ist eine Suchmaschine, die sich auf die Privatsphäre der Nutzer(innen) konzentriert. Sie verfolgt ihre User nicht und erstellt auch keine Profile, sodass jede(r) genau die gleichen Ergebnisse sieht anstatt personalisierte Suchergebnisse.
Ein VPN funktioniert sehr gut zusammen mit Tor und DuckDuckGo (oder verfügt sogar über seine eigene Suchmaschine – wie die private Suchmaschine von Surfshark). Stelle bei der Nutzung einer der beiden Optionen sicher, deinen Internetverkehr für ein noch höheres Maß an Privatsphäre und Sicherheit über VPN-Server zu leiten.
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Denke auch an die Datenschutzeinstellungen deiner Geräte.
Durch Änderung der Datenschutzeinstellungen deiner Geräte kannst du steuern, welche Apps auf deinen Standort, Kontakte, Nachrichten, Kamera, Fotos oder sogar Gesundheitsdaten Zugriff haben. Wenn dich eine App zum Zugriff auf deine Kamera auffordert, überlege gut, bevor du eine Entscheidung triffst.
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Überprüfe deine Kunden auf Datenschutzverstöße
Du besitzt vermutlich zahlreiche Konten überall im Internet. So ist es zumindest bei mir. Ich möchte dich nicht beunruhigen, die Wahrscheinlichkeit, dass eines der Konten kompromittiert wurde, ist allerdings ziemlich hoch. Überprüfe deine E-Mail-Adresse (oder Adressen, wenn du mehrere hast) auf Have I Been Pwned oder mit unserem E-Mail-Sicherheitstool Surfshark Alert. Sollten Konten gehackt bzw. kompromittiert worden sein, ändere sofort dein Passwort – und wähle dabei ein sicheres!
Fazit: Ein zuverlässiger VPN-Dienst ist der erste Schritt zu Privatsphäre im Internet
Realistischerweise lässt sich festhalten: Komplett anonymes VPN existiert nicht. Jedoch bieten VPNs unschätzbar wertvolle Privatsphäre und Schutz vor Online-Überwachung, Nachverfolgung, Hacking-Versuchen, Datensammlung, gezielter Werbung, Überwachung durch Internetdienstanbieter und Zensurgesetzen. In Zeiten, in denen die Online-Privatsphäre weltweit unter Druck steht, steht es außer Frage, dass Internetnutzer(-innen) heute ein VPN mehr benötigen als je zuvor.
Häufig gestellte Fragen
Bin ich mit einem VPN anonym?
Nein. Auch wenn ein VPN ein wesentliches Tool für die Cybersicherheit ist, mit dem du im Internet privat handeln kannst, kann es dich doch niemals zu 100 % anonym machen. Es gibt kein Tool, das es kann (außer vielleicht, du täuschst deinen eigenen Tod vor, wechselst deinen Namen und ziehst allein in den Wald).
Welches VPN schafft die meiste Privatsphäre?
Deine beste Wahl ist ein VPN, das deine Daten nicht sammelt. Auch wenn es nicht die richtige Antwort gibt, gibt es definitiv einige falsche Antworten – vermeide kostenlose VPNs sowie alle VPNs mit unzureichenden Datenschutzbestimmungen.