Wenn du im Internet nicht aufpasst, können deine E-Mails verfolgt werden. Du wirst staunen, wie viele Daten aus einer einzigen E-Mail gesammelt werden können.
Hier erfährst du, wie E-Mail-Tracking funktioniert, welche Details dabei sichtbar werden und wie du deine Nachrichten schützen kannst.
Kann jemand eine E-Mail zu dir zurückverfolgen?
Ja, eine E-Mail kann zu dir zurückverfolgt werden, aber das hängt davon ab, wie die E-Mail eingerichtet wurde und welchen E-Mail-Anbieter du nutzt.
Wenn du eine E-Mail sendest, wird sie über das Internet verschickt und läuft über mehrere Server, bevor sie im Posteingang des Empfängers landet. Auf diesem Weg sammelt sie digitale Spuren, die im E-Mail-Header gespeichert sind, einem Block mit technischen Daten, den die meisten Menschen nie zu Gesicht bekommen.
Diese E-Mail-Header können folgende Informationen enthalten:
- Die IP-Adresse (Internet Protocol) des Absenders;
- Der verwendete E-Mail-Dienst;
- Das Gerät, von dem die Nachricht gesendet wurde;
- Zeit- und Datumsstempel.
Wenn beispielsweise deine IP-Adresse im Header sichtbar ist, können andere sie zu deinem Internetdienstanbieter (ISP) oder deinem ungefähren Standort zurückverfolgen.
Allerdings verstecken die meisten gängigen E-Mail-Dienste (wie Gmail, Outlook oder Yahoo) deine tatsächliche IP-Adresse und zeigen stattdessen die öffentliche IP-Adresse eines ihrer Server an. Dadurch ist es viel schwieriger, die E-Mail direkt zu dir zurückzuverfolgen.
Also kann niemand einfach eine E-Mail lesen und daraus schließen, dass sie von P. Sherman aus 42 Wallaby Way, Sydney stammt. Es ist wahrscheinlicher, dass Internetdienstanbieter, Werbeunternehmen oder Strafverfolgungsbehörden die Nachricht anhand technischer Details wie einem Gerät, einer IP-Adresse oder einer allgemeinen Region zurückverfolgen – ohne dabei unbedingt deine vollständige Identität aufzudecken.
Wie funktioniert die E-Mail-Rückverfolgung?
E-Mail-Rückverfolgung funktioniert durch die Analyse von E-Mail-Headern, die Metadaten über den Weg der E-Mail vom Absender zum Empfänger enthalten.
Der E-Mail-Header hat nichts mit der Betreffzeile zu tun – das sind zwei völlig verschiedene Dinge. E-Mail-Header sind normalerweise nicht sichtbar, können aber in den meisten E-Mail-Clients aufgerufen werden.
Professionelle Tracker – wie Werbeunternehmen, Strafverfolgungsbehörden oder Cyberkriminelle – können auch komplexere Techniken einsetzen, wie zum Beispiel:
- Tracking-Pixel: Auch bekannt als E-Mail-Öffnungs-Tracker. Das sind winzige, unsichtbare Bilder, die dem Absender zeigen, wann und wo eine E-Mail geöffnet wird;
- Link-Tracking: URLs mit eingebetteten Identifikatoren können verwendet werden, um Klicks zu protokollieren oder IP-basierte Standortdaten zu erhalten;
- Benutzerdefinierte Skripte in HTML-E-Mails: Die meisten Clients blockieren sie zwar, aber manche E-Mails versuchen, zusätzliche Skripte einzubauen, um Geräte- oder Interaktionsdaten zu sammeln.
Wenn du weißt, wo du suchen musst, ist es ziemlich einfach, E-Mail-Daten zu extrahieren. Deshalb solltest du auf den Schutz deiner E-Mail-Privatsphäre achten.
Welche Infos lassen sich durch E-Mail-Rückverfolgung herausfinden?
Das Nachverfolgen einer E-Mail kann viele Infos liefern, je nachdem, wie die E-Mail verschickt wurde und ob irgendwelche Tracking-Elemente enthalten waren.
Das wichtigste Detail ist oft die IP-Adresse des Absenders. Mit IP-Lookup-Tools lässt sich eine extrahierte IP-Adresse auch auf eine allgemeine geografische Region oder Stadt zurückverfolgen.
Wenn die E-Mail eingebettete Tracker wie Pixel oder Links enthält, können zusätzliche Daten erfasst werden, darunter Gerätetyp, Browserdetails und Betriebssystem.
E-Mail-Header enthalten auch Service-Metadaten, aus denen hervorgeht, ob die Nachricht über Gmail, Outlook oder einen anderen Anbieter gesendet wurde. Dies kann weitere Hinweise auf die Herkunft der E-Mail und die zum Versenden verwendeten Tools liefern.
So kannst du herausfinden, woher eine E-Mail kommt
Um herauszufinden, woher eine E-Mail kommt, musst du dir die ganzen Header anschauen. Anschließend kannst du mit ein paar weiteren Schritten nachvollziehen, was du da siehst.
So kannst du die kompletten Header untersuchen
In Gmail
- Öffne die E-Mail, die du zurückverfolgen willst.
- Wähle die drei vertikalen Punkte in der oberen rechten Ecke der Nachricht aus.
- Wähle Original anzeigen.
- Es öffnet sich ein neuer Tab mit dem vollständigen Header und den Rohdaten der Nachricht.
In Microsoft Outlook
- Öffne die E-Mail.
- Wähle die drei horizontalen Punkte in der oberen rechten Ecke, um weitere Aktionen zu sehen.
- Wähle Anzeigen > Nachrichtendetails anzeigen.
- Ein neues Fenster mit der Bezeichnung Nachrichtendetails wird geöffnet, in dem dir der E-Mail-Header angezeigt wird.
In Apple Mail
- Öffne die E-Mail.
- Wähle Ansicht in der oberen Menüleiste.
- Wähle „Nachricht“ > Alle Kopfzeilen.
- Deine Nachricht wird durch den E-Mail-Header ersetzt.
Benutzt du einen anderen E-Mail-Anbieter? Du solltest ähnliche Optionen in einem Menü mit der Bezeichnung Mehr, Details oder Original anzeigen finden.
So findest du die Zeilen Received from
Sobald du den vollständigen E-Mail-Header geöffnet hast, such nach Zeilen, die mit Received beginnen. Diese Zeilen zeigen den Weg der E-Mail über die Mailserver, wobei der aktuellste Server oben und der ursprüngliche Absenderserver weiter unten steht.
In diesen Zeilen findest du eine IP-Adresse, die mit einem Mailserver verbunden ist. Denk dran, dass ein E-Mail-Anbieter, der auf Privatsphäre Wert legt, persönliche IP-Adressen verstecken und stattdessen Server-IPs anzeigen kann.
So kannst du IP-Adressen interpretieren
Wenn du eine IP-Adresse in einer Received from-Zeile findest, kannst du sie in ein IP-Lookup-Tool wie iplocation.net oder whatismyipaddress.com einsetzen.
Diese Tools können Infos wie den Namen des Internetdienstanbieters und die Stadt liefern, aus der die IP-Adresse stammt. Das ist zwar nicht so genau wie ein GPS-Pin, kann aber dabei helfen, die Region oder Organisation hinter der E-Mail zu identifizieren.
Kannst du den Standort eines E-Mail-Absenders zurückverfolgen?
Ja, manchmal kannst du dir einen groben Überblick über den Standort eines E-Mail-Absenders verschaffen, aber dieser Vorgang ist nur selten präzise. Du kannst die IP-Adresse des Absenders im E-Mail-Header finden und damit das ungefähre geografische Gebiet ermitteln. Dies beschränkt sich oft auf eine Stadt oder Region, basierend auf dem Internetdienstanbieter.
Es ist ohnehin schon schwierig, einen bestimmten Standort zu ermitteln, aber Dinge wie VPNs (Virtual Private Networks) oder cloudbasierte E-Mail-Dienste machen es noch schwieriger. Diese Tools verstecken oder ersetzen die echte IP-Adresse des Absenders, damit es so aussieht, als kämen die E-Mails von einem ganz anderen Ort.
Kann ich eine E-Mail zu einer Person zurückverfolgen?
Ja, manchmal kannst du eine E-Mail zu einer Person zurückverfolgen, aber das ist selten einfach – oder realistisch. Normalerweise ist das nur für Strafverfolgungsbehörden gedacht, die Leute suchen, die an Online-Betrug beteiligt sind oder schwere Belästigungen verursachen.
Um eine E-Mail erfolgreich zu einer Person zurückzuverfolgen, müssen normalerweise die folgenden Bedingungen erfüllt sein:
- Die IP-Adresse des Absenders ist sichtbar: Die IP-Adresse ist im E-Mail-Header sichtbar und wird nicht durch ein VPN oder einen Proxy-Server maskiert;
- Die Metadaten der E-Mail sind korrekt: Es gibt Möglichkeiten, den Header deiner Nachricht zu ändern oder zu fälschen, wodurch du schwerer aufzuspüren bist;
- Der Absender gibt persönliche Daten an: Metadaten allein reichen nicht aus. Es ist einfacher, jemanden zu identifizieren, wenn er private Angaben im Text seiner Nachricht macht oder seine persönliche E-Mail-Adresse verwendet;
- Die E-Mail ist nicht anonymisiert: Wenn jemand Tor oder andere Tools nutzt, um anonyme E-Mails zu versenden, ist es viel schwieriger, ihn aufzuspüren.
In Fällen von Online-Kriminalität mit hohem Risiko können Strafverfolgungsbehörden Vorladungen oder gerichtliche Anordnungen an einen Internetdienstanbieter oder E-Mail-Anbieter richten. Mit diesen rechtlichen Anfragen können weitere identifizierende Infos ermittelt werden, wie die IP-Adresse, von der eine Nachricht gesendet wurde, die Anmeldezeiten und Details zur Kontowiederherstellung.
Aber selbst mit diesen Infos kann es immer noch schwierig sein, eine E-Mail einer bestimmten Person zuzuordnen.
Können E-Mails zurückverfolgt werden, wenn sie von einem Smartphone gesendet werden?
Ja, E-Mails können auch dann zurückverfolgt werden, wenn sie von einem Smartphone gesendet werden, obwohl dies oft schwieriger ist als von einem Computer.
Die meisten mobilen E-Mail-Apps, darunter auch Gmail, leiten Nachrichten über Cloud-Dienste weiter, wodurch die direkte IP-Adresse des Absenders verschleiert wird. Wenn Empfänger jedoch Links in der E-Mail anklicken oder Bilder laden, können sie Tracker aktivieren, die Informationen wie den Standort und den Gerätetyp preisgeben, wodurch die Nachricht leichter zurückverfolgt werden kann.
So kannst du verhindern, dass deine E-Mails zurückverfolgt werden
Mit den folgenden Strategien kannst du verhindern, dass deine E-Mails zurückverfolgt werden.
Verwende ein VPN
Ein VPN-Dienst wie Surfshark VPN bietet mehrere Schutzfunktionen beim Versenden von E-Mails:
- Verschlüsselte Nachrichten: Ein VPN verschlüsselt deinen gesamten Internetverkehr, einschließlich E-Mails. Dies schützt deine Inhalte vor Abfangen und unbefugtem Zugriff, insbesondere in öffentlichen Netzwerken;
- Verschleierte Metadaten: Details wie E-Mail-Header und Zeitstempel sind schwieriger zu erkennen;
- Mehr Privatsphäre: Ein VPN verschleiert deine IP-Adresse und macht es E-Mail-Anbietern und Trackern schwerer, deinen Standort zu ermitteln oder Aktivitäten mit deinem Gerät zu verknüpfen;
- Besserer Zugang: Menschen, die unter repressiven Regierungen leben, können die lokalen E-Mail-Beschränkungen umgehen;
- Weniger Bandbreitenbeschränkung: Einige Internetanbieter senken die Internetgeschwindigkeit je nach Art der Aktivität. Mit einem VPN kannst du diese Beschränkungen umgehen und deine E-Mails bei hohem Datenverkehr effizienter nutzen.
Automatisches Laden von Bildern deaktivieren
Durch das Deaktivieren des automatischen Ladens von Bildern in deinem E-Mail-Client kannst du verhindern, dass Tracker aktiviert werden.
Diese Pixel können den Absender benachrichtigen, wenn eine E-Mail geöffnet wird, und so deinen physischen Standort und andere Daten preisgeben. Durch das Deaktivieren des automatischen Ladens können diese Tracker keine Daten über dich sammeln.
Persönliche Daten ausschließen
Gib keine persönlichen Daten in deinen E-Mails an. Vermeide es, E-Mails mit deinem vollständigen Namen, deiner Telefonnummer oder deiner Adresse zu unterschreiben, sofern dies nicht notwendig ist.
Private Informationen und andere Metadaten können aus E-Mail-Headern extrahiert und verwendet werden, um eine E-Mail zu dir zurückzuverfolgen.
Verschlüsselte E-Mail-Dienste verwenden
Mit E-Mail-Diensten, die deine Nachrichten verschlüsseln, hast du viel mehr Privatsphäre bei deinen E-Mails.
Diese Anbieter blockieren oft Tracking-Pixel und sorgen dafür, dass du sichere E-Mails verschicken kannst, die nur bestimmte Leute lesen können. Viele verschlüsselte Dienste befinden sich in Ländern mit strengen Datenschutzgesetzen, was die Daten der Nutzer zusätzlich schützt und die Vertraulichkeit der Nachrichten gewährleistet.
Ein verschlüsselter Online-Dienst minimiert das Risiko eines unbefugten Zugriffs auf deine privaten Informationen.
Verwende ein alternatives E-Mail-Konto
Durch die Einrichtung einer zweiten E-Mail-Adresse, die nicht mit deiner Identität verknüpft ist, kannst du vermeiden, dass deine reguläre E-Mail-Adresse für Werbeunternehmen, Betrüger oder andere Tracker sichtbar wird.
Du kannst einen alternativen E-Mail-Dienst – wie Surfsharks Alternative ID – für weniger wichtige Nachrichten nutzen, um dein Haupt-E-Mail-Konto privat und sicher zu halten.
Das Wichtigste: Mit den richtigen Tools E-Mails vor Verfolgung schützen
Wenn du online deine Privatsphäre schützen willst, musst du wissen, wie E-Mail-Tracking funktioniert. Mit Tools wie einem VPN und einer alternativen E-Mail-Adresse kannst du die Sicherheit deiner E-Mails deutlich steigern.
Zum Glück sind beide Tools in jedem Surfshark-Abo enthalten. Bei Surfshark One bekommst du zusätzlich Antivirensoftware und Datenleckwarnungen, damit du rundum sicher bist.
Mit Surfshark One kannst du deine E-Mails sicher verschicken und noch vieles mehr.
Häufig gestellte Fragen
Kann eine gefälschte E-Mail zu mir zurückverfolgt werden?
Ja, selbst gefälschte oder anonyme E-Mails können zu dir zurückverfolgt werden, wenn du nicht vorsichtig bist.
Die Verwendung einer gefälschten E-Mail-Adresse ändert nichts an den Internet-Headern in deiner Nachricht, sodass andere weiterhin deine IP-Adresse oder andere identifizierbare Daten finden können. Um deine Privatsphäre zu schützen, musst du weiterhin etwas wie ein VPN oder einen Proxy-Dienst verwenden, um deine IP-Adresse zu maskieren und die Weitergabe persönlicher Daten zu vermeiden.
Kann ich herausfinden, wer hinter einer E-Mail-Adresse steckt?
Ja, es ist technisch möglich, herauszufinden, wer eine E-Mail-Adresse nutzt, aber das ist schwierig und nicht immer erfolgreich. Der Absender muss trotzdem seinen echten Namen preisgeben, seine E-Mail-Adresse mit einem Social-Media-Konto verbinden oder andere digitale Spuren hinterlassen.
Du kannst mit Tools zur E-Mail-Rückverfolgung zwar ein paar Infos finden, aber Leute, die Dienste wie VPNs nutzen, um ihre Privatsphäre zu schützen, lassen sich viel schwerer identifizieren.
Wie kann ich den Standort der IP-Adresse einer E-Mail zurückverfolgen?
Du kannst die IP einer E-Mail zurückverfolgen, indem du dir den vollständigen Header und die Received-Zeilen ansiehst, die manchmal die IP des Absenders anzeigen. Sobald du die IP-Adresse hast, können Tools wie IP-Lookup-Dienste den ungefähren Standort des Absenders bestimmen.
Beachte aber, dass viele moderne E-Mail-Dienste wie Gmail die öffentliche IP-Adresse des Absenders verbergen, um die Privatsphäre der Nutzer zu schützen.
Kann eine E-Mail nicht zurückverfolgt werden?
Es gibt kaum E-Mails, die nicht zurückverfolgt werden können. Auch wenn Tools wie VPNs oder anonyme E-Mails die Wahrscheinlichkeit einer Rückverfolgung deutlich verringern können, können Behörden wie Strafverfolgungsbehörden durch weitere Untersuchungen deiner Metadaten immer noch Hinweise finden.
