A hand holding a package and another hand holding a magnifying glass showing a question mark in front of three envelopes.

Absolute Anonymität ist angesichts der zahlreichen digitalen Spuren (oder Fußabdrücke), die du im Internet hinterlässt, kaum möglich. Mit einigen Schritten kannst du deine Privatsphäre allerdings beim Versenden von E-Mails besser schützen, um zu vermeiden, dass man dich dahinter identifizieren kann.

Inhaltsverzeichnis

    Was ist eine anonyme E-Mail-Adresse?

    Eine anonyme E-Mail ist eine E-Mail, die die Adresse des Absenders sowie dessen persönlich identifizierbare Informationen dem Empfänger gegenüber unsichtbar macht. Beim Versenden einer Nachricht gibt es meist einen E-Mail-Header, der die IP-Adresse deines aktuellen Standorts umfasst. Eine anonyme E-Mail-Adresse wird diese Informationen jedoch verbergen.

    Gründe für die Verwendung einer anonymen E-Mail-Adresse

    Anonyme E-Mails dienen meistens dem Schutz von Privatsphäre sowie Zugangsdaten der Nutzer. Die Gründe für den Wunsch nach mehr Privatsphäre können im Einzelnen natürlich ganz unterschiedlich sein. Hier einige Gründe, warum Anonymität im Internet für das Versenden von E-Mails wichtig ist.

    Mehr Online-Privatsphäre

    E-Mails zählen zu den am häufigsten kompromittierten personenbezogenen Daten im Internet. Sie werden für Phishing-Betrugsversuche, Nutzer-Tracking sowie Spam-Angriffe missbraucht. Gründe, die eigene E-Mail-Adresse verbergen und persönliche Zugangsdaten schützen zu wollen gibt es genug.

    Vermeide Spam

    Bei Nutzung deiner echten E-Mail-Adresse für Website-Registrierungen ist es nur eine Frage der Zeit, bis du die ersten Spam-Nachrichten in deinem Postfach findest. Greifst du auf eine anonyme E-Mail-Adresse (oder ein E-Mail-Alias) zurück, wandern solche Spam-Mails an diese E-Mail-Adresse und du bleibst davon verschont.

    Vermeide Tracking

    Werbetreibende und bestimmte Regierungen setzen für Profiling, Überwachung und Nutzer-Tracking mitunter auf E-Mail-Metadaten. Bei Anmeldung auf Plattformen unter Angabe deiner E-Mail-Adresse erkennen Tech-Unternehmen auch, welche anderen Dienste du verwendest, und können dich über unterschiedliche Plattformen hinweg tracken. Ziehe zum Schutz deiner Privatsphäre die Nutzung alternativer E-Mail-Adressen in Betracht – und gehe achtsam mit deiner persönlichen E-Mail-Adresse um!

    Werde zum Whistleblower

    Eine anonyme E-Mail-Adresse gibt dir die Möglichkeit, unethisches Verhalten, Korruption und andere Probleme ohne Risiko für dein Wohlbefinden oder mögliche Anfeindungen sicher zu melden.

    Betreibe Investigativjournalismus

    Neugierige Journalisten haben häufiger mit einem schlechten Ruf zu kämpfen, was mitunter dazu führt, dass sie überwacht werden. Anonyme E-Mails helfen dabei, Informationen zu sammeln, ohne die eigene Identität preiszugeben und gleichzeitig Informationsquellen zu schützen.

    Anonym E-Mail versenden: Vorgehensweise

    Es gibt verschiedene Möglichkeiten, deine E-Mail-Adresse anonymer zu machen:

    • Verwende ein VPN oder Tor, um deine IP-Adresse zu verbergen
    • Mache von einem anonymen E-Mail-Anbieter Gebrauch und erstelle dort ein Konto
    • Nutze für die Einrichtung einer neuen E-Mail-Adresse ein temporäres Telefon
    • Entferne Metadaten aus Dateianhängen

    Natürlich sollten alle diese Methoden gleichzeitig verwendet werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

    Verwende ein VPN oder Tor, um deine IP-Adresse zu verbergen

    Sämtliche E-Mail-Nachrichten haben einen Header, der Aufschluss über die IP-Adresse des Absenders gibt. Mithilfe eines virtuellen Standortwechslers kannst du zwar nicht deinen Header, sehr wohl jedoch deine IP-Adresse ändern: nutze hierfür ein VPN oder einen Tor-Browser.

    Ein VPN verschlüsselt deine Internetverbindung und routet deinen Traffic über einen VPN-Server, um deine IP-Adresse auf die IP-Adresse des VPN-Servers zu ändern. Tor geht bei der Änderung deiner IP-Adresse ganz ähnlich vor – er verschlüsselt und routet deine Daten über mehrere Tor-Netzwerk-Server (Knoten) und weist eine zum letzten Austrittsknoten gehörende IP-Adresse zu.

    Kleines Schmankerl: Ein Fall, bei dem weder Tor noch eine anonyme E-Mail-Adresse hilfreich waren.

    Nutze eine alternative E-Mail-Adresse

    Zum Versenden einer anonymen E-Mail musst du zunächst ein E-Mail-Konto erstellen, das nicht mit dir verknüpft ist. Dabei wirst du aufgefordert, persönliche Angaben sowie eine Backup-E-Mail-Adresse bereitzustellen. Alternative ID hilft bei der Erstellung von Online-Alias und E-Mail-Adresse. Verwende beides für Anmeldungen und mit Alias-Informationen verknüpfte Nachrichten.

    Nutze für die Einrichtung eine temporär gültige Nummer

    Das Versenden einer anonymen Nachricht ist möglich, indem du eine neue E-Mail-Adresse ohne Angabe personenbezogener Daten erstellst.

    Während der Kontoerstellung wirst du zu Verifizierungszwecken evtl. nach einer Telefonnummer gefragt. Die Angabe deiner echten Nummer widerstrebt dem Anonymitätsgedanken, weswegen du eine temporär gültige Telefonnummer in Erwägung ziehen solltest.

    Entferne Metadaten aus Dateianhängen

    Die Dateianhänge deiner Nachrichten können mitunter deine Metadaten offenlegen. So geben Metadaten eines Fotos bspw. Aufschluss über deine Kameraausstattung sowie Ort und Uhrzeit des Bildes.

    Hier eine Übersicht über die per E-Mail am häufigsten versendeten Objekte:

    Entfernung von Metadaten von iPhones:

    Klicke zum Hochladen aus deiner Bildergalerie auf eine E-Mail-App auf Optionen oben auf deinem Bildschirm und deaktivieren Sie Alle Fotodaten.

    Entfernung von Metadaten von Microsoft Word (Windows)-Dokumenten:

    1. Öffne das Dokument in Microsoft Word.
    2. Klicke auf Datei und dort auf Informationen.
    3. Klicke auf Auf Probleme überprüfen und auf Dokument prüfen.
    4. Kreuze im Dokumentprüfung-Dialogfenster die Typen von zu entfernenden Metadaten an.
    5. Klicke auf Prüfen und dann auf Alle entfernen neben den Prüfungsergebnissen für jeden einzelnen Typ von Metadaten, den du löschen möchtest.
    6. Speichere das Dokument.

    Entfernung von Metadaten von Microsoft Word (Mac)-Dokumenten:

    1. Öffne das Dokument in Microsoft Word.
    2. Klicke auf Werkzeug und dort auf Dokument schützen.
    3. Kreuze das Kästchen Alle personenbezogenen Daten von dieser Datei entfernen an.
    4. Speichere das Dokument.

    Entfernung von Metadaten von Adobe Acrobat Pro PDFs:

    1. Öffne die PDF in Adobe Acrobat Pro.
    2. Gehe auf Werkzeug, wähle dort Redigieren und klicke auf Verborgene Informationen entfernen.
    3. Klicke danach auf Dokument bereinigen, um Metadaten zu entfernen.
    4. Speichere das Dokument.

    Entfernung von Metadaten (EXIF-Daten) aus Bildern auf Windows:

    1. Klicke rechts aufs Bild und wähle Eigenschaften, klicke danach auf den Informationen-Tab.
    2. Klicke auf Eigenschaften und personenbezogene Daten entfernen.
    3. Dir werden drei Optionen angezeigt – du kannst entweder bestimmte oder alle Metadaten entfernen oder eine Bildkopie ganz ohne Metadaten erstellen.

    Entfernung personenbezogener Daten von einer Windows 11-Datei:

    1. Führe einen Rechtsklick auf die Datei aus und wähle Eigenschaften.
    2. Klicke oben im neu geöffneten Fenster auf den Informationen-Tab;
    3. Klicke auf Eigenschaften und Personenbezogene Daten entfernen;
    4. Klicke oben im Fenster auf Folgende Eigenschaften von dieser Datei entfernen.
    5. Wähle den von der Datei zu entfernenden Datentyp aus und klicke auf OK.

    Hinweis: Nicht allen Dateien wurden dieselben Metadaten angeheftet, und einige Schritte können sich je nach genutzter Windows-Version sowie dem jeweiligen Dateityp unterscheiden bzw. wegfallen.

    Entfernung von Standort-Metadaten von Fotos auf Mac:

    1. Öffne ein Foto in Vorschau.
    2. Gehe auf Werkzeuge und klicke auf Inspektor anzeigen
    3. Wechsle zur Informationen-Schaltfläche und klicke dort auf den GPS-Tab
    4. Klicke auf Standortinformationen entfernen

    Hinweis: Nicht alle Fotos verfügen über Standort-Metadaten, sodass einige Fotos evtl. keinen GPS-Tab aufweisen, da keine entsprechenden Informationen hinterlegt sind.

    Im Falle von Mac werden für die Entfernung bestimmter Metadaten, insbesondere EXIF, Drittanbieter-Apps wie z. B. MetaImage benötigt.

    Gedankenanstoß: Ein Reddit-Nutzer mit dem Namen rhymes_with_ow teilt seine Erfahrungen in diesem Datenschutz-Thread:

    Bedenke, dass nicht die technischen Details der Versendung einer Nachricht für die Identifizierung deiner Person ausschlaggebend sind, sondern dass dies von der Anzahl jener Personen abhängt, die diese Informationen bereits haben. Lasse bei der Weitergabe bestimmter Informationen, von denen nur du allein Kenntnis haben könntest, also ganz besondere Vorsicht walten.

    Was spricht für Alternative ID von Surfshark?

    Die Nutzung einer Alt ID bei aktiviertem VPN ermöglicht dir, alle E-Mail-Dienste, bei denen du dich registrierst, anonym zu machen*.

    Alternative ID ist ohne Zusatzkosten im VPN-Angebot inbegriffen und fungiert als ein Alias-Dienst mit zusätzlichen Schritten – sie generiert eine temporäre E-Mail-Adresse sowie eine Persona mit Informationen wie Vor- und Nachname, Geburtsdatum, Anschrift, etc.

    All diese Informationen können als Ersatz für deine tatsächlichen Daten dienen und diese schützen. Die alternative E-Mail-Adresse verschleiert deine echte und leitet sämtliche Nachrichten an diese weiter.

    Für eine kleine Zusatzgebühr kannst du dir zudem Alternative Number (Teil von Alternative ID) holen, die eine temporäre Nummer generiert, welche für Online-Anmeldungen oder -Verzeichnisse verwendet werden kann. Das Ganze ähnelt dem Alias deines Smartphones – sämtliche Anrufe werden an dein Smartphone weitergeleitet, wobei die an deine Alt Number gesendeten Nachrichten in der Surfshark-App angezeigt werden.

    Angenommen, du verwendest diese Alt ID-Zugangsdaten zur Registrierung für einen E-Mail-Dienst. In einem solchen Fall sind die von dir erstellten E-Mails anonym, da sie sich nicht mehr auf dich zurückverfolgen lassen (zumindest solange du die verknüpften Metadaten entfernst und deine wahre Identität geheim hältst).

    *Vergiss nicht, das komplette Anonymität unmöglich ist, wobei Surfshark Tools bereitstellt, um die Identität seiner Nutzer zu schützen.

    Wichtigster Ratschlag – nutze die dir angebotenen Privatsphäre-Tools

    Die beste Möglichkeit, deine Identität geheim zu halten und E-Mails anonym zu senden ist, sich alle oben aufgeführten Datenschutz-Tools und -praktiken zunutze zu machen – verwende ein Alias, ändere deine echte IP-Adresse und lösche wichtige Metadaten vor dem Teilen von Dateien. Die meisten dieser Tools finden sich in einem einzigen Dienst vereint: Surfshark.

    Versende E-Mails unter Wahrung der Privatsphäre
    Und sorge zugleich dafür, keine Zugangsdaten offenzulegen
    Surfshark

    Häufig gestellte Fragen

    Wie kann ich eine E-Mail verschicken, ohne den Namen des Absenders offenzulegen?

    Hierfür kannst du eine temporäre oder Einmal-E-Mail-Adresse sowie ein Alias verwenden.

    Ist das Versenden einer anonymen E-Mail legal?

    Ja, anonyme E-Mails sind legal, sofern sie keinen rechtswidrigen Zwecken dienen.

    Anonyme E-Mail schreiben in Outlook möglich?

    Du kannst unter Rückgriff auf gefälschte persönliche Zugangsdaten (Alternative ID) sowie die Nutzung eines VPNs eine anonyme E-Mail versenden. Denke bitte daran, vor dem Versenden der Mail sämtliche Metadaten zu entfernen und vor der Nutzung von Outlook dein VPN einzuschalten.

    Wie versende ich eine anonyme E-Mail in Gmail?

    Um in Gmail eine E-Mail anonym zu versenden, musst du ein nicht mit deiner Person verknüpftes Google-Konto erstellen und zur Änderung deiner IP-Adresse während der Gmail-Nutzung ein VPN verwenden.

    Wie versende ich eine anonyme E-Mail über iPhone?

    Zum Versenden einer anonymen E-Mail könntest du zur Funktion Meine E-Mail verbergen auf iPhone greifen. Tippe beim Erstellen einer neuen Nachricht zweimal auf Von und wähle Meine E-Mail verbergen. Daraufhin sollte anstelle deiner alten eine neue E-Mail-Adresse angezeigt werden, die dann auch dem Empfänger eingeblendet wird.