Niemand möchte erleben, dass Dateien oder ganze Systeme plötzlich nicht mehr zugänglich sind. Doch genau das passiert bei Ransomware. Wir schauen uns in diesem Artikel an, welche Gefahr von dieser Form von Malware ausgeht, die vor allem Unternehmen mit hohen Lösegeld-Zahlungen treffen kann. Außerdem geben wir dir Tipps, wie du Ransomware-Angriffe erkennen kannst und dich vor ihnen schützt.
Was ist Ransomware?
Ransomware ist eine Form der Cyberkriminalität. Wichtige Dateien von dir – Lieblingsfotos, Arbeitsdokumente oder Kundendaten – sind plötzlich nicht mehr zugänglich. Die Übeltäter, die dahinter stecken, fordern Geld, meist in Kryptowährungen wie Bitcoin mit dem Versprechen, die Dateien nach Zahlung wieder freizugeben. Der Begriff Ransomware setzt sich aus “ransom“ (englisch für Lösegeld) und “malware“ (bösartige Software) zusammen – also eine Schadsoftware, die deine Daten als Geisel nimmt.
Selbst wenn du zahlst, gibt es keine Garantie, dass die Betrüger dir den Schlüssel schicken. Manche zahlen Tausende, sogar Millionen, und stehen am Ende mit nichts da. Ransomware zielt nicht allein auf Privatleute ab, sondern legt auch Firmen, Krankenhäuser oder ganze Städte lahm. Ein extremes Beispiel ist der WannaCry-Angriff 2017, der weltweit Hunderttausende Computer infizierte.
Es gibt verschiedene Arten von Ransomware. Manche, wie “Locker-Ransomware“, sperren einfach deinen Bildschirm, sodass du gar nicht mehr auf dein System zugreifen kannst. Andere, wie “Crypto-Ransomware“, verschlüsseln gezielt deine Dateien. In letzter Zeit sind auch “Doppel-Erpressungen“ im Trend: Die Cyberkriminellen drohen nicht nur, deine Daten verschlüsselt zu lassen, sondern sie auch zu veröffentlichen oder zu verkaufen, wenn du nicht zahlst. Mehr zu den unterschiedlichen Formen im Anschluss.
Ransomware-Angriffe sind ein Riesengeschäft für Kriminelle, weil sie oft anonym bleiben und die Angriffe relativ einfach skalieren können. Besonders Unternehmen sind lohnende Ziele, da sie meist bereit sind, schnell zu zahlen, um den Betrieb wieder aufzunehmen.
Wie funktioniert Ransomware?
Meistens holst du dir Ransomware durch einen unbedachten Klick auf einen infizierten E-Mail-Anhang – eine harmlos aussehende “Rechnung.pdf“ oder “Ihr-Paket-ist-da.docx“, die in Wahrheit eine Falle ist. Aber das ist nicht die einzige Eintrittskarte für die Schadsoftware. Ein kompromittierter Link in einer Phishing-Nachricht (oder auch beim Smishing), ein zwielichtiges Werbebanner oder eine unsichere Website, die du vielleicht beim Surfen erwischt hast, können genauso gut der Übeltäter sein. Manchmal reicht schon ein Drive-by-Download, bei dem die Malware sich still und heimlich einschleicht, ohne dass du etwas aktiv herunterlädst.
Die richtig raffinierten Angreifer gehen noch einen Schritt weiter und nutzen Sicherheitslücken in deiner Software oder deinem Netzwerk aus. Veraltete Betriebssysteme, nicht gepatchte Programme wie Adobe Reader oder Schwachstellen in Firmenservern sind für sie wie offene Türen.
Manche Ransomware-Angriffe, wie die berüchtigte WannaCry, verbreiten sich automatisch über Netzwerke, ohne dass du überhaupt etwas falsch machen musst. Sobald das Schadprogramm auf deinem Gerät Fuß gefasst hat, geht es ans Eingemachte: Es verschlüsselt deine Dateien mit Krypto-Algorithmen, die so stark sind, dass selbst ein Supercomputer ohne den richtigen Schlüssel kapituliert. Deine Fotos, Docs, Datenbanken – alles wird in digitale Hieroglyphen verwandelt, die du ohne Hilfe nicht entziffern kannst.
Auf deinem Bildschirm ploppt dann eine Lösegeldforderung auf, oft mit einem Countdown, der dich in Panik versetzen soll: “Zahl 0,5 Bitcoin bis Mitternacht, oder deine Daten sind für immer weg!“ Dazu gibt es detaillierte Anweisungen, wie du die Kryptowährung überweisen sollst. Manche Drohungen gehen noch weiter und warnen, dass gestohlene Daten ins Darknet wandern, wenn du nicht schnell genug zahlst.
Und genau das macht Ransomware-Angriffe so gefährlich. Deshalb: Augen auf bei E-Mails, Updates nicht verschlafen und immer ein Backup in der Hinterhand haben!
Ransomware-Varianten
Hier ist ein Überblick über die gängigsten – und ein paar besonders hinterhältige – Typen von Ransomware, die durch das digitale Universum geistern.
Crypto Ransomware
Die Crypto Ransomware ist der Klassiker unter den digitalen Erpressern. Sie schleicht sich auf dein Gerät und verschlüsselt deine Dateien – Fotos, Dokumente, alles, was dir wichtig ist – mit einer Verschlüsselung, die so stark ist, dass du ohne den Schlüssel machtlos bist. Danach poppt eine Lösegeldforderung auf. Berüchtigte Beispiele wie WannaCry oder Ryuk haben so ganze Unternehmen lahmgelegt. Selbst wenn du zahlst, geben dir die Kriminellen nicht immer den Schlüssel.
Locker Ransomware
Locker Ransomware ist wie ein Türsteher, der dich aus deinem eigenen Club wirft. Statt deine Dateien zu verschlüsseln, sperrt sie deinen gesamten Bildschirm oder dein Gerät, sodass du keinen Zugriff mehr hast. Es ist weniger raffiniert als Crypto Ransomware, aber immer noch ärgerlich. Oft wird behauptet, du hättest etwas Illegales gemacht, um dich unter Druck zu setzen.
Scareware
Diese Art von Ransomware gibt sich als seriöse Antivirensoftware oder Warnmeldung aus, die dir einredet, dein Computer sei infiziert oder du hättest gegen Gesetze verstoßen. In Wahrheit ist das alles Fake, und die “Lösung“ ist nur ein Trick, um an dein Geld zu kommen. Tipp: Ruhig bleiben und nie auf solche Panik-Buttons klicken!
Doxware
Doxware, auch als Leakware bekannt, setzt ebenfalls auf Erpressung. Hier verschlüsseln die Angreifer nicht nur deine Daten, sondern sie drohen, sie auch zu veröffentlichen oder zu verkaufen, wenn du nicht zahlst. Sensible Firmendaten oder private Fotos landen dann im Darknet. Diese Doppel-Erpressung macht Doxware besonders gefährlich, vor allem für Unternehmen, die ihre Reputation schützen wollen. Regelmäßige Backups und starke Sicherheitsmaßnahmen sind hier ein Muss.
RaaS (Ransomware as a Service)
RaaS ist ein kriminelles Geschäftsmodell, bei dem Cyberkriminelle ihre Schadsoftware als “Dienstleistung“ vermieten. Im Darknet kannst du dir quasi ein Ransomware-Kit mieten, komplett mit Anleitung, ohne selbst programmieren zu müssen. Die Entwickler kriegen einen Anteil vom Lösegeld, und die “Kunden“ machen die Arbeit. Das macht Ransomware-Angriffe so zugänglich, auch für Amateure.
Wiper Ransomware
Wiper Ransomware eine besonders extreme Form unter den Ransomware-Arten. Hier geht es nicht ums Geld, sondern rein darum, Schaden anzurichten. Diese Schadsoftware gibt sich als normale Ransomware aus, aber selbst wenn du zahlst, sind deine Daten weg – für immer. Ihr Ziel ist es, maximale Schäden anzurichten, etwa bei gezielten Angriffen auf Firmen oder Staaten. Ein Beispiel ist NotPetya, das 2017 ganze Netzwerke weltweit in die Knie zwang. Gegen Wiper hilft nur eins: Offline-Backups und schnelles Handeln.
Mobile Ransomware
Mobile Ransomware zielt auf dein Smartphone oder Tablet. Sie kann deinen Bildschirm sperren, deine Kontakte oder Fotos verschlüsseln oder dich mit Fake-Warnungen nerven, die dich zur Zahlung drängen. Oft kommt sie über infizierte Apps oder Phishing-Links in SMS. Android-Geräte sind besonders anfällig, aber auch iPhones sind nicht immun.
Mac Ransomware
Auch als Mac-Nutzer bist du nicht sicher! Mac Ransomware ist zwar seltener, aber sie existiert. Sie funktioniert ähnlich wie Crypto oder Locker Ransomware, nur auf macOS-Systemen. Ein Beispiel ist KeRanger, das 2016 Mac-User überraschte. Die Kriminellen nutzen Schwachstellen oder Social Engineering, um reinzukommen. Der Mythos, dass Macs immun gegen Malware sind, ist also längst passé.
IoT Ransomware
Mit dem Internet der Dinge (IoT) tauchen plötzlich unzählige neue attraktive Ziele für Ransomware auf, wie dein smartes Thermostat, dein Auto oder sogar dein Kühlschrank. Denn viele IoT-Geräte sind schlecht gesichert und damit ein leichtes Ziel.
Double-Extortion-Ransomware
Double-Extortion Ransomware ist wie Doxware auf Steroiden. Diese Variante verschlüsselt nicht nur deine Daten, sondern stiehlt sie auch und droht, sie öffentlich zu leaken oder im Darknet zu verkaufen, wenn du nicht zahlst. Sie setzt dich also doppelt unter Druck: Entweder du verlierst deine Daten, oder deine Privatsphäre geht verloren. Besonders Unternehmen mit sensiblen Kundendaten werden hier getroffen, da ein Leak ihren Ruf ruinieren kann.
Screen-Locking Ransomware
Diese Variante ist eine spezielle Form der Locker Ransomware, die sich darauf konzentriert, deinen Bildschirm mit einer besonders hartnäckigen Sperre zu blockieren. Oft gibt sie sich als offizielle Warnung aus,zum Beispiel von der Polizei oder einer Behörde, und behauptet, du hättest etwas Illegales getan (zum Beispiel “Sie haben urheberrechtlich geschützte Inhalte heruntergeladen!“). Die Zahlung des Lösegelds soll die “Strafe“ begleichen. Diese falsche Panikmache wirkt leider bei vielen!
Targeted Ransomware
Im Gegensatz zu breit gestreuten Angriffen, die zufällig Opfer treffen, ist Targeted Ransomware ein gezielter Schlag gegen ein bestimmtes Unternehmen, eine Organisation oder sogar eine Einzelperson. Die Angreifer recherchieren ihr Ziel genau, nutzen Social Engineering oder Schwachstellen in der IT-Infrastruktur und schlagen dann zu – oft mit maßgeschneiderter Malware. Solche Angriffe, wie bei der REvil-Gruppe, fordern oft Millionen und sind schwer zu stoppen, weil sie so präzise geplant sind.
Häufige Anzeichen für Ransomware
Hier sind die häufigsten Anzeichen, die du im Blick behalten solltest, damit du schnell reagieren kannst.
Verschlüsselte Dateien
Das offensichtlichste Zeichen? Deine Dateien sind plötzlich unzugänglich. Fotos, Dokumente oder Videos lassen sich nicht mehr öffnen, und oft haben sie komische Dateiendungen wie “.locky“, “.crypt“ oder “.ransom“. So als hätte jemand deine Daten in eine fremde Sprache übersetzt, die nur die Kriminellen verstehen. Wenn du merkst, dass viele Dateien auf einmal “kaputt“ sind, ist das eindeutig ein Warnzeichen!
Lösegeldforderung auf dem Bildschirm
Plötzlich ploppt eine unheimliche Nachricht auf deinem Screen auf: “Zahl uns 500 Euro in Bitcoin, oder deine Daten sind Geschichte!“ Manchmal ist es ein voller Bildschirm, der alles blockiert, manchmal nur ein Textdokument auf deinem Desktop. Die Nachricht droht oft mit einer Deadline, um dich unter Druck zu setzen. Das ist der klassische Ransomware-Angriff – wie ein Erpresserbrief, nur digital.
Langsamer oder instabiler Computer
Läuft dein PC oder Laptop plötzlich extrem langsam? Häufige Abstürze, endloses Laden oder Programme, die nicht mehr richtig starten, können ein Hinweis sein. Ransomware arbeitet oft im Hintergrund und frisst Rechenleistung, während sie deine Dateien verschlüsselt. Wenn dein Gerät langsam arbeitet, könnte etwas Böses im Gange sein.
Seltsame Netzwerkaktivität
Falls du in einem Unternehmen bist oder dein Heimnetzwerk überprüfst, achte auf merkwürdige Datenströme. Ransomware kommuniziert oft mit den Servern der Kriminellen, um Schlüssel zu tauschen oder Daten zu entfernen. Wenn dein Netzwerk plötzlich viel Traffic hat oder Daten an unbekannte Server geschickt werden, ist das ein Warnsignal. Ein Blick auf den Router kann also helfen!
Deaktivierte Sicherheitssoftware
Ransomware ist schlau und will nicht erwischt werden. Oft versucht die Malware, deine Antivirenprogramme oder Firewall lahmzulegen. Wenn du merkst, dass dein Virenscanner plötzlich aktiv ist, Updates nicht mehr laufen oder du Warnungen über deaktivierte Sicherheitsfeatures bekommst, könnte das ein Zeichen sein, dass Ransomware die Bühne betreten hat.
Verdächtige E-Mails oder Anhänge
Das ist eher ein Frühwarnsystem, aber dennoch wichtig: Hast du kürzlich auf einen komischen Link geklickt oder einen Anhang aus einer dubiosen E-Mail geöffnet? Viele Ransomware-Attacken starten mit Phishing-Mails, die harmlos aussehen (“Rechnung von XY“ oder “Ihr Paket ist da!“). Wenn du rückblickend denkst, dass du Opfer von Phishing geworden bist, dann prüfe deinen Rechner lieber.
Fehlende oder umbenannte Dateien
Manchmal verschlüsselt Ransomware nicht nur, sondern sorgt auch für Chaos.Dateien verschwinden, werden umbenannt oder durch seltsame Platzhalter ersetzt. Wenn dein Ordner mit Steuerunterlagen plötzlich “DECRYPT_INSTRUCTIONS.txt“ enthält oder Dateien Namen wie „X7G2K9“ haben, ist das ein klares Zeichen, dass Ransomware zugeschlagen hat.
Wie kann ich Ransomware entfernen?
Es gibt Schritte, um den Schaden zu begrenzen und die Schadsoftware loszuwerden – auch wenn es wegen der bedrohlichen Situation nicht immer einfach ist. Aber keine Sorge, wir helfen dir!
Gerät sofort vom Netzwerk trennen
Erster Schritt: Ziehe den Stecker! Trenne dein Gerät SOFORT vom Internet und anderen Netzwerken. WLAN aus, LAN-Kabel raus. Denn Ransomware kann sich wie ein Lauffeuer auf andere Geräte oder Server ausbreiten. Indem du die Verbindung kappst, stoppst du die Kommunikation mit den Kriminellen und verhinderst, dass noch mehr Dateien verschlüsselt werden. Schnelligkeit ist hier Trumpf.
Keine Zahlung eines Lösegelds
Das Zahlen eines Lösegeldes (oft in Bitcoin gefordert) ist keine Garantie, dass du deine Daten zurückbekommst. Manche Opfer zahlen Tausende und bleiben trotzdem mit verschlüsselten Dateien sitzen. Plus: Du finanzierst damit weitere kriminelle Aktionen. Widersteh der Versuchung, auch wenn die Drohungen dich nervös machen. Es gibt bessere Wege, das Problem anzugehen.
Infektion erkennen und dokumentieren
Verschaffe dir einen Überblick, womit du es zu tun hast. Erstelle Screenshots von der Lösegeldforderung (falls sie auf dem Bildschirm ist) und notiere dir, welche Dateien betroffen sind oder welche komischen Dateiendungen auftauchen (z. B. “.locky“ oder “.crypt“). Diese Infos helfen später, die Ransomware-Variante zu identifizieren. Aber Vorsicht: Nicht wild auf dem infizierten Gerät rumsurfen – das könnte alles schlimmer machen.
Im abgesicherten Modus starten
Boote deinen Computer im abgesicherten Modus (bei Windows z. B. mit F8 beim Hochfahren). Das startet nur die wichtigsten Systemkomponenten, was es der Ransomware schwerer macht, weiter aktiv zu sein. Im abgesicherten Modus kannst du Antivirenprogramme oder Entfernungstools ausführen, ohne dass die Schadsoftware dazwischenfunkt.
Antiviren- oder Anti-Ransomware-Tools nutzen
Hol dir ein vertrauenswürdiges Antivirenprogramm oder spezielle Anti-Ransomware-Tools. Lass diese dein System scannen und die Schadsoftware aufspüren. Diese Tools können oft die Ransomware entfernen, aber Achtung: Das Entfernen der Malware entsperrt nicht automatisch deine verschlüsselten Dateien. Trotzdem ist das ein wichtiger Schritt, um die Infektion zu stoppen.
Verschlüsselte Dateien wiederherstellen (falls möglich)
Deine Dateien sind verschlüsselt? Keine Sorge, es gibt Hoffnung! Prüfe erst einmal, ob du Backups hast. Initiere dann ein sauberes Backup an (nachdem die Ransomware entfernt ist!) und stell deine Daten wieder her. Kein Backup vorhanden? Tools wie “No More Ransom“ (eine Initiative von Europol) bieten Entschlüsselungsschlüssel für bestimmte Ransomware-Varianten. Auch Schattenkopien unter Windows (Systemwiederherstellung) können helfen, ältere Versionen von Dateien zurückzuholen. Aber ganz ohne Backup wird es knifflig.
Experten hinzuziehen
Wenn du nicht weiterkommst oder in einem Unternehmen bist, wo viel auf dem Spiel steht, hol dir Hilfe von Profis. IT-Sicherheitsexperten oder spezialisierte Cybersecurity-Firmen können die Ransomware analysieren, entfernen und manchmal sogar Daten retten. Das kostet zwar, ist aber oft günstiger und sicherer, als Lösegeld zu zahlen. Besonders bei komplexen Angriffen wie Doxware oder Wiper ist Profi-Hilfe Gold wert.
System neu aufsetzen (letzter Ausweg)
Wenn nichts hilft und du keine wichtigen Daten retten kannst, bleibt die radikale Lösung: den Rechner komplett zurücksetzen. Sichere, was noch geht (ohne die Ransomware zu verbreiten!), und setze dein System auf Werkseinstellungen zurück. Danach installierst du alles neu – Betriebssystem, Programme, alles. Klingt nach Aufwand, aber so gehst du sicher, dass die Ransomware entfernt wurde. Danach unbedingt Backups einrichten!
Prüfen, ob es ein bekannter Ransomware-Typ ist
Hier sind Tipps, um Ransomware-Angriffe zu verhindern und Maßnahmen, die dein Gerät hoffentlich zur Festung machen.
Nicht jede Ransomware ist ein unknackbarer Tresor. Manche Varianten sind bekannt, und Sicherheitsforscher haben Entschlüsselungstools entwickelt. Schau auf Seiten wie der bereits erwähnten Website “No More Ransom“ (von Europol unterstützt) oder ID Ransomware, um die genaue Ransomware-Variante zu identifizieren.
Lade einen Screenshot der Lösegeldforderung oder eine verschlüsselte Datei hoch – diese Plattformen sagen dir, ob es einen kostenlosen Entschlüsselungsschlüssel gibt. Wenn ja, sparst du dir den Stress und kannst deine Dateien ohne Lösegeld retten.
Wie verhindere ich Ransomware-Angriffe?
Regelmäßige Backups erstellen
Sichere deine Daten regelmäßig auf einer externen Festplatte oder einem NAS, das nicht dauerhaft mit dem Netzwerk verbunden ist. Offline-Backups sind wie ein Schutzschild – selbst wenn Ransomware zuschlägt, kannst du deine Fotos, Docs und Co. einfach wiederherstellen. Cloud-Backups (z. B. Google Drive) funktionieren auch, aber schütze sie mit starken Passwörtern und Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA). Test deine Backups ab und zu, damit du im Ernstfall nicht auf ein kaputtes Archiv stößt.
Software und Systeme aktuell halten
Veraltete Software ist wie eine offene Tür für Ransomware. Kriminelle nutzen Sicherheitslücken in Betriebssystemen, Browsern oder Programmen wie Adobe Reader, um reinzukommen. Aktiviere automatische Updates für Windows, macOS, Apps und Router, damit diese Schwachstellen schnell gepatcht werden.
Starke Passwörter und Zwei-Faktor-Authentifizierung
Schwache Passwörter wie “123456“ oder “Sommer2023“ sind ein Einladungsbrief für Hacker. Nutze starke, einzigartige Passwörter (am besten mit einem Passwort-Manager) und aktiviere 2FA für wichtige Konten wie E-Mail, Banking oder Cloud-Dienste.
Vorsicht bei Downloads und Installationen
Ransomware versteckt sich oft in raubkopierten Programmen, zwielichtigen Apps oder “kostenlosen“ Downloads. Lade Software nur von vertrauenswürdigen Quellen wie offiziellen App-Stores oder Herstellerseiten herunter. Prüfe vor der Installation die Berechtigungen, die eine App verlangt, und sei skeptisch bei Angeboten, die zu gut klingen, um wahr zu sein.
Netzwerk- und Gerätesicherheit erhöhen
Eine starke Firewall und sichere Netzwerkeinstellungen sind dein digitaler Burggraben. Konfiguriere deinen Router mit einem starken Passwort und deaktiviere Funktionen wie UPnP, die Angreifern helfen könnten. In Firmen lohnt sich eine Next-Gen-Firewall oder ein Intrusion-Detection-System. Was du vermeiden solltest: Unsichere WLANs nutzen (wie in Cafés) ohne VPN. Ein VPN verschlüsselt deine Verbindung und schützt dich in öffentlichen Netzwerken. So hältst du Ransomware-Angriffe fern, bevor diese dein Gerät überhaupt erreichen.
Nutze Antivirenprogramme und Surfshark Alternative ID
Ein gutes Antivirenprogramm scannt dein System in Echtzeit und blockiert Schadsoftware. Halte sie immer aktuell, damit sie neue Bedrohungen erkennt. Für extra Schutz ist Surfshark Alternative ID hervorragend geeignet: Dieses Tool erstellt sichere, anonyme E-Mail-Adressen für Online-Registrierungen, um Phishing-Angriffe zu reduzieren, und warnt dich, wenn deine Daten im Darknet auftauchen. Mit Surfshark Alternative ID schützt du deine Identität und minimierst das Risiko, dass Ransomware über gestohlene Zugangsdaten reinkommt.
Wie hängt Ransomware mit Identitätsdiebstahl zusammen?
Ransomware und Identitätsdiebstahl hängen eng zusammen. Während Ransomware deine Dateien als Geisel nimmt und Lösegeld fordert, kann sie auch die Tür für Identitätsdiebstahl weit aufstoßen.
Datenklau als Nebenprodukt von Ransomware
Ransomware verschlüsselt nicht nur deine Dateien – oft schnüffelt sie auch in deinen Daten herum, bevor sie zuschlägt. Angreifer finden unter Umständen auf deinem Rechner oder Server persönliche Infos: Namen, Adressen, Kreditkartendaten, Sozialversicherungsnummern oder Login-Daten. Diese Daten sind Gold für Identitätsdiebe! Manche Ransomware-Varianten (besonders Doxware) sind extra darauf ausgelegt, sensible Daten zu exfiltrieren, also zu stehlen, bevor sie sie verschlüsseln. Die Kriminellen können diese Infos dann nutzen, um deinen Namen zu missbrauchen – zum Beispiel für gefälschte Konten, Kredite oder Online-Betrug.
Doppelte Erpressung: Zahlen ode illegale Datenweitergabe
Hier wird es besonders hinterlistig: Einige Ransomware-Typen, wie die sogenannte Doxware, drohen nicht nur damit, deine Dateien verschlüsselt zu lassen, sondern auch damit, gestohlene persönliche Daten zu veröffentlichen oder zu verkaufen. Die Erpresser könnten deine Steuerunterlagen, Passkopien oder peinliche E-Mails haben.
Das ist nicht nur ein Angriff auf deine Dateien, sondern auch auf deine Identität. Solche geleakten Daten können von Identitätsdieben aufgegriffen werden, die damit zum Beispiel Konten hacken oder sich als du ausgeben.
Phishing als gemeinsamer Einstieg
Ransomware und Identitätsdiebstahl starten oft mit derselben fiesen Masche: Phishing. Du bekommst eine E-Mail, die aussieht wie von deiner Bank oder einem Lieferdienst, klickst auf einen Link oder öffnest einen Anhang – und schon ist die Ransomware installiert.
Gleichzeitig können solche Phishing-Mails auch darauf abzielen, deine Zugangsdaten (wie für Online-Banking oder E-Mail-Konten) abzugreifen. Diese gestohlenen Logins sind ein Volltreffer für Identitätsdiebe, die sie nutzen, um Zugriff auf dein digitales Leben zu erlangen.
Verkauf gestohlener Daten im Darknet
Wenn Ransomware Daten klaut, landen diese oft in den dunklen Ecken des Internets, also im Darknet. Dort gibt es regelrechte Marktplätze, wo Kriminelle persönliche Daten wie Kreditkarten, Passwörter oder E-Mail-Adressen handeln. Identitätsdiebe kaufen diese Daten, um gefälschte Identitäten zu erstellen, Einkäufe auf deine Kosten zu tätigen oder deine Konten zu übernehmen. Das macht den Schaden viel schlimmer als “nur“ verschlüsselte Dateien.
Langfristige Folgen für Opfer
Wenn Ransomware deine Daten stiehlt und Identitätsdiebstahl die Folge ist, kann der Ärger Monate oder Jahre andauern. Jemand könnte ein Bankkonto in deinem Namen eröffnen, nimmt Kredite auf oder bestellt teure Sachen online – alles auf deine Rechnung. Du musst dich dann mit Banken, Behörden und Kreditbüros rumschlagen, um deinen Namen reinzuwaschen.
Das kostet Zeit, Nerven und oft auch Geld. Ransomware ist also nicht nur ein kurzfristiger Angriff, sondern kann dein Leben durch Identitätsdiebstahl langfristig auf den Kopf stellen.
Häufig gestellte Fragen
Wie ist die Funktionsweise von Ransomware?
Ransomware schleicht sich wie ein digitaler Dieb auf dein Gerät, meist durch getarnte Phishing-E-Mails, verseuchte Downloads oder Schwachstellen in deiner Software. Sobald sie drin ist, legt sie deine Dateien mit Verschlüsselungscodes lahm, und die Betrüger verlangen dann Geld – oft in Bitcoin oder anderen Kryptowährungen –, damit du die Daten angeblich zurückbekommst, was oft aber nicht der Fall sein kann.
Was passiert, wenn ich das Lösegeld nicht zahle?
Weigerst du dich, das Lösegeld zu zahlen, bleiben deine Dateien hinter einem digitalen Schloss gefangen, und ohne Backups oder einen seltenen Entschlüsselungscode könntest du sie für immer verlieren. Bei Varianten wie Doxware drohen die Betrüger, deine geklauten Daten ins Netz zu stellen oder im Darknet zu verkaufen, um dich zusätzlich unter Druck zu setzen.
Kann man Ransomware entfernen?
Ja, Ransomware kann oft mit Antiviren- oder speziellen Anti-Ransomware-Tools entfernt werden. Das garantiert aber nicht, dass deine verschlüsselten Daten automatisch entsperrt werden. Möglicherweise ist ein kompletter System-Reset oder Expertenhilfe notwendig.
Welche Arten von Ransomware sind am gefährlichsten?
Crypto Ransomware und Doxware gelten als besonders gefährlich, da sie Dateien verschlüsseln und sensible Daten stehlen, um sie zu verkaufen oder zu veröffentlichen. Wiper Ransomware ist ebenfalls brutal, da sie Daten absichtlich zerstört, ohne Rückgabeoption, wie bei NotPetya.
Wie kann ich verhindern, dass Ransomware mein Gerät infiziert?
Setze im Kampf gegen Ransomware auf regelmäßige Backups (am besten offline), halte Software und Betriebssystem aktuell. Klicke außerdem niemals auf verdächtige Links oder Anhänge in E-Mails. Nutz starke Antivirenprogramme, aktivier Zwei-Faktor-Authentifizierung und schule dich in Sachen Phishing-Erkennung.