A pair of hands opening a can labeled spam with red and white envelopes emerging from it.

Der Begriff “Spam” und seine Geschichte gehen zurück bis zum zweiten Weltkrieg. Heute ist der größte Teil des alltäglichen E-Mail-Verkehrs Spam. Grund genug, ausreichend über Spam informiert zu sein, um es rechtzeitig zu erkennen und Spam vorzubeugen. Erfahre im folgenden Artikel außerdem, welche Arten von Spam es gibt und welche Gefahren davon ausgehen können. 

Inhaltsverzeichnis

    Was ist Spam?

    Spam ist ein Sammelbegriff für Massen-E-Mails oder SMS, die unerwünscht an einen Empfänger versendet werden. Hinter diesen Nachrichten stecken nicht immer böse Absichten, sondern es können schlicht nervige Werbebotschaften sein. Im schlimmsten Fall aber wollen die Absender Identitätsdiebstahl, finanziellen Betrug oder Datenklau betreiben.

    Im Englischen ist die Definition für solche Spam-Nachrichten auch Junk (Übersetzung: “Schrott”, “Gerümpel”). Der Ursprung des Begriffs “Spam” geht auf den zweiten Weltkrieg zurück: Spam war der Markenname eines Unternehmens für Dosenfleisch (“Spiced Ham” – was dann zu “Spam” wurde). Trotz der Rationierungen im Krieg war dieses Dosenfleisch in Großbritannien fast überall erhältlich, und diese ständige Präsenz förderte die Entwicklung des Begriffes, wie du ihn heute kennst. Hinzu kommt, dass die britische Sketch-Truppe Monty Python die Omnipräsenz des Dosenfleisches 1969 in einen ihrer Sketche aufnahm.

    Der Übergang des Begriffes “Spam” in die Technologie geschah dann wahrscheinlich in den späten 1980er-Jahren.  Spieler von sogenannten Multi-User-Dungeons nutzen die Bezeichnung für das Fluten des Chats mit Nachrichten. Im Usenet – dem Vorläufer des World Wide Web – machten zwei Anwälte aus den USA im Jahr 1994 den Begriff dann endgültig populär, als diese ihre Werbung in jeder Newsgruppe des Usenets verteilten, um ihre Dienste zum Erhalten einer Green Card populärer zu machen.

    Spam-Mails haben laut einer Studie übrigens am häufigsten ihren Ursprung in  Russland – fast ⅓ dieser Nachrichten kam aus Russland, gefolgt von den USA und China mit jeweils ca. 11% Anteil. 

    Was ist der häufigste Spam in Deutschland?

    Es gibt verschiedene Arten von Spam, dazu im Anschluss noch mehr. In Deutschland sind Phishing und Werbe-Mails eine der häufigsten Spam-Formen – wobei Phishing auch eine der gefährlichsten Formen ist. E-Mails werden in großer Masse an Empfänger gesendet, und besonders häufig sind Phishing-Versuche, die sich auf Banken oder Online-Dienste (wie PayPal oder Amazon) beziehen. Oft fordern Betrüger ihre Opfer auf, Login-Daten von sich zu bestätigen oder geben zum Beispiel vor, dass ein TAN-Verfahren abgelaufen sei.

    Welche Arten von Spam gibt es?

    Werbe-E-Mails

    Unter dieser Form werden alle unerwünschten Spam-Nachrichten zusammengefasst, die ein Produkt oder eine Dienstleistung anpreisen. Es kann sich dabei um ein tatsächlich existierendes Produkt handeln – die Schwelle zu Betrugsversuchen mit gefälschten Produkten ist aber gering. Generell gilt, dass du auf solche Werbe-Mails von unbekannten Absendern nicht reagieren solltest. Nach deutschem Recht ist es übrigens verboten, Personen unaufgefordert Werbung per E-Mail zuzusenden.

    Phishing

    Betrüger können Spam-Mails ebenso für Phishing-Attacken nutzen. Ziel solcher Angriffe sind deine persönlichen und/oder finanziellen Daten. Häufig wirst du dabei über einen Link in einer E-Mail auf eine gefälschte Website geführt, wo du Informationen von dir preisgeben sollst. Genauso gut könnte sich ein virenverseuchter Anhang in der E-Mail befinden, den du unter einem Vorwand herunterladen sollst.

    Hoax

    Hoax bedeutet im Deutschen so etwas wie “Zeitungsente” oder “schlechter Scherz”. Früher versendeten Spammer solche Nachrichten, um scherzhaft auf vermeintliche Computerviren hinzuweisen, die angeblich den PC befallen hätten. Heutzutage werden diese Spam-Nachrichten auch aus politischen Gründen versendet oder um Unternehmen durch Falschnachrichten zu diskreditieren. Hoaxes folgen meist dem Kettenbrief-Muster, was bedeutet, dass sich in den Nachrichten die Aufforderung befindet, die E-Mail oder SMS an möglichst viele Kontakte weiterzuleiten.

    Spam-SMS und Spam-Anrufe

    Betrüger verbreiten Spam nicht allein per E-Mail, ebenso sind SMS und Textnachrichten über Messenger-Dienste wie WhatsApp beliebt. Solltest du solche Spam-Nachrichten erhalten, blockiere die Nummer sofort. Das ist sowohl bei einer SMS bei Android oder iOS möglich, als auch direkt in Messenger-Apps.

    Eine weitere Form von Spam war schon vor dem Aufkommen von Internet und Smartphone bei Betrügern beliebt: Spam per Telefon. Ein Produkt oder eine Dienstleistung – die tatsächlich existieren können oder nicht – werden per Telefon beworben. Ein bekannter Betrug per Telefon ist hingegen der “Enkeltrick”.

    Scams 

    Einer der ältesten und bekanntesten Betrugsfälle ist der Nigeria-Scam, der seinen Ursprung schon in den 1970er-Jahren hat – zunächst mit Briefen, dann per Fax und später per E-Mail. Damals operierten die Betrüger tatsächlich noch aus Nigeria, daher die Bezeichnung. Per E-Mail werden bei diesem Scam – auch Vorschussbetrug genannt – hohe Gewinne versprochen, unter der Voraussetzung, dass der Empfänger Geld vorschießt.

    Er sieht aber weder seinen versprochenen Gewinn, noch seinen Vorschuss jemals wieder. Scams können verschiedene Formen annehmen und nicht nur auf Masse setzen, sondern die Betrüger können E-Mails vielmehr individueller gestalten und zum Beispiel vorgeben, dass angeblich wohlhabende Familienmitglieder verstorben seien.

    Love-Spam

    Bei Love-Spam handelt es sich um eine Unterform des Scams. In einer E-Mail könnte sich zum Beispiel eine einsame Frau aus Thailand vorstellen, die einen Partner sucht. Geht der Empfänger darauf ein, schreibt der Betrüger, dass einem Kennenlernen die hohen Flugpreise im Weg stehen, und bittet um Überweisung eines Betrags. Es können noch weitere Zahlungsaufforderung folgen, zum Beispiel für kranke Eltern. Love-Spam kann ebenso über die sozialen Medien erfolgen.

    Social-Media-Scam

    Akteure verbreiten ihren Spam gerne über die sozialen Medien – entweder durch Bots oder in seltenen Fällen durch gekaperte Konten. Nicht immer ist ein solcher Spam auf den ersten Blick zu erkennen. Durch künstliche Intelligenz fällt es Spammern heute deutlich einfacher, überzeugende Accounts für ihren Spam zu verwenden, die eine Seriosität vortäuschen.

    Was sind die Gefahren von Spam?

    Im besten Fall ist Spam im Posteingang harmlos, und es handelt sich nur um nervige Werbe-Nachrichten. Oder Spam-Mails werden schon von vornherein vom Spamfilter herausgefiltert.

    Doch leider zielen viele Spammer darauf ab, Informationen zu stehlen und/oder sich finanziell zu bereichern. Gelangen Betrüger an Logindaten von dir, ist es ihnen unter Umständen möglich, Konten von dir zu übernehmen und Identitätsdiebstahl zu begehen.  Im Zusammenhang mit Phishing können Betrüger Spam auch dazu nutzen, Malware auf dem Gerät des Opfers zu verbreiten.

    Spam kann darüber hinaus den Ruf eines Unternehmens schädigen, wenn falsche Informationen über eine Firma durch Hoaxes verbreitet werden. Ebenso können Spammer den Namen eines bekannten Unternehmens für E-Mail-Spam verwenden, um E-Mails glaubhafter zu gestalten.

    Aufgrund von künstlicher Intelligenz wird Spam immer überzeugender. Waren Spam-E-Mails früher häufig schon wegen schlechter Rechtschreibung zu erkennen oder nur in Englischer Sprache verfasst, wirken sie heutzutage überzeugender, und Empfänger sind gewillter, mit einer E-Mail zu interagieren. 

    Wie kann ich E-Mail-Spam erkennen?

    Nicht jede E-Mail mit Werbeinhalt ist automatisch eine Spam-E-Mail. Manche Werbenachrichten landen durch Bestellung eines Newsletters in deinem Posteingang und werden automatisch an alle E-Mail-Adressen im Verteiler versandt. Diese lassen sich normalerweise mit wenigen Klicks wieder abbestellen. Aber woran erkennst du nun tatsächlichen Spam, von dem eine Gefahr ausgehen kann?

    Unbekannter Absender: Wenn dir der Name und die E-Mail-Adresse eines Absenders nicht bekannt vorkommt, prüfe unbedingt die Legitimität einer Nachricht, bevor du in irgendeiner Form mit ihr interagierst. In selteneren Fällen nutzen Betrüger E-Mail-Spoofing, um ihre wahre Identität hinter einer dem Empfänger scheinbar bekannten E-Mail-Adresse zu verbergen.

    Verdächtige Betreffzeilen: Die Betreffzeile einer E-Mail kann eine hohe Dringlichkeit vorgeben oder auffällig um deine Aufmerksamkeit buhlen. Beispiele: “Du hast gewonnen!”, “Ihr Handeln ist erforderlich” oder “Angebot nur für kurze Zeit!”

    Rechtschreib- und Grammatikfehler: Übermäßig viele Rechtschreib- und Grammatikfehler in der Betreffzeile und im Inhalt einer Nachricht deuten daraufhin, dass der Verfasser der E-Mail nicht der Sprache des Empfängers mächtig ist. Jedoch sorgt die Entwicklung von künstlicher Intelligenz dafür, dass solche Fehler eher abnehmen.

    Aufforderung, persönliche Daten preiszugeben: Wenn dich ein unbekannter Absender ohne Umschweife dazu auffordert, dass du persönliche oder finanzielle Daten von dir teilst, deutet das auf Spam und einen Betrugsversuch hin. Ein bekanntes und seriöses Unternehmen würde dich nie per E-Mail bitten, solche Daten von dir zu teilen.

    Unrealistische Angebote und Gewinne: Hierzu zählt sowohl der plötzliche Millionengewinn, ohne dass du wüsstest, an einem Gewinnspiel teilgenommen zu haben, als auch das Angebot, das zu gut klingt, um wahr zu sein. Letzteres könnte zum Beispiel das neueste iPhone mit 80% Rabatt oder ein neues Wundermedikament sein. Sei stets skeptisch bei E-Mails mit solchen Inhalten.

    Aufforderung zu Weiterleitung: Spam-E-Mails bitten darum, dass du sie an andere weiterleitest. Damit wollen Spammer so viele Empfänger wie möglich erreichen. Gehe niemals auf diese Aufforderung ein, um solche Ketten-E-Mails nicht weiter zu verbreiten.

    Wie schütze ich mich vor Spam?

    Spam-E-Mails blockieren

    Sobald sich dein Verdacht bestätigt, dass du es mit einer Spam-Mail zu tun hast, solltest du den Absender sofort blockieren. Alle Mail-Dienste und Mail-Clients bieten eine solche Möglichkeit an. Dadurch verhinderst du, dass der Absender dir erneut eine E-Mail schreiben kann; nutzen Betrüger eine neue E-Mail-Adresse, nützt dir ein Blockieren allerdings nichts. Erfahre hier mehr zum Thema.

    Spam-Anrufe blockieren

    Spam-Anrufe kannst du ebenso mit wenigen Klicks auf deinem Smartphone blockieren. Entweder nutzt du dafür die integrierten Blockier-Funktionen von iOS und Android oder die App eines Drittanbieters. Erfahre hier mehr zum Blockieren von Spam-Anrufen.

    Dasselbe gilt für mögliche Spam-SMS, die du erhältst. Blockiere den Absender, damit er dir keine weiteren Nachrichten mehr senden kann.

    Verwende Alternative ID

    Wenn du dir unsicher bist, wie eine Website oder ein Online-Dienst mit deinen Daten umgeht, kannst du dir eine alternative Online-Identität inklusive neuer E-Mail-Adresse zulegen. Surfshark bietet dafür das Tool Alternative ID. Es versteckt deine wahre E-Mail-Adresse hinter einer alternativen, die du auf Websites angeben kannst. Wirst du wiederholt von Spam belästigt, lösche einfach deine Alternative ID.

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    Nutze einen Spam-Filter

    Viele E-Mail-Dienste und Mail-Clients können Spam-E-Mails automatisch herausfiltern. Alternativ kannst du dafür ein externes Tool nutzen.  Es gibt Freeware-Varianten und kostenpflichtige Programme. Achte bei kostenlosen Programmen darauf, dass diese von einem vertrauenswürdigen Anbieter stammen.

    Interagiere nicht mit Spam-Mails

    Öffne Spam nicht und antworte unter keinen Umständen darauf. Klicke außerdem niemals auf Links innerhalb einer solchen Spam-Mail oder öffne Anhänge. Reagiere auch nicht mit böswilligen oder humorvollen Antworten auf eine solche Nachricht, wenn du weißt, dass es sich um Spam handelt. Damit bestätigst du nur, dass deine E-Mail-Adresse aktiv ist.

    Teile E-Mail-Adresse und Telefonnummer mit Bedacht

    Sei online nicht allzu freigebig mit dem Teilen deiner persönlichen Daten. Kommt es zu Datenlecks, und deine Daten geraten in die falschen Hände, können Betrüger E-Mail-Adressen und Telefonnummern für Spam missbrauchen.

    Prüfe, ob deine Informationen offengelegt wurden

    Surfshark bietet dir die Funktion an, zu prüfen, ob deine Mail-Adresse oder Kreditkartendaten von einem Datenleck betroffen sind. Du erhältst in diesem Fall Echtzeitmeldungen, so dass du schnell handeln kannst. Dieses Feature ist im Abo Surfshark One enthalten.

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    FAQs

    Was ist Spam auf dem Smartphone?

    Spam auf dem Smartphone kann in Form von Spam-Anrufen oder Spam-SMS erfolgen. Anrufer könnten sich als Mitarbeiter eines Unternehmens ausgeben und dich überreden, persönliche Informationen von dir zu teilen oder den Fernzugriff auf einen PC zu erlauben. Spam per SMS kann dich per Link auf böswillige Websites führen.

    Auf welche Weise ist Spam gefährlich?

    Im harmlosesten Fall handelt es sich bei Spam nur um nervige Werbenachrichten, doch leider haben es Spammer nicht allzu selten auch auf persönliche und finanzielle Daten von dir abgesehen oder nutzen Spam-Nachrichten unter anderem zur Diskreditierung von Unternehmen (“Hoax”). 

    Wie vermeide ich Spam?

    Ein guter Spam-Filter ist oft schon die halbe Miete. Aber ganz allein solltest du dich nicht auf diese Filter verlassen. Sei generell misstrauisch bei unbekannten Absendern und Inhalten mit unrealistischen Angeboten und vermeintlichen Gewinnen. Interagiere niemals mit Spam–E-Mails.