Es ist unmöglich, online komplett anonym zu bleiben, weil alles, was du online machst, digitale Spuren hinterlässt. Du kannst aber ein paar Dinge tun, um deine Privatsphäre online besser zu schützen, zum Beispiel anonyme E-Mails senden. Diese E-Mails können nicht einfach zu dir zurückverfolgt werden. So kannst du deine Identität und deinen Standort geheim halten und deine persönlichen Daten schützen.
Was ist eine anonyme E-Mail?
Eine anonyme E-Mail ist eine E-Mail, bei der die Adresse des Absenders und personenbezogene Daten für den Empfänger nicht sichtbar sind. Normalerweise enthält eine E-Mail einen Header, der die IP-Adresse (Internet Protocol) deines Standorts angibt. Eine anonyme E-Mail verbirgt diese Informationen jedoch und bietet dem Absender mehr Privatsphäre.
In einer anonymen E-Mail sieht der Empfänger einen generischen Namen oder einen Alias und eine zufällige E-Mail-Adresse, die von einem bestimmten Dienst oder einer alternativen E-Mail-Adresse generiert wurde. In manchen Fällen sind die Absenderinformationen gar nicht sichtbar oder die Header-Informationen enthalten keine identifizierenden Details.
Warum solltest du eine anonyme E-Mail verwenden?
Anonyme E-Mails werden hauptsächlich verwendet, um die Privatsphäre zu schützen und Zugangsdaten zu sichern. Natürlich können die Motive für den Wunsch nach Privatsphäre unterschiedlich sein. Hier sind einige gute Gründe, warum es wichtig ist, beim Versenden von E-Mails anonym zu bleiben:
Mehr Privatsphäre im Internet
E-Mails gehören zu den am häufigsten im Internet weitergegebenen persönlichen Daten. Sie können für Phishing-Betrug, Nutzerverfolgung und Spam verwendet werden. Diese Risiken sind gute Gründe, deine E-Mail-Adresse zu verbergen und deine Online-Zugangsdaten zu schützen.
Spam vermeiden
Wenn du deine echte E-Mail-Adresse für Online-Anmeldungen verwendest, wird dein Posteingang oft mit Marketing-Spam überflutet. Mit einer anonymen E-Mail-Adresse kannst du Marketing-Mails und Spam an diese Adresse umleiten, damit dein Hauptpostfach übersichtlicher bleibt.
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Tracking vermeiden
Unternehmen und manche Regierungen können E-Mail-Metadaten für Profiling, Überwachung und Tracking nutzen. Wenn du dich mit deiner E-Mail-Adresse für Dienste registrierst, können Tech-Unternehmen deine Daten verknüpfen und deine Aktivitäten plattformübergreifend verfolgen. Dies kann durch seitenübergreifende Cookies, Datenfreigabevereinbarungen mit Dritten und Fingerabdrücke von Geräten geschehen.
Um deine Privatsphäre besser zu schützen, solltest du alternative E-Mail-Adressen verwenden und bei der Weitergabe deiner primären E-Mail-Adresse vorsichtig sein.
Whistleblowing
Mit einer anonymen E-Mail kannst du unethisches Verhalten, Korruption und andere schwerwiegende Probleme sicher melden, ohne deine Sicherheit zu riskieren oder zur Zielscheibe zu werden.
Investigativen Journalismus betreiben
Für investigative Journalisten kann Neugier oft unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich ziehen, was manchmal zu Überwachung führt. Mit anonymen E-Mails können Journalisten ganz diskret Infos sammeln und dabei ihre Identität und die ihrer Kontakte schützen.
So kannst du eine anonyme E-Mail versenden
Du kannst die Anonymität deiner E-Mails auf verschiedene Arten verbessern:
- Verwende ein VPN (Virtual Private Network), um deine IP-Adresse zu verbergen;
- Verwende einen alternativen oder temporären E-Mail-Anbieter, um ein anonymes E-Mail-Konto zu erstellen;
- Verwende eine temporäre Telefonnummer, wenn du dich für eine E-Mail-Adresse anmeldest;
- Entferne Metadaten aus angehängten Dateien.
Du erreichst die besten Ergebnisse, wenn du alle diese Methoden zusammen anwendest.
Verwende ein VPN, um deine IP-Adresse zu verbergen
Alle E-Mail-Nachrichten haben einen Header, der Infos wie die E-Mail-Adressen des Absenders und des Empfängers, Zeitstempel, die Details des Mail-Servers usw. enthält. Einige ältere E-Mail-Dienste können auch die IP-Adresse des Absenders preisgeben. Du kannst zwar den Header selbst nicht ändern, aber du kannst deine IP-Adresse mit einem virtuellen Standortwechsler wie einem VPN ändern.
Ein VPN verschlüsselt deine Online-Verbindung und leitet deinen Datenverkehr über einen VPN-Server um, wobei deine IP-Adresse durch die des VPN-Servers ersetzt wird. Wenn du also eine E-Mail über ein VPN sendest, enthält der E-Mail-Header die neu erhaltene IP-Adresse anstelle deiner tatsächlichen Adresse.
Allerdings ist der Einfluss eines VPN auf die Anonymität von E-Mails begrenzt – vor allem bei den meisten modernen E-Mail-Diensten, bei denen die IP-Adresse des Absenders durch die des E-Mail-Anbieters ersetzt wird. Wenn du aber deine Privatsphäre im Internet generell besser schützen willst, ist ein VPN genau das Richtige, weil es unter anderem deine IP-Adresse vor dem E-Mail-Anbieter versteckt.
Verwende eine alternative E-Mail-Adresse
Um eine E-Mail anonym zu versenden, musst du ein E-Mail-Konto erstellen, das nicht mit deinen persönlichen Daten verknüpft ist. Während des Registrierungsprozesses wirst du möglicherweise aufgefordert, einige persönliche Daten und eine Backup-E-Mail-Adresse anzugeben. Dafür kannst du einen Datenschutzdienst wie die Alternative ID von Surfshark nutzen.
Alternative ID erstellt einen Online-Alias mit Vor- und Nachname, Geburtsdatum und Adresse sowie einer oder mehreren alternativen E-Mail-Adressen. Du kannst die alternative Identität und E-Mail-Adresse verwenden, wenn du dich für Dienste anmeldest, und dann anonyme Nachrichten senden, die mit dem Alias verknüpft sind und nicht mit deiner tatsächlichen Identität.
Verwende eine Wegwerf-E-Mail
Eine Wegwerf-E-Mail ist eine temporäre E-Mail-Adresse, die du für bestimmte Zwecke verwenden kannst, ohne deine Identität preiszugeben. Du kannst eine Wegwerf-E-Mail-Adresse von Diensten bekommen, die temporäre E-Mail-Adressen anbieten. Diese Adressen kannst du für Online-Anmeldungen, kurze Nachrichten oder alles andere verwenden, wo du eine E-Mail-Adresse brauchst, aber deine Privatsphäre schützen willst.
Verwende bei der Anmeldung eine temporäre Telefonnummer
Wenn du ein anonymes E-Mail-Konto erstellst, wirst du möglicherweise nach einer Telefonnummer gefragt, um deine Anmeldung zu bestätigen. Wenn du deine normale Telefonnummer benutzt, kann das deine Anonymität gefährden. Deswegen solltest du dir lieber eine vorübergehende oder zweite Nummer besorgen und dafür verwenden. So kannst du dich anmelden und gleichzeitig deine Privatsphäre schützen.
Metadaten aus angehängten Dateien entfernen
Die Dateien, die du an deine E-Mails hängst, kann manchmal deine persönlichen Daten über Metadaten verraten. Die Metadaten eines Fotos können zum Beispiel Details zu deiner Kamera, dem Ort, an dem das Foto aufgenommen wurde, und dem Zeitpunkt der Aufnahme enthalten.
Hier findest du einige Anleitungen zum Entfernen von Metadaten aus den gängigsten Dateitypen, die per E-Mail versendet werden:
So kannst du Metadaten aus iPhone-Fotos entfernen:
Wenn du ein ausgewähltes Bild teilst, kannst du die Standortdaten entfernen, indem du oben im Pop-up-Fenster auf Optionen tippst und Standort ausschaltest.
Um alle Metadaten (EXIF-Daten) zu entfernen, musst du eine Drittanbieter-App verwenden.
So kannst du Metadaten aus Microsoft Word-Dokumenten unter Windows entfernen:
- Öffne das Dokument in Microsoft Word.
- Klicke auf Datei und dann auf Info.
- Wähle Auf Fehler prüfen und dann Dokument prüfen.
- Aktiviere im Dialogfeld Dokumenteninspektor die Kontrollkästchen für die Arten von Metadaten, die du entfernen möchtest.
- Klicke auf Untersuchen und dann auf Alle entfernen neben den Elementen, die du löschen möchtest.
- Speichere das Dokument.
So kannst du Metadaten aus Microsoft Word-Dokumenten auf einem Mac löschen:
- Öffne das Dokument in Microsoft Word.
- Klicke auf Werkzeuge und wähle Dokument schützen.
- Aktiviere das Kontrollkästchen Persönliche Informationen beim Speichern aus dieser Datei entfernen.
- Speichere das Dokument.
So kannst du Metadaten aus Adobe Acrobat Pro-PDFs löschen:
- Öffne die PDF-Datei in Adobe Acrobat Pro.
- Navigiere zu Werkzeugen, wähle PDF-Datei schwärzen und klicke auf Ausgeblendete Informationen entfernen.
- Klick dann auf Dokument bereinigen, um die Metadaten zu löschen.
- Speichere das Dokument.
So kannst du Metadaten aus Bildern unter Windows löschen:
- Klicke mit der rechten Maustaste auf das Bild, wähle Eigenschaften und klicke dann auf die Registerkarte Details.
- Klicke auf Eigenschaften und persönliche Informationen entfernen.
- Wähle aus, ob du einige Metadaten entfernen, alle entfernen oder eine Kopie des Bildes ohne Metadaten erstellen möchtest.
So kannst du persönliche Informationen aus einer Datei unter Windows 11 entfernen:
- Klicke mit der rechten Maustaste auf eine Datei und wähle Eigenschaften.
- Gehe auf die Registerkarte Details.
- Klicke auf Eigenschaften und persönliche Informationen entfernen.
- Wähle oben die Option Folgende Eigenschaften aus dieser Datei entfernen.
- Wähle die Datentypen aus, die du entfernen möchtest, und klicke auf OK.
Hinweis: Nicht alle Dateien haben die gleichen Metadaten, und je nach Windows-Version und Dateityp können einige Schritte anders sein oder fehlen.
So kannst du Standort-Metadaten aus Bildern auf einem Mac entfernen:
- Klicke mit der rechten Maustaste auf das Foto.
- Wähle in der Liste Schnellaktionen die Option Bild konvertieren.
- Deaktiviere die Option Metadaten beibehalten.
- Klicke auf In JPEG konvertieren.
Warum solltest du dich für Alternative ID von Surfshark entscheiden?
Auch wenn absolute Anonymität nicht möglich ist, hat Surfshark Tools, mit denen du deine Identität besser schützen kannst. Wenn du die Alternative ID von Surfshark zusammen mit dem VPN benutzt, kannst du für mehr Privatsphäre im Internet sorgen.
Mit Alternative ID kannst du beim Ausfüllen von Website-Formularen oder beim Anmelden für Newsletter deine persönlichen Daten anonymisieren, indem du generierte Alias-Daten verwendest. Durch die alternativen Infos, die anstelle deiner echten Daten verwendet werden, bleiben deine Daten geschützt. Zusätzlich maskiert die alternative E-Mail-Adresse deine echte E-Mail-Adresse und leitet alle Nachrichten an deinen Hauptpostfach weiter.
Für einen kleinen Aufpreis kannst du auch Alternative Number nutzen, die eine virtuelle US-Nummer generiert, mit der du dich online anmelden und registrieren kannst. Sie funktioniert wie ein Alias für dein Telefon – alle Anrufe und SMS-Nachrichten, die an Alternative Number gesendet werden, werden an die Surfshark-App auf deinem Telefon weitergeleitet.
Wenn du diese Alternative ID-Anmeldedaten bei der Anmeldung für einen E-Mail-Dienst verwendest, bleiben die von dir erstellten E-Mails anonym, da sie nicht zu dir zurückverfolgt werden können (solange du Metadaten aus den von dir gesendeten Dateien entfernst und keine Informationen angibst, die deine wahre Identität preisgeben könnten).
Fazit: Nutze alle verfügbaren Datenschutz-Tools
Wenn du deine Identität schützen und eine anonyme E-Mail senden willst, solltest du am besten alle in diesem Artikel beschriebenen Tools und Methoden zum Schutz deiner Privatsphäre nutzen – also einen Alias, eine alternative E-Mail-Adresse und eine temporäre Nummer verwenden, deine echte IP-Adresse ändern und keine wichtigen Metadaten in den Dateien lassen, die du teilst. Zum Glück findest du die meisten dieser Tools an einem Ort: Surfshark.
Häufig gestellte Fragen
Wie kann ich eine E-Mail senden, ohne meinen Absendernamen anzuzeigen?
Du kannst eine E-Mail senden, ohne deinen Absendernamen anzuzeigen, indem du eine temporäre oder Wegwerf-E-Mail-Adresse und ein Pseudonym verwendest.
Ist es legal, eine anonyme E-Mail zu senden?
Ja, das Versenden anonymer E-Mails ist im Allgemeinen legal. E-Mails, die für illegale Aktivitäten verwendet werden, können jedoch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Wie kann ich eine anonyme E-Mail in Outlook versenden?
Du kannst eine anonyme E-Mail versenden, indem du ein Outlook-Konto mit einem fiktiven Namen oder einem Online-Alias und einem VPN erstellst. Denke daran, alle Metadaten aus den angehängten Dateien zu entfernen, bevor du die E-Mail versendest, und ein VPN zu aktivieren, bevor du Outlook verwendest.
Wie kann ich eine anonyme E-Mail mit Gmail versenden?
Gemäß den Nutzungsbedingungen von Google musst du bei der Erstellung eines Google-Kontos deine echten Daten angeben, außer du bist Journalist oder Aktivist, dann kannst du aus Sicherheitsgründen Pseudonyme verwenden. Das heißt, dass normale Leute keine komplett anonymen E-Mails über Gmail verschicken können. Du kannst aber deine Privatsphäre verbessern, indem du ein VPN verwendest, um deine IP-Adresse zu verbergen, während du Gmail benutzt.
Wie kann ich eine anonyme E-Mail von einem iPhone versenden?
Du kannst eine anonyme E-Mail über die Funktion Meine E-Mail-Adresse verbergen auf deinem iPhone senden:
1. Öffne die Mail-App und erstelle eine neue Nachricht.
2. Tippe auf Cc/Bcc, Von, um alle Optionen zu öffnen, und tippe dann auf Von.
3. Wähle Meine E-Mail-Adresse verbergen.
Wenn du eine E-Mail auf diese Weise sendest, sieht der Empfänger eine zufällige E-Mail-Adresse anstelle deiner echten Adresse.
Wie funktionieren anonyme E-Mails?
Anonyme E-Mails können über einen anonymen E-Mail-Anbieter, eine temporäre E-Mail-Adresse oder eine alternative E-Mail-Adresse versendet werden. Das Wichtigste beim Versenden einer anonymen E-Mail ist, alle persönlichen Daten zu verbergen – du solltest bei der Anmeldung einen Alias und eine alternative Telefonnummer angeben und alle Metadaten aus den E-Mail-Anhängen entfernen.
Lässt sich die IP-Adresse einer E-Mail zurückverfolgen?
Die meisten modernen E-Mail-Dienste maskieren die IP-Adresse des Absenders im E-Mail-Header, indem sie diese durch ihre eigene ersetzen. Einige kleinere E-Mail-Anbieter und ältere Dienste geben jedoch weiterhin die IP-Adresse des Absenders im E-Mail-Header an.