proxy server

Du hast vielleicht schon mal das „Viel Glück, ich bin mich hinter sieben Proxys“-Meme gesehen, selbst wenn du dessen Bedeutung nicht kennst. Gleichzeitig musst du dir von Datenschutz-Freaks dauernd etwas über Proxys oder Scraping anhören. Wie jedoch funktioniert ein Proxy-Server und welchen Vorteil hat er für dich? Erfahre im Folgenden alles, was du wissen musst.

Inhaltsverzeichnis

    Was ist ein Proxy Server?

    Ein Proxy ist die Verbindung zwischen deinem Gerät und einer Webseite oder Anwendungen im Internet. Bei bestehender Internet-Verbindung werden sämtliche aus- und eingehenden Daten über einen Proxy-Server geleitet. Bei der Datenübertragung wird deine IP-Adresse (IP steht für Internet Protokoll) durch die des Servers ersetzt, sodass jedes Online-System davon ausgeht, dass du dich vom Standort des Proxys aus verbindest, nicht von dem deines Geräts, wie zum Beispiel Smartphone oder Computer.

    Wie funktioniert ein Proxy-Server?

    Proxy-Server fungieren als digitale Mittelsmänner, sprich Vermittler, die dich, also den Nutzer, vom Internet trennen. Ohne Zwischenschalten eines Proxy Servers gelangt dein Datenverkehr mehr oder weniger direkt von deinem Gerät zur Webseite. Mit einem Proxy-Server fließt der Datenverkehr jedoch erst von deinem Gerät zum Proxy, bevor er an den gewünschten Web-Server weitergeleitet wird. Sämtliche Antworten der Webseite werden danach wieder an den Proxy-Server übermittelt, der sie an dich weiterleitet.

    Stell dir dies wie eine etwas ausgefallenere Version eines Postfachs vor, der von großem Nutzen ist, wenn du deine tatsächliche Adresse verbergen möchtest.

    Proxys gehen jedoch über das einfache Entsperren von Inhalten hinaus, sprich sie sind intelligenter, und erfüllen daher andere Funktionen, wie z. B. (zurück zur Post-Metapher) dass sie Post von dir nicht nur sammeln, sondern ebenso an dich weiterleiten.

    Natürlich handelt es sich im Falle von Proxy-Servern nicht um physisch vorhandene Pakete (falls du nach einer Technologie suchst, die Pakete nicht nur weiterleitet, sondern diese für zusätzliche Sicherheit auch verpackt und neu verpackt, solltest du über ein VPN nachdenken)!

    Warum einen Proxy Server verwenden?

    Proxy-Server erfüllen für verschiedene Nutzer einen unterschiedlichen Nutzen. So möchtest du mithilfe eines Proxy-Servers vielleicht in deinem Land nicht verfügbare Webseiten aufrufen. Dein Vorgesetzter nutzt den Proxy-Server derweil, um dich am Streamen von Netflix am Arbeitsplatz zu hindern.

    Ein Proxy-Server befindet sich ggf. geographisch gesehen näher an deinem Standort als an deinem Zielort. Reverse-Proxys (im Gegensatz zu Forward-Proxys) existieren ebenfalls, und sie tragen deshalb diesen Namen, da sie sich näher an der Webseite bzw. am Service befinden und bestimmte Aufgaben erfüllen, wie die Verwaltung von Nutzerströmen.

    Warum sollte man sich jedoch bewusst mit einem Proxy-Server verbinden? Hier einige Gründe, warum dies von Nutzen sein könnte.

    Umgehe Beschränkungen
    Wenn deine Schule oder dein Arbeitsplatz die IP-Adresse interessanter Webseiten sperrt, kannst du auf einen Proxy-Server ausweichen. Auf diese Weise wird der am Arbeitsplatz/an deiner Schule implementierten Firewall eben dieser Proxy-Server angezeigt. Wenn der Proxy selbst nicht gesperrt ist, sind deine Anfragen erfolgreich.
    Anonymisiere deine Streaming-Aktivitäten
    Wenn dir während des Streamings von Inhalten etwas an deiner Privatsphäre (so gut dies bei einem Bezahl-Abo für ein Streaming-Dienst eben möglich ist) gelegen ist, kannst du auf einen Proxy-Server zurückgreifen. Achte jedoch darauf, dass dies ein verschlüsselter Proxy ist. Ein kostenfreier Proxy-Server wird für keine Verbesserung bei Sicherheit und Privatsphäre sorgen!
    Verbessere deine Online-Sicherheit
    Egal ob für Einzelpersonen oder Konzerne, ein Proxy-Server kann als Firewall zum Schutz vor böswilligen Angriffen im Netz fungieren. Zudem unterstützt er dich auf grundlegender Ebene insofern, als deine IP-Adresse verschleiert wird – sprich jene Adresse, mit der dein Gerät online identifiziert werden kann. Sofern du dich persönlich nicht zu erkennen gibst, wird keiner wissen, dass du die Website besucht hast, da deine IP-Adresse im Dunklen bleibt!
    Behalte die Kontrolle über die eigene Internetnutzung
    Dies richtet sich primär an Unternehmen und andere, die ihre eigenen Proxys einrichten, weniger an Streaming-Fans. Wenn du die Kontrolle über den jeweiligen Proxy-Server hast, bist du in der Lage, Webseiten zu sperren, um Kindern, Mitarbeitern und sämtlichen anderen Benutzern des über den Proxy laufenden Netzwerks den Zugriff auf bestimmte Inhalte zu verwehren.
    Verbessere Geschwindigkeiten und spare Bandbreite
    Ein weiterer Vorteil, der eher für Unternehmen als Einzelpersonen interessant ist, sind die gespeicherten Cache-Kopien des Proxy-Servers zu häufig abgerufenen Webseiten. Wenn fünf Nutzer darüber hinaus dieselbe Seite (insb. bei Nutzung von internen Netzwerken) besuchen, pingt der Proxy-Server dies einmal und spuckt die Informationen den fünf Nutzern aus, wodurch die Netzwerkauslastung verringert wird.

    Da du nun die Gründe für die Nutzung eines Proxys kennst, ist es jetzt an der Zeit, die Gründe, die gegen eine Nutzung sprechen, näher zu beleuchten.

    Welche Risiken sind mit der Nutzung eines Proxys verbunden?

    Im Vergleich zu VPNs (Virtuelles Privates Netzwerk), ist die Nutzung von Proxy Servern mit einigen Nachteilen verbunden. Die zwei Hauptprobleme sind:

    • Kostenlose Proxys sind ein zweischneidiges Schwert: Wenn die Nutzung eines Proxys lediglich dem Zugriff auf mehr Webseiten dienen soll, sind diese mit Sicherheit äußerst verlockend. Du solltest dieser Verlockung jedoch wenn möglich widerstehen – denn kostenlose Proxys (genau wie kostenlose VPNs) müssen irgendwie Geld verdienen. Dafür greifen sie u. U. auf das Sammeln und den Verkauf deiner Metadaten zurück – oder stehlen sie sogar.
    • Es besteht ein eklatanter Sicherheitsmangel: Die meisten Proxys sorgen für keine Verschlüsselung deines Datenverkehrs im Internet, deren Nutzung schützt daher nicht vor Lauschangriffen Dritter (wie z. B. durch deinen Internet-Anbieter). Gleichzeitig sind Proxys meist nicht vor der Offenlegung deiner eigenen IP-Adresse gewappnet – was Webseiten unter anderem deinen Standort verrät.

    Beim Vergleich eines Proxies mit einem VPN (dazu kommen wir gleich), scheint ersterer in puncto Sicherheit einige Wünsche übrig zu lassen. Und wie wir gleich verdeutlichen, ist die Sicherheitsproblematik doch eklatanter als es zunächst vielleicht vermuten lässt. Für Nutzer, die nach einer einfachen Möglichkeit suchen, Internetsperrungen zu umgehen, können sich Proxies dennoch lohnen.

    Welche verschiedenen Arten von Proxy-Servern gibt es?

    Nach der Proxy-Server Bedeutung und Funktionsweise nun ein Blick auf die unterschiedlichen Typen. Diese Frage lässt sich zweierlei beantworten: Zum einen geht es um die Arten von Proxy-Servern, zum anderen um deren Protokolle.

    Beginnen wir mit den Proxy Server-Typen:

    • Reverse-Proxy: Bei diesem Proxy-Typ erfolgt die Verbindung ohne dein Wissen, der Proxy-Server ist jedoch in der Lage, die von dir benötigten Daten verschiedener Webseiten zu sammeln, bevor diese wieder an dich übermittelt werden;
    • Web-Proxy-Server: Als Verteiler des Datenverkehrs fungierend, werden hierbei eingehende Anfragen über mehrere Server verteilt, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Auf diese Weise führt eine große Anzahl zeitgleich eingehender Anfragen nicht zur Server-Überlastung.
    • Anonymer Proxy:Verbirgt deine ursprüngliche IP-Adresse, jedoch nicht die Tatsache, dass ein Proxy-Server verwendet wird.
    • Hoch anonymer Proxy: verbirgt sowohl deine ursprüngliche IP-Adresse als auch die Tatsache, dass du einen Proxy-Server verwendest.
    • Transparenter Proxy:Die Wahrscheinlichkeit, dass sich dein Vorgesetzter eines solchen Proxies bedient, sind ziemlich hoch. Zwar modifiziert ein transparenter Proxy deine Online-Anfragen nicht, überwacht jedoch unter Umständen deine Aktivitäten im Netz. Darüber hinaus kann er deinem Vorgesetzten dazu dienen, den Zugriff auf bestimmte Websites einzuschränken.
    • CGI-Proxy:Diese Technologie stellt über eine Website die Verbindung zu einem Proxy her. Dazu gehst du auf eine CGI-Proxy-Website, gibst die Adresse einer anderen Website in das Webformular ein, woraufhin die Proxy-Website dann den gewünschten Inhalt einblendet. DNS-Proxy:Das Ganze ist wie ein Browser in einem Browser.
    • Suffix-Proxy:Dieser Proxy versieht die Website-Adresse mit seinem eigenen Suffix, um Firewall-Filter zu überwinden… moderne Filter sind jedoch meist darauf vorbereitet und blockieren einen solchen Proxy.
    • Verzerrender Proxy:Dieser Proxy deutet auf einen Proxy Server hin, weist dem Kunden auf Anfrage jedoch eine falsche IP-Adresse zu.
    • DNS-Proxy: Zumeist wird dir ein „DNS-Proxy“ als Service begegnen, der deinen Datenverkehr lediglich zu bestimmten Zwecken über einen Proxy routet, z. B. für den Zugriff auf eine Website.

    Reverse-Proxys vs. Forward-Proxys

    Ein Reverse-Proxy wurde schon genannt, aber es gibt ebenfalls das Gegenstück dazu, den sogenannten Forward-Proxy:

    Hier geht es um die Richtung, in der der Proxy-Server arbeitet. Bei einem Reverse-Proxy nimmt dieser Anfragen aus dem Internet entgegen und leitet diese an einen Webserver im internen Netzwerk weiter. Das gibt dem Proxy-Server zunächst die Möglichkeit, die Anfrage zu prüfen. Er kann sich entscheiden, diese weiterzuleiten oder zu blockieren. Zudem kann er die Anfragen gleichmäßig im Netzwerk verteilen.

    Ein Forward-Proxy hingegen steht zwischen einem privaten Netzwerk und den dazugehörigen Clients und dem Internet. Er empfängt die Anfragen des Clients und ist stellvertretend für die Kommunikation nach außen zuständig. Das sorgt dafür, dass der Client anonym bleibt und schützt außerdem vor Angriffen von außen. Daten werden zunächst an die IP-Adresse des Proxys gesendet. Erst nach einer Kontrolle durch den Proxy-Server erfolgt eine Weiterleitung. Vorteil: Nicht alle Geräte im Netzwerk müssen einzeln gesichert sein, sondern nur der Proxy-Server.

    Neben diesen Typen von Proxy Servern gibt es zudem auch Proxy-Protokolle – eine Reihe digitaler Kommunikationsregeln, die deren Konfiguration definieren.

    Hier ein Überblick über die verschiedenen Proxy-Protokolle

    • SSL:Secure Sockets Layer ist ein Proxy-Protokoll, welches zum Schutz deiner Daten während der Übertragung verwendet wird, wie z. B. im Falle einer Transaktion für einen Online-Kauf.
    • FTP: Ein File Transfer Protocol Proxy wird zum Hochladen von Daten auf einen Server verwendet, so bspw. zum Hochladen deiner Fotos in die Cloud oder zum Hinzufügen von Musikdateien zu Online-Musikdiensten. Ein FTP-Proxy kann deine hochgeladenen Dateien mit einer zusätzlichen Sicherheitsebene versehen.
    • HTTP:Ein Hypertext Transfer Protocol-Proxy identifiziert Websites und Dateien, damit du auf häufig besuchten Seiten schneller auf diese zugreifen kannst. Füllt sich der Cache-Speicher jedoch zunehmend, kann sich dies negativ auf deine Surfgeschwindigkeit auswirken, daher wird empfohlen, den Cache-Speicher regelmäßig zu löschen.
    • SOCKS:Zur besseren Identifizierbarkeit oftmals um zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergänzt, kommuniziert SOCKS mit dem Proxy-Server auf einer Ebene unterhalb von HTTP, um auf diese Weise Firewalls zu überwinden. Bekanntermaßen Teil des Shadowsocks-Protokolls.

    Sind Proxy-Server legal?

    Ja, Proxy-Server nutzen ist an sich nicht illegal; sie sollten allerdings nicht für illegale Zwecke, im Internet wie z. B. illegale Downloads urheberrechtlich geschützten Materials, verwendet werden. Die Gesetzgebung einiger Länder untersagt die Nutzung eines Proxy-Servers sogar. Solange du dich jedoch an die akzeptable Nutzung von Proxys hältst, ist deren Einsatz vollkommen legal.

    Dasselbe gilt übrigens auch für die VPN-Nutzung. Surfshark unterstützt keinerlei VPN-Nutzung, die potenziell gegen Gesetze oder die Nutzungsbedingungen anderer Streaming-Anbieter verstößt.

    Wir haben einen Artikel zur legalen Nutzung von VPNs verfasst, den du dir gerne durchlesen kannst, um dich eingehender über dieses Thema zu informieren.

    Ist ein VPN ein Proxy?

    Ein VPN – ein Virtual Private Network – ist kein Proxy. Sie gleichen sich dahingehend, dass beide Technologien auf Online-Vermittler zurückgreifen und deine IP-Adresse verschleiern, darüber hinaus weisen sie jedoch große Unterschiede auf.

    Was sind die Hauptunterschiede zwischen einem VPN und einem Proxy-Server?

    Proxy
    VPN
    Routet deinen Browser-Verkehr
    Routet sämtlichen Verkehr auf deinem Gerät
    Kann deine IP-Adresse verbergen
    Verfügt ggf. über Verschlüsselung
    Ist verschlüsselt

    Proxys: gut, aber nicht die beste Lösung

    Ein Proxy-Server eignet sich gut zur Umleitung deines Datenverkehrs, er ist ebenso wie ein VPN eine Art Schnittstelle zwischen Client und Internet. Es fehlen jedoch die Robustheit sowie Sicherheit eines VPNs. Er sorgt nicht immer für die Verschleierung deiner IP-Adresse und verschlüsselt selten deine Daten. Wenn du ohnehin schon nach einer Technologie suchst, die deine Daten über einen Vermittler routet, musst du nicht unbedingt einen Proxy-Server nutzen, sondern kannst auch einem VPN vertrauen. Dieses tut nämlich genau das, es verschleiert deine IP-Adresse – und noch vieles mehr.

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    Häufig gestellte Fragen

    Wie funktioniert ein Proxy-Server genau?

    Die kurze Definition der Proxy-Server Bedeutung: Ein Proxy-Server ist eine Art Stellvertreter zwischen Client und Internet. Er leitet sämtliche Nutzeranfragen weiter und routet die Antworten dann wieder zurück an den jeweiligen Nutzer.

    Was macht ein Proxyserver mit dem WLAN?

    Meist wird die Nutzung eines Proxyservers mit einem Webbrowser-Proxy gleichgesetzt. Dasselbe Prinzip kann jedoch auch auf ein Netzwerk-Proxy – ein WLAN-Proxy angewendet werden. Ein Netzwerk-Proxy routet den Internet-Traffic zurück über einen einzigen Punkt (den Server).

    Ist die Verwendung eines kostenlosen Proxy-Servers problemlos möglich?

    Zahlreichen Gratis-Lösungen mangelt es an ausreichenden Geschwindigkeiten und deine Daten werden zu Geld gemacht, sie sind demnach keine wirklich sichere Alternative. Wenn du allerdings gerne bereit bist, etwas für mehr Sicherheit zu zahlen, dann bieten dir zahlungspflichtige Proxys oder gar VPNs die beste Lösung.

    Sollte ich meinen Proxyserver ein- oder ausschalten?

    Möchtest du deine IP-Adresse ändern und einen anonymen Proxyserver verwenden, solltest du ihn besser eingeschaltet lassen. Wenn nicht, schallte ihn stets aus. Das Routen deines Web-Traffic über einen Proxyserver kann zu erhöhter Datennutzung sowie einem allgemeinen Abfallen der Internetgeschwindigkeit führen.

    Welche Risiken birgt ein Proxy-Server?

    Es kann zu potentiell instabilen Verbindungsgeschwindigkeiten bei einem Proxy-Server kommen. Die meisten Proxys können außerdem deine Daten nicht verschlüsseln. Bei einem kostenlosen Proxy-Server kann es außerdem passieren, dass deine Online-Aktivitäten verfolgt werden, sprich Datenschutzverletzungen sind möglich (welche Webseite besuchst du, oder welchen Service nutzt du), und Malware kann ein Problem darstellen.

    Wo finde ich Adresse von meinem Proxy-Server?

    Bei Windows gehst du dafür auf Einstellungen → Netzwerk und Internet → Proxy. Wenn dein Computer mit einem Proxy-Server verbunden ist, erscheint dort die Adresse. Bei Apple gehst du zu den Systemeinstellungen → Netzwerk. Dann wählst du Ethernet oder WLAN aus und klickst auf Erweitert. Dort kannst du schließlich die Registerkarte Proxy auswählen.