Das Surfen mit der Geschwindigkeit einer Schnecke ist für jeden Verbraucher das schlimmste Szenario, weil in so einer Situation ein Spieldownload abgebrochen oder Youtube nicht mehr abgerufen werden kann. Dieses Problem tritt besonders im Zusammenhang mit einer Drosselung des Internetzugangs durch den Anbieter auf. Wenn zudem noch das Datenvolumen des Mobilfunktarifs erschöpft ist, bleibt der Zugang ins Netz verwehrt.
Wann und warum der Provider die Bandbreite reduziert, beschreiben wir im Artikel, erklären wie ein VPN die Internet-Drosselung stoppen und welche Schritte hilfreich sind.
Was ist eine Internet-Drosselung?
In der heutigen Zeit surfen Anwender mit durchschnittlich 23 Megabit pro Sekunde durch das Internet und die höchste Bandbreite beläuft sich auf 1 Gigabit pro Sekunde. Falls sich der Anbieter für eine Reduzierung der Geschwindigkeit entscheidet, sinkt die Bandbreite auf 1 bis 2 Megabit und ist nur noch für einfache Anwendungen ausreichend. Videostreaming, Gaming oder große Downloads sind damit nicht möglich und bei mobilen Datentarifen läuft die Bremse bis zum Ende des aktuellen Abrechnungsmonats.
Die Internet-Drosselung steht in den AGB der Provider und informiert darüber, auf welches Tempo der Zugang heruntergefahren wird. Ein Großteil der DSL-Kunden ist von dieser Regelung nicht betroffen.
Warum drosseln Internetanbieter die Bandbreite?
Der Internet Service Provider (ISP) senkt die Geschwindigkeit des Breitbandzugangs in den meisten Fällen zur Verwaltung des Netzwerks und will mit diesem Schritt die Entstehung eines Engpasses auf der Datenautobahn verhindern. Die Telekom Drosselung kann bei einer Verbrauchsregulierung, Behebung von Netzwerkengpässen und Herabstufung ausgewählter Dienste auftreten.
Alle Daten, sie gesendet und empfangen werden, laufen über einen ISP und kann auf jegliche Daten zugreifen, die man als Nutzer überträgt. Der Internetdienstanbieter verwendet eine Deep Packet Inspection (DPI) genannte Technologie, die der Untersuchung der Datenpakete dient.
Per DPI wird festgestellt, welches Ziel die Daten haben und dazu zählt auch die Internetpräsenz, die sich hinter den Daten verbirgt.
Auf Grundlage des Datentyps filtert der ISP die Datenpakete und ordnet sie automatisch Kategorien zu. Nachdem der ISP das Onlineverhalten ermittelt hat, kommt es mitunter zur Verlangsamung gewisser Datenarten, die eine hohe Bandbreite für sich beanspruchen, wie zum Beispiel Torrents und Full HD Videostreaming.
Verbrauchsregulierung
Wenn ein DSL-Kunde im Abrechnungszeitraum ein Datenlimit verbraucht hat, kann der Anbieter eine Internet-Drosselung veranlassen und dies gilt auch dann, wenn der Vertrag eine unbegrenzte Flatrate beinhaltet. Bei einer enormen Netzwerkauslastung wird der Anschluss mit dem stärksten Datenverbrauch oft als erstes in seiner Geschwindigkeit gedrosselt oder die Bandbreite bis zum Start des folgenden Abrechnungsmonats limitiert.
Wer eine stabile Bandbreite für seine Arbeit benötigt, der sollte die Bestimmungen des Anbieters durchlesen und sich für einen Provider entscheiden, der keine Internetdrosselung im Vertrag vorsieht. Besonders für Streamer, Angestellte im Homeoffice und Onlinegamer ist ein dauerhaft fester Internetzugang mit Hochgeschwindigkeit wichtig.
Herabstufung von Diensten
In zahlreichen Regionen auf der Welt haben Internetanbieter das Recht den Zugriff auf bestimmte Streamingdienste einzuschränken, damit alle Kunden eine zuverlässige Verbindung erhalten. Diese Regelung ist in Deutschland und anderen EU-Ländern jedoch nur in einem begrenzten Umfang erlaubt.
Behebung von Netzwerkengpässen
Die Bandbreite der Internetzugänge anderer Nutzer in der gleichen Region, Ort oder Stadt erfährt durch eine starke Internetnutzung eine negative Beeinträchtigung. Die Provider können in einem solchen Fall entscheiden, welche Verbindung sie basierend auf der beanspruchten Geschwindigkeit drosseln.
Die Konsequenz ist eine zeitweise geringere Geschwindigkeit, doch diese Einschränkung besteht meist nur für einen bestimmten Zeitraum. Vor allem zu Spitzenzeiten, in denen das Netzwerk extrem beansprucht wird, ist dies der Fall.
Wie findet man heraus, ob mein Internet verlangsamt wurde?
Ein möglicher Hinweis auf eine Verlangsamung des Internetzugangs sind lange Ladezeiten, doch dies muss nicht unbedingt der Fall sein. Eventuell könnte der Provider die Verbindung zu den aufgerufenen Websites gezielt beeinflusst haben. Möglicherweise wurden die Webseiten oft besucht, alternativ könnte die Bandbreite überlastet sein oder der Anschluss gedrosselt werden.
Eine Internetdrosselung spricht gegen die Netzneutralität, laut derer die Serviceprovider dazu verpflichtet sind alle Kommunikationsarten, die via Netz erfolgt, gleich zu behandeln.
Folgende Punkte sprechen für eine Reduzierung der Internet-Bandbreite:
- Internet läuft langsamer als normal oder bei einer WLAN-Verbindung kommt es zu Verzögerungen
- Bestimmte Websites oder Dienste weisen eine andere Ladezeit auf als andere Onlineangebote
- Bandbreite im Downstream ist unterdurchschnittlich
- Videostreaming zeigt laufend eine Pufferung
- Bestimmte Internetpräsenzen werden nur fehlerhaft oder gar nicht angezeigt
Bei unregelmäßigen Leistungseinbrüchen besteht normalerweise keine Gefahr einer Geschwindigkeitsdrosselung. Wenn dies trotzdem der Fall sein sollte, ist ein Drosselungstest ratsam, bei dem eine Analyse der Bandbreite durchgeführt wird und anhand der Ergebnisse einen Aufschluss darüber gibt, wo etwas nicht stimmt.
Mit einem Internet Health Test kann überprüft werden, ob der eigene Breitbandanbieter die Geschwindigkeit des Onlinezugangs heruntergedreht hat. Der Test checkt das Tempo der Verbindung zu beliebten Zugriffspunkten und ist dazu in der Lage ungewöhnliche Verzögerungen zu ermitteln. Anhand der Resultate lässt sich feststellen, ob bestimmte Streaming-Plattformen durch den Provider der Bandbreite eingeschränkt werden.
Eine zweite Möglichkeit besteht in der Überprüfung bestimmter Ports und deren eventuelle Blockade. Empfehlenswert sind Dienste wie WhatsMyIP.org, bei dem der Punkt Port Scanners aufgerufen wird.
Wie kann ein VPN die Internet-Drosselung stoppen?
Die Nutzung eines Virtual Private Network (VPN) beinhaltet zahlreiche Vorteile, wozu auch eine Erhöhung der Bandbreite bei einer aktivierten VPN-Verbindung gehört. Per VPN werden die eigenen Daten verschlüsselt und vermeidet auf diese Weise eine Überwachung durch den Breitbandanbieter.
Die starke Verschlüsselung sorgt für einen Schutz während dem Surfen durch das World Wide Web und gilt für jegliche Verbindung, die auch öffentliche WLAN-Hotspots einschließt. Der Breitbandanbieter kann die Bandbreite zwar noch immer limitieren, doch eine Einschränkung des Anschlusses erfolgt nicht mehr wegen der Aktivitäten im globalen Dorf.
Ein VPN einrichten ist schnell erledigt und die Verschleierung der eigenen Aktivitäten gilt als ein erlaubtes Mittel, um uneingeschränkt auf seine beliebten Websites oder Dienste zugreifen zu können. Die IP-Adresse des Nutzers wird durch ein VPN getarnt und bietet die Chance auf ein breiteres Angebot an Streamingdiensten und TV-Diensten zugreifen zu können.
Helfen kostenlose VPN-Dienste beim Vermeiden der Datenverlangsamung?
Kostenlose VPN-Dienste sind generell nicht sicher und raten vor diesem Hintergrund von deren Nutzung ab. Diese Anbieter erzielen ihre Einnahmen meist durch den Verkauf der nutzerbezogenen Daten.
Ist VPN legal und darf ich es einsetzen? Ja, der Gesetzgeber erlaubt die VPN-Nutzung und auch die meisten ISPs ermöglichen deren Einsatz. In zahlreichen Ländern wie Deutschland, Großbritannien, die USA und weitere Staaten ist der Einsatz eines VPN nicht verboten. Bei Beachtung der jeweils gültigen Gesetze darf ein VPN genutzt werden. Netflix kann auch mit einer VPN-Verbindung genutzt werden und eröffnet die Möglichkeit, Inhalte zu schauen, die im eigenen Land aus lizenzrechtlichen Gründen nicht abrufbar sind.
Internet drosselung umgehen – Fragen und Antworten
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Kann man eine Internet Drosselung umgehen?
Das Umgehen einer Internet-Drosselung ist durch verschiedene Optionen möglich und unterbindet so eine Reduzierung der Bandbreite.
Folgende Möglichkeiten gibt es:
- Drosselung des ISPs per Windows unterbinden
Im ersten Schritt wird auf den Start-Knopf gedrückt und eine Kommandozeile geöffnet und anschließend der „Editor für die Gruppenrichtlinien“ ausgewählt. Jetzt wird auf die Punkte Computer Konfiguration – Administrative Templates – Network – QoS Packet Scheduler – Limit Reversable Bandwith gewählt. Hier wird das Bandbreitenlimit auf 0 gesetzt und mit „Ok“ bestätigt.
Nun wird links auf „Ändern der Adaptereinstellungen“ geklickt, ein Rechtsklick auf due LAN-Einstellungen durchgeführt und die Eigenschaften geöffnet. Anschließend wird das Internet Protocol Version 4 ausgewählt. Danach ein Klick auf „Eigenschaften“ und dann den Reiter „Allgemein“, wo die DNS-Server angepasst werden und folgende Zahlen eingetragen:
Bevorzugter DNS Server: 8.8.8.8
Alternativer DNS Server: 8.8.4.4
Nach Durchführung dieser Schritte steht einem eine schnellere Bandbreite als vorher zur Verfügung.
- Nutzung eines VPN
Der Einsatz eines VPN verschlüsselt alle Daten, tarnt die eigene IP-Adresse, steigert die Surfgeschwindigkeit und eröffnet die Möglichkeit mehr Streaming- und TV-Dienste bei aktiven VPN zu nutzen. Der größte Vorteil ist das Umgehen einer Internet-Drosselung, weil die eigenen Aktivitäten im Netz vor dem ISP verborgen werden.
Ratsam ist die Nutzung eines kostenpflichtigen VPN-Service, da sie deutlich mehr Leistungen bieten als die kostenlose VPN-Dienste. Die monatlichen Kosten sind überschaubar, weil man von einer stärkeren Sicherheit beim Surfen profitiert und seine Internetaktivitäten vor dem Provider verbergen kann.
Mit den zwei genannten Tipps lässt sich die Internet Drosselung umgehen und die volle Bandbreite des gebuchten Tarifs nutzen und die Vodafone Drosselung umgehen.
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Wie funktioniert Internet Drosselung?
Jegliche Daten die gesendet und empfangen werden, laufen über einen ISP und hat Zugriff auf alle übersandte Daten. Die Technologie Deep Packet Inspection (DPI) dient dem Anbieter dazu, die Datenpakete zu analysieren. Das Datenziel ist per DPI feststellbar und somit auch die Website, zu welcher die Daten gehören.
Entsprechend dem Datentyp erfolgt durch den ISP eine Daten-Filterung und eine Einordnung in Kategorien. Nach Ermittlung des Onlineverhaltens drosselt der Anbieter bestimmte Datenarten, die eine hohe Bandbreite benötigen, wie Online-Gaming oder Full HD Videostreaming.
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Wie kann ich meine Internetgeschwindigkeit beschleunigen?
Die Nutzung eines Chromecast mit VPN hat den Vorteil, dass die Geschwindigkeit des Internetzugangs erhöht wird, die Daten verschlüsselt und die IP-Adresse getarnt wird. Innerhalb kurzer Zeit ist eine VPN-Verbindung eingerichtet.
Alternativ kann man die Drosselung durch Optionen in Windows unterbinden, indem das Bandbreitenlimit auf 0 gesetzt, die IP-Adressen des bevorzugten und alternativen DNS-Servers geändert werden.
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Wirkt sich die Brandbreitendrosselung auf Ihre mobilen Daten aus?
Bei mobilen Datentarifen drosselt der Anbieter die Bandbreite, sobald das vereinbarte Freivolumen im Vertrag aufgebraucht wurde.
Die Bandbreite wird im Durchschnitt auf 64 Kilobit pro Sekunde bis zum Monatsende reduziert, was maximal ausreichend für den Versand und Empfang von E-Mails ist. Die manuelle Nachbuchung eines Zusatzvolumens stoppt die Internetdrosselung, die Einrichtung einer Datenautomatik ist sinnvoll, ein Tarifwechsel und Nutzung einer unlimitierten Flatrate gibt es als Alternativen.
Bei einer Datenautomatik wird automatisch nach Verbrauch des Freivolumens ein Extravolumen gebucht und ist eine praktische Option, bei der man jedoch auf die Kosten achten sollte.
Der Tarifwechsel in einen Tarif mit höheren freien Datenvolumen ist eine dritte Möglichkeit und ab 30 Euro monatlich lässt sich eine unlimitierte Flatrate buchen. Eine unlimitierte Flat bietet den Vorteil, dass die Geschwindigkeit des Internetzugangs nicht gedrosselt wird und die gebuchte Bandbreite den ganzen Monat erhalten bleibt.