Alle Geräte, die mit dem Internet kommunizieren, benötigen eine eindeutige Kennung, die weltweit gültig ist, die sogenannte IP-Adresse. Doch vielleicht hast du schon einmal von dem Begriff „statische“ IP-Adresse gehört und dich gefragt, was genau es bedeutet. Der folgende Artikel erläutert dir, worum es sich dabei handelt, wie eine statische IP funktioniert und für wen sie sinnvoll ist.
Was ist eine statische IP-Adresse?
Nur über eine IP-Adresse (IP steht für Internet Protocol) ist der Empfänger eindeutig identifizierbar, so dass ein Web-Server weiß, wohin er Datenpakete liefern soll. Ganz allgemein ausgedrückt, kannst du es dir wie bei der Postzustellung vorstellen, bei der ebenfalls eine eindeutige Adresse notwendig ist, da der Briefträger sonst nicht wüsste, wohin er die Briefe liefern soll.
Die meisten Geräte verwenden IPv4-Adressen. Eine solche Adresse könnte zum Beispiel so aussehen: 151.164.152.92. Wenn eine IP-Adresse statisch ist, bedeutet das, dass sie sich niemals ändert. Die numerische Kennung ist feste und unveränderlich, anders als bei einer sogenannten dynamischen IP-Adresse, die sich in regelmäßigen Abständen ändert. Anpassungen dieser dynamischen IP-Adresse nimmt meist dein Internet Service Provider (ISP) vor. Dieser Vorgang verläuft, ohne dass du es mitbekommst.
Wichtig zu wissen: Im privaten Bereich findest du meist dynamische IP-Adressen, während Unternehmen bevorzugt statische IP-Adressen verwenden. Denn sie sind die Basis für eine fehlerfreie Kommunikation zwischen Geräten in einem Netzwerk und Zugriff von außen mit einem VPN im Rahmen von Homeoffice oder Remote-Arbeit. Mehr dazu bei den Vor- und Nachteilen einer solchen Form der IP.
Wie funktioniert eine statische IP-Adresse?
Als du dein Heimnetzwerk eingerichtet hast, hast du mit großer Wahrscheinlichkeit keinen Einfluss darauf gehabt, welche IP-Adresse du bekommen hast. Das beeinflusst dich als Privatperson nicht wirklich. Dieses Webseite – surfhark.de – besitzt jedoch ein statische IP-Adresse, damit sie stets unter ihrer festen URL erreichbar ist.
Genau wie einzelne Geräte in einem Netzwerk. Sie besitzen eine feste IP-Adresse, damit die Geräte stets untereinander kommunizieren können, ohne vorher nach der richtigen IP suchen zu müssen. Du kannst die Einstellungen auf Geräten manuell konfigurieren, die die statische IP-Adresse erhalten sollen, oder du verwendest eine Dynamic Host Configuration Protocol-Reservierung (DHCP) , wodurch die statische IP-Adresse durch den Router automatisch einem bestimmten Gerät im Netzwerk zugewiesen wird.
Beachte, dass es sich hierbei um einzelne Geräte handelt und nicht um die Konfiguration einer privaten IP-Adresse für ein Heimnetzwerk oder Büronetzwerk. Hierfür muss erst eine statische IP erworben werden; Unternehmen haben oft die Möglichkeit, einen Tarif zu buchen, indem eine solche feste Adresse bereits inklusive ist.
Vor- und Nachteile einer statischen IP-Adresse
Du fragst dich vielleicht, welche Form einer IP-Adresse die besser Wahl ist. Das lässt sich jedoch nicht pauschal beantworten, da die Bedürfnisse des Nutzers dabei eine Rolle spielen. Im Folgenden findest du eine Übersicht über alle Vorteile und auch Nachteile einer statischen IP:
Vorteile
- Beständigkeit: Statische IP-Adressen bieten eine feste und unveränderliche Kennung für ein Gerät in einem Netzwerk;
- DNS-Unterstützung: Eine statische IP-Adresse gestaltet Einrichtung und Verwaltung von DNS-Servern einfacher;
- Remote-Zugriff: Eine feste IP-Adresse ist besser für einen Remote-Zugang über ein VPN (Virtuelles Privates Netzwerk) geeignet oder andere Programmen, die dem Fernzugriff dienen;
- Besser Zugang: Kunden können über eine statische IP-Adresse Web-Server oder E-Mail-Server besser finden. Das ermöglicht einen schnelleren Zugriff auf Webseiten oder Online-Dienste;
- Zuverlässige Ortung: Mit einer statischen IP-Adresse können Dienste anhand deiner IP-Adresse deinen tatsächlichen physischen Standort besser bestimmen;
- Besser Kommunikation: VoIP (Voice over Internet Protocol) für Konferenzen zum Beispiel über Zoom wird deutlich erleichtert.
Nachteile
- Weniger sicher: Wenn du immer dieselbe IP-Adresse nutzt, macht es das Hackern einfacher, dich als Ziel auszuwählen. Vor allem Unternehmen müssen daher besondere Sicherheitsvorkehrungen treffen, um sich zu schützen.
- Höhere Kosten: Die manuelle Konfiguration und intensive Nutzung macht eine Statische IP-Adresse kostenintensiver. Zudem müssen die Adressen erworben werden, was ebenfalls zusätzliche Kosten bedeutet.
So richtest du eine statische IP-Adresse ein – Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Im Folgenden zeigen wir dir, wie du eine statische IP-Adresse bei verschiedenen Betriebssystemen einrichten kannst.
So kann du eine statische IP-Adresse unter Windows 11 einrichten
- Öffne auf deinem Computer die Einstellungen.
- Wähle Netzwerk und Internet.
- Wähle deine derzeitige Netzwerkverbindung aus – entweder WLAN oder Ethernet.
- Klicke auf die Verbindungseigenschaften.
- Wähle Bearbeiten und dann Manuell aus.
- Aktiviere das IP-Protokoll (IPv4-Adresse oder IPv6-Adresse), für das die Einstellung gelten soll.
- Im folgenden Menü gibst du dann die gewünschten Daten ein.
- In das Feld Subnetzpräfixlänge gibst du für die CIDR-Schreibweise (Classless Inter Domain Routing) den Wert „24“ an.
- Trage 255.255.255.0 ein und bei Gateway die interne IP-Adresse des Routers. Bei den Einträgen für den DNS-Server wählst du ebenfalls die IP-Adresse des Routers. Diese findest du meist im Handbuch deines Geräts.
Hinweis: Unter Windows 10 sehen diese Schritte ähnlich aus.
So kann du eine statische IP-Adresse unter Android einrichten
- Öffne die Einstellungen auf deinem Smartphone und wähle Verbindungen und WLAN.
- Neben deinem aktuelle Netzwerk tippst du auf das Zahnrad-Symbol und gehst zu Erweitert.
- Anschließend wählst du die Punkte IP-Einstellungen und Statisch.
- Nun gibst du die statische IP-Adresse manuell in das Feld ein.
- Speichere den Vorgang.
So kann du eine statische IP-Adresse unter macOS einrichten
- Wähle die Systemeinstellungen aus.
- Bei Netzwerk –> WLAN klickst du neben deinem derzeitigen Netzwerk auf den Button Details.
- Auf der linken Seite wählst du nun TCP/IP aus.
- Entscheide dich für IPv4 konfigurieren und Manuell.
- Gehe anschließend erneut zu den Systemeinstellungen und Netzwerk.
- Klicke auf Erweitert, TCP/IP und WLAN.
- In das Feld IPv4-Adresse schreibst du die IP-Adresse, die statisch sein soll.
- Abschließend musst du die Änderungen durch Klicken auf Übernehmen bestätigen.
So kann du eine statische IP-Adresse unter iOS einrichten
- Gehe auf deinem iPhone zu Einstellungen –> WLAN.
- Wähle bei dem Netzwerk, mit dem du derzeit verbunden bist, das blaue „i“ (im ebenfalls blauen Kreis) aus, das sich daneben befindet.
- Weiter unten findest du den Punkt IPv4-Adresse; dort gehst du zu IP konfigurieren und wählst Manuell aus.
- Gib abschließend deine statische IP-Adresse ein.
Dedizierte IP-Adresse über ein VPN
Bei einem VPN-Dienst kannst du häufig eine sogenannte dedizierte IP-Adresse erhalten. Dies ist ebenfalls eine feste IP, die dann aktiviert wird, wenn du dich mit einem VPN-Server verbindest. Für einen zusätzlichen Betrag im Monat kannst du solch eine dedizierte Adresse bei Premium-VPN-Anbietern wie Surfshark erwerben. Beachte, dass wenn deine Daten nicht über das VPN laufen oder du das VPN wechselst, deine reguläre IP-Adresse wieder sichtbar ist.
FAQs
Wie erhalte ich eine statische IP-Adresse?
Um eine statische IP-Adresse zu erhalten, musst du deinen Internetdienstleister kontaktieren. Beachte, dass eine statische IP meist nur gegen einen Aufpreis möglich ist. In Business-Tarifen sind sie jedoch oftmals inklusive. Eine Alternative kann für dich sein, über einen VPN-Anbieter eine sogenannte dedizierte IP-Adresse zu erwerben. Jedes Mal, wenn du dich mit dem zugewiesenen VPN-Server verbindest, erhältst du dann dieselbe IP-Adresse.
Wann sind statische IP-Adressen sinnvoll?
Eine statische IP-Adresse ist vor allem dann sinnvoll, wenn du eine Webseite oder einen Online-Dienst betreibst und dadurch Kunden einen schnelleren Zugriff ermöglichen kannst. Unternehmen hilft es, eine bessere Kommunikation zu gewährleisten und Mitarbeitern Remote-Zugriff – zum Beispiel über ein VPN – zu erlauben. Für Privatpersonen sprechen eher weniger Gründe für eine statische IP.
Wieviel kostet eine statische IP-Adresse?
Oftmals lässt sich eine statische IP-Adresse für wenige Euro in Monat erwerben, doch meist ist diese Option nur für Unternehmen möglich. Manchmal sind die festen IP-Adressen bereits in Business-Tarifen inklusive.
Ist ein öffentliche IP-Adresse immer statisch?
Nein, eine öffentliche IP-Adresse ist nicht immer statisch. Wenn du Zuhause ein Netzwerk einrichtest, wird dir meist vom Anbieter eine dynamische IP-Adresse zugewiesen.