
SMS-Betrug – auch bekannt als SMS-Phishing oder Smishing – ist eine der beliebtesten Betrugsmethoden, mit der Kriminelle sensible persönliche oder finanzielle Informationen stehlen. Das Erkennen von betrügerischen Textnachrichten ist wichtig, um finanzielle Verluste, Identitätsdiebstahl und andere Verletzungen der Privatsphäre zu verhindern. In diesem Artikel erfährst du alles über SMS-Betrug und wie du dich schützen kannst, wenn du eine verdächtige Nachricht erhältst.
Inhaltsverzeichnis
Wie funktioniert SMS-Betrug?
Betrüger sind erfinderisch, um es vorsichtig auszudrücken. Wenn es also um Textnachrichten geht, lassen sie sich die skurrilsten, überzeugendsten und manchmal sogar unverschämtesten Taktiken und Szenarien einfallen, um ihre potenziellen Opfer zu täuschen. Die meisten von ihnen fallen jedoch in diese drei Kategorien: Nachahmung, Phishing-Links und Social Engineering.
Nachahmung: Die Betrüger geben sich als vertrauenswürdige Einrichtung aus (z. B. eine Bank, ein Lieferunternehmen oder eine Behörde) und versuchen, dich mit dringenden Textnachrichten zum sofortigen Handeln zu bewegen.
Phishing-Links: Die betrügerische Nachricht enthält einen Link zu einer echt aussehenden, gefälschten Website, auf der du dazu verleitet wirst, deine Anmeldedaten, deine Kreditkartennummer und andere sensible, persönliche Informationen einzugeben.
Social Engineering: Betrüger nutzen oft menschliche Fehler aus und wenden psychologische Taktiken an. Indem sie mit deinen Emotionen wie Angst, Neugier, Sehnsucht, Dringlichkeit oder Freundlichkeit spielen, können sie dich dazu bringen, sensible Informationen oder Geld herauszugeben.
Was sind die häufigsten SMS-Betrugsmaschen?
Da wohl jede gefälschte Textnachricht in einen Betrug verwandelt werden kann, gibt es unzählige Arten von SMS-Betrug. Hier sind jedoch die zehn häufigsten, auf die du achten solltest:
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Bank-/Finanzbetrug
Betrüger geben sich oft als deine Bank, dein Kreditkartenunternehmen oder ein anderes Finanzinstitut aus. Sie schicken dir eine gefälschte Textnachricht, in der sie behaupten, dass es verdächtige Aktivitäten auf deinem Bankkonto gibt oder dass sie deine Kreditkarte sperren. Eine solche Nachricht verleitet uns doch alle sofort zum Handeln, oder?
In diesen Texten wirst du aufgefordert, auf einen Link zu klicken oder eine angegebene Nummer anzurufen. Wenn du dem nachkommst, wird ein Versuch unternommen, deine persönlichen Daten zu stehlen.

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Lieferbetrug
Etwa 20 % aller Einkäufe im Einzelhandel werden online getätigt (und das mit steigender Tendenz). Personen, die online einkaufen, erhalten naturgemäß häufig Textnachrichten über ihre Lieferungen, darunter auch Benachrichtigungen über verpasste oder verspätete Lieferungen. Ein Paradies für Betrüger, denn diese Nachrichten sind ein einfacher Weg, um persönliche Informationen zu stehlen.
Sie könnten dir derartige Betrugsnachrichten über die Zustellung bestimmter Waren schicken und sich als Post, UPS, DHL oder ein anderes Lieferunternehmen ausgeben. Oft behaupten sie, es gäbe ein Problem mit deiner Lieferung, und fordern dich auf, auf einen Link zu klicken, um „das Problem zu lösen“. Und da du möglicherweise gerade auf ein Paket wartest, wirst du vermutlich auf den Link zu einer gefälschten Website klicken und die Informationen eingeben, nach denen du gefragt wirst.
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Gewinn-/Geschenkbetrug
Nimmst du oft an Online-Gewinnspielen teil? Sei vorsichtig, denn einige davon könnten Betrugsversuche sein. Und selbst wenn du noch bei gar keinem Gewinnspiel mitgemacht hast, könnte eine SMS mit der Nachricht, dass du einen Bargeldpreis, einen neuen Laptop oder einen bezahlten Urlaub in einem tropischen Urlaubsort gewonnen hast, dein Interesse wecken – wer liebt es nicht, etwas zu gewinnen?
Betrüger nutzen diese Taktik häufig – sie schicken eine SMS, in der sie dich darüber informieren, dass du bei einem Wettbewerb oder einer Lotterie gewonnen hast, und fordern dich auf, auf einen Link zu klicken, um deinen Preis zu erhalten. Nachdem du auf den Link geklickt hast, wirst du möglicherweise aufgefordert, deine persönlichen Daten und deine Bankverbindung anzugeben oder sogar eine „Gebühr“ zu zahlen, um sie zu erhalten.
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Betrügerische Aufforderung zur Kontoverifizierung
Eine weitere beliebte Taktik von Betrügern, um sich Zugriff auf deine Konten und Daten zu verschaffen, ist, sich als vertrauenswürdiger Dienst – wie Apple, PayPal, Google usw. – auszugeben und gefälschte Aufforderungen zur Kontoverifizierung zu versenden.
Die Nachricht bezieht sich meist auf verdächtige Aktivitäten, Sicherheitsprobleme oder die Sperrung des Kontos. Dabei wirst du aufgefordert, dein Konto zu verifizieren, indem du entweder einen Code für die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) zurückzuschickst oder einem Link folgst, der dich auf eine gefälschte Website führt, auf der du nach deinen Anmeldedaten gefragt wirst.
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„Falsche Nummer“-Betrug
Eine der aufwändigeren Betrugsmaschen, die viel menschliche Interaktion erfordern, ist der sogenannte „Falsche Nummer“-Betrug. Es beginnt mit einer Textnachricht von einer fremden Person, die vorgibt, sie an eine falsche Nummer geschickt zu haben.
Die Nachricht kann alles sein, von einem einfachen „Hey“ bis hin zu einer Erinnerung an ein Geschäft, das morgen Nachmittag abgeschlossen werden soll. Das Ziel ist es, dich in ein Gespräch zu verwickeln, Vertrauen aufzubauen oder dein Interesse zu wecken und schließlich zum Betrug überzugehen – indem sie dich zum Beispiel nach vertraulichen Informationen oder Geld fragt oder dir anbietet, in etwas zu investieren.
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Betrug mit Privatkrediten oder Schuldenerlass
In diesen Textnachrichten geben die Betrüger vor, Kreditdienstleistungen oder Schuldenabbau/-erlass anzubieten. Diese Betrugsmaschen versprechen in der Regel zu gute Bedingungen, um wahr zu sein, aber wenn du in einer verzweifelten finanziellen Lage bist, könntest du solchen verlockenden Angeboten zum Opfer fallen.
Um deinen „Antrag“ zu bearbeiten, verlangen die Betrüger deine persönlichen Daten, Vorauszahlungen oder Servicegebühren. Dies kann zu Identitätsdiebstahl und finanziellen Verlusten führen.
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Betrug mit Regierungsbehörden
Niemand will sich mit staatlichen Behörden wie dem Finanz- oder dem Sozialamt anlegen. Menschen werden besonders nervös, wenn es um nicht gezahlte Steuern, Probleme mit Sozialleistungen oder ähnliche Angelegenheiten geht. Und genau das machen sich Betrüger zunutze.
Diese Fake-SMS bedrohen dich mit Geldstrafen und rechtlichen Schritten, was ein Gefühl der Dringlichkeit vermittelt. In der Regel enthält eine solche Nachricht einen Link, über den du das Problem „lösen“ kannst. Doch der Link löst einen Phishing-Angriff aus.
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Erstattungsbetrug
Im Gegensatz dazu, jemandem Geld zu schulden, fühlt sich eine Rückerstattung immer gut an. Und genau das machen sich Betrüger oft in Form von SMS-Betrug zunutze. Sie geben sich als ein Unternehmen, eine Behörde oder ein Versorgungsbetrieb aus und behaupten, dass du eine Rückerstattung von ihnen erhalten sollst.
Um dir die gefälschte Rückerstattung zu holen, musst du auf den beigefügten Link klicken, der dich auf eine schadhafte Website führt, auf der du – genau, richtig erraten – nach deinen persönlichen Daten und deiner Bankverbindung gefragt wirst.
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Notfallbenachrichtigungen
Ein uralter Trick: Du bekommst eine Nachricht von einer unbekannten Nummer, in der behauptet wird, deine Freundin oder ein Familienmitglied sei verletzt, in Gefahr oder in rechtlichen Schwierigkeiten. Als guter Mensch, der du bist, gerätst du etwas in Panik. Angst und Besorgnis machen sich breit. Dir wird gesagt, es sei sehr dringend und du wärst der Einzige, der deiner geliebten Person helfen kann. Und natürlich wirst du um Geld gebeten. Du könntest sogar ersucht werden, es geheim zu halten. Dem stimmst du zu.
Betrug durch Notfallbenachrichtigungen ist das beste Beispiel dafür, wie menschliche Emotionen manipuliert werden können.
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SMS von deiner eigenen Nummer
Die wohl seltsamsten aller SMS-Betrugsmaschen sind die Nachrichten, die scheinbar von deiner eigenen Nummer kommen. Betrüger imitieren die Telefonnummern von Benutzern und senden verschiedene Nachrichten, in der Hoffnung, deine Aufmerksamkeit zu erregen.
In der Regel enthalten diese Textnachrichten auch einen fiktiven Link, und wenn du darauf klickst, setzt du dich möglicherweise allen üblichen Bedrohungen aus, wie Phishing, Malware, der Weitergabe persönlicher Informationen usw.
Was solltest du tun, wenn du eine betrügerische SMS erhältst?
Betrugsnachrichten sind immer unaufgefordert (d. h. sie sind keine Antwort auf deine Nachricht) und enthalten möglicherweise Grammatikfehler und/oder zweifelhafte Links. Wenn du vermutest, dass du eine betrügerische Textnachricht erhalten hast, solltest du Folgendes tun:
- Reagiere nicht auf die Nachricht und klicke unter keinen Umständen auf Links. Eine Interaktion mit dem Absender oder das Klicken auf Links kann zu Phishing- oder Malware-Angriffen führen.
- Wenn du vermutest, dass einige der Textnachrichten legitim sein könnten, und du auf Nummer sicher gehen möchtest, klicke nicht auf den Link, sondern rufe die offizielle Website über einen Webbrowser auf, melde dich bei deinem Konto an und überprüfe die Benachrichtigungen.
- Du kannst auch die offizielle Nummer des Unternehmens anrufen und mit einer Kontaktperson sprechen.
- Lösche die Nachricht, um eine versehentliche Interaktion zu vermeiden. Durch das Löschen der Nachricht verhinderst du, dass du sie aus Versehen öffnest, auf einen Link klickst oder den Betrüger anrufst.
- Blockiere die Nummer des Absenders, um weiteren Kontakt zu verhindern. Zusätzlich zum Löschen der Nachricht solltest du die Nummer blockieren, damit du in Zukunft keine betrügerischen Nachrichten mehr von dieser Nummer erhältst.
- Melde den Betrug deinem Mobilfunkanbieter oder der zuständigen Behörde. Bei einigen Anbietern kannst du den Betrugsversuch melden, indem du die Nachricht an eine spezielle Nummer weiterleitest.
- Du kannst den Betrug auch einer Verbraucher- oder Konsumentenschutzbehörde melden.
So schützt du dich vor SMS-Betrug
Hier sind ein paar Maßnahmen, die du zum Schutz vor SMS-Betrug ergreifen kannst:
- Aktiviere Spam-Filter auf deinem Smartphone, um unerwünschte Nachrichten zu blockieren. Die meisten Smartphones verfügen über integrierte Funktionen, die Spam herausfiltern und erkannte Betrugsnummern blockieren.
- Aktualisiere regelmäßig deine Kontaktpräferenzen, um festzulegen, wer dich erreichen kann. Ändere die Einstellungen auf Websites, in Apps und Diensten, um den Zugriff auf deine Telefonnummer einzuschränken.
- Verwende eine alternative Nummer. Die Verwendung von Alternative Number für Online-Dienste oder Anmeldungen kann das Risiko verringern, dass deine eigentliche Telefonnummer Betrügern in die Hände fällt.
- Entferne deine Telefonnummer aus Datenbroker-Listen. Mit Diensten wie Incogni kannst du deine Informationen, einschließlich deiner Telefonnummer, aus den Datenbanken von Datenbrokern entfernen.
- Übrigens: Incogni gibt es mit einem Surfshark One+ -Abonnement – für eine geringe monatliche Gebühr kannst du nicht nur deine Telefonnummer, sondern deine gesamte Online-Präsenz schützen.
Unser Fazit: Betrüger sind schlau, aber du kannst sie überlisten
Betrüger nutzen Textnachrichten als einfache Möglichkeit, um an persönliche Informationen und Geld zu gelangen. Auch wenn einige ihrer Texte sehr überzeugend aussehen mögen, gibt es meist deutliche Anzeichen, die fast schon „Betrug!“ schreien. Mit diesem Blog-Artikel bist du nun bestens gerüstet, um die Betrüger auszutricksen – bleibe wachsam, erkenne ihre Tricks und falle nie wieder auf einen SMS-Betrug herein.
FAQ
Was passiert, wenn du auf eine SMS mit Betrugsabsicht antwortest?
Wenn du auf eine betrügerische Textnachricht antwortest, versuchen Betrüger möglicherweise, dich in ein weiteres Gespräch zu verwickeln und dich davon zu überzeugen, sensible Informationen preiszugeben oder ihnen Geld zu geben. Du bestätigst damit auch, dass deine Telefonnummer aktiv ist, was dich zu einem Ziel für zukünftige Betrugsversuche macht (Betrüger neigen dazu, diese Art von Informationen weiterzugeben/zu verkaufen).
Kann ein Betrüger per SMS Zugriff auf dein Handy erlangen?
Obwohl ein Betrüger nicht direkt über eine Textnachricht auf dein Telefon zugreifen kann, kann das Klicken auf einen Link in der Textnachricht Malware auf deinem Gerät installieren und es gefährden.
Kann man durch das Öffnen einer SMS Opfer eines Phishing-Angriffs werden?
Das Öffnen einer Textnachricht ist im Allgemeinen sicher. Wenn du jedoch auf Links klickst oder mit dem Absender in Kontakt trittst, könnte dadurch ein Phishing-Angriff ausgelöst werden.