Was ist ein VPN für P2P?

Ein Virtuelles Privates Netzwerk (VPN) ist ohne Frage ein nützliches Tool, das deine Cybersicherheit und Privatsphäre deutlich erhöht. Aber vielleicht hast du schon einmal von einem VPN für P2P gehört und dich gefragt, um was es sich dabei eigentlich handelt und ob es für dich einen Nutzen bietet.

Inhaltsverzeichnis

    P2P (Peer-to-Peer) bezeichnet bei einem Virtuellen Privaten Netzwerk die gemeinsame Nutzung eines Netzwerks von Benutzergeräten, die gleichzeitig als Clients und Server fungieren. 

    Erfahre im folgenden Artikel die genaue Funktionsweise von P2P und welche Vor- und Nachteile es im Zusammenspiel mit einem Virtuellen Privaten Netzwerk bietet. Zudem gibt es für dich einen Vergleich zwischen einem VPN für P2P und DoubleVPN beziehungsweise Onion over VPN, um dir die Suche nach der für dich besten Lösung zu vereinfachen.

    Was ist ein VPN für P2P?

    Ein P2P an sich wird verwendet, um Ressourcen zwischen Computern zu teilen, – zum Beispiel zum Download von großen Dateien, aber auch dem Teilen von Dingen wie Festplattenspeicher, Netzwerkbandbreite und Rechenleistung. Ein Beispiel wäre, dass du eine große Datei per P2P-Dateifreigabe herunterladen möchtest, für die ein Download mit deinem Endgerät allein sehr viel Zeit in Anspruch nehmen würde.

    Bei nur einem Server muss dieser seine gesamte Bandbreite verwenden, um die Datei zu übertragen. Bei einem Peer-to-Peer-Netzwerk hingegen arbeiten mehrere Server zusammen. Darüber hinaus ist die Kryptowährung Bitcoin ebenfalls ein bekanntes Beispiel für P2P.

    Ein VPN für P2P verbindet die Vorteile eines VPNs mit jenen eines P2P-Netzwerks. Bei den gängigen VPNs baust du eine Verbindung zu einem zentralen VPN-Server auf, der deine IP-Adresse verschleiert und somit deine Online-Privatsphäre erhöht. Manche Dienste bieten darüber hinaus noch weitere Funktionen wie Malware-Erkennung oder Kill Switch an.

    Bei einem VPN für P2P geht es hingegen darum, dass ein gemeinsames Netzwerk aus Servern geschaffen wird. Jeder Nutzer in diesem Netzwerk wird mit seinem Gerät (meist ein Computer) zu einem Knotenpunkt (in diesem Fall als „Peer“ bezeichnet), der sowohl Nutzer dieses Netzwerks ist, aber gleichzeitig auch den Datenverkehr für andere Nutzer weiterleitet. 

    Oder anders ausgedrückt: jede Person im Netzwerk mit seinem persönlichen P2P-Server agiert sowohl als Client als auch als Server in Bezug auf andere Peers. Es gibt keinen zentralen Server oder Host.

    Bekannte Projekte für Peer-to-Peer-VPNs sind ZeroTier, Tinc und HoloPort.

    Wie funktioniert ein VPN für P2P?

    Der erste Schritt wurde bereits angesprochen: Jeder Nutzer, der Teil eines VPNs für P2P wird, wird gleichzeitig zu einem Peer-Knoten. Die Nutzer teilen ihre Internetgeschwindigkeit und arbeiten auf diese Weise zusammen, um das Peer-to-Peer-Netzwerk zu stärken. Diese Netzwerke sind selbst organisiert; es steckt dahinter kein Unternehmen.

    Währenddessen entscheidet ein Algorithmus, welchen Weg die Daten durch das Netzwerk gehen sollen. Berücksichtigt wird unter anderem, wie nah die Peers beieinander liegen und wie stark das Netzwerk ausgelastet ist. Genau wie einem gängigen Virtuellen Privaten Netzwerk verfügen die Daten über eine AES-256-Bit-Verschlüsselung und können von Außenstehenden nicht eingesehen werden. Die Peers arbeiten als Team zusammen, verfügen aber über kein zentralen Knotenpunkt; alle sind gleichberechtigt.

    Wichtig: Du muss unterscheiden, ob du ein Virtuelles Privates Netzwerk als Ergänzung zu P2P siehst, also P2P beispielsweise für den Download von Dateien nutzt, oder VPN-Server als P2P-Netzwerk untereinander verbinden möchtest.

    Vor- und Nachteile eines VPNs für P2P

    Ein VPN für P2P ist schwerer zu kontrollieren und bietet Hackern keinen zentralen Angriffspunkt. Jedoch kann es mitunter weniger zuverlässig sein als die VPN-Verbindung mit einem einzelnen Server, und die Nutzung ist nicht so reibungslos. Im Folgenden mögliche Vor- und Nachteile im Überblick:

    Vorteile

    • Kein zentraler Angriffspunkt: Ein P2P-Netzwerk bietet Hackern keinen zentralen Angriffspunkt, was insgesamt für mehr Sicherheit sorgt;
    • Sicherer Download großer Dateien möglich: P2P-Netzwerke bieten dir die Möglichkeit, große Dateien herunterzuladen. Das könnte vorteilhaft sein, um große Unternehmensdaten weiterzugeben oder im akademischen Bereich.
    • Schwer zu kontrollieren: Manche (wenn auch wenige) Länder schränken die Nutzung eines VPNs ein oder verbieten diese. Ein VPN für P2P ist durch deine Dezentralität jedoch schwerer zu kontrollieren.

    Nachteile

    • Zuverlässigkeit: Je nachdem, wie viele Nutzer die P2P-Netzwerke nutzen, kann es nur eingeschränkt funktionieren. Durch die Dezentralität hängt die Funktionalität stark von der Menge an Nutzern ab;
    • Sicherheitsrisiken: Die Risiken sind gering, aber überall gibt es schwarze Schafe, auch beim VPN für P2P. Es kann passieren, dass einer der Knoten nicht vertrauenswürdig ist;

    Weniger bequeme Nutzung: Anders als konventionelle VPN-Dienste kann die Verwendung von Peer-to-Peer nicht so bequem sein, wie wenn du dich mit einem Klick mit einem VPN-Server zum Beispiel bei Surfshark verbindest.

    Vorteile
    Nachteile
    Kein zentraler Angriffspunkt
    Eingeschränkte Zuverlässigkeit
    Sicherer Download großer Dateien
    Mögliche Sicherheitsrisiken
    Schwerer zu kontrollieren
    Weniger bequeme Nutzung
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    DoubleVPN vs. VPN für P2P

    Wenn du eine VPN-Verbindung aufbaust, sendest du deine Daten normalerweise über einen einzelnen Server deiner Wahl. DoubleVPN – oder auch MultiHop genannt – bedeutet hingegen, dass deine Daten über zwei VPN-Server gesandt werden, die auf der ganzen Welt stehen können, und dadurch eine zusätzliche Ebene der Verschlüsselung geschaffen wird.

    Diese zweifache Verschlüsselung macht es für Hacker umso schwerer, Zugriff auf deine Daten zu erlangen. Deine IP-Adresse wird zudem am ersten Server geändert, wodurch der zweite Server keinerlei Informationen über dich besitzt. DoubleVPN ist vor allem für Personen geeignet, die von Unterdrückung und Repressalien bedroht sind und ihre Identität im Internet sowie sensible Dateien und Informationen besonders schützen müssen.

    Im Gegensatz dazu ist P2P wie bereits erläutert ein Zusammenschluss an Servern, die dezentral verwaltet werden. Und während DoubleVPN vor allem für mehr Sicherheit steht, liegt der Fokus von P2P auf mehr Geschwindigkeit für zum Beispiel Filesharing. Denn bei MultiHop kann sich deine Geschwindigkeit verlangsamen, da die Daten über zwei VPN-Server geleitet werden.

    Ob DoubleVPN oder VPN für P2P hängt stark von deinen Ansprüchen ab. Wenn du Wert auf maximale Privatsphäre und Sicherheit legst, weil du zum Beispiel Journalist oder Aktivist bist, könnte ein Double VPN die bessere Wahl sein. Wenn du jedoch hauptsächlich P2P-Filesharing betreibst und ein gutes Gleichgewicht zwischen Performance und Sicherheit wünscht, ist ein VPN für P2P besser geeignet.

    Onion Over VPN vs. VPN für P2P

    Bei einem Onion Over VPN wird dein Datenverkehr verschlüsselt an einen Server des Virtuellen Privaten Netzwerkes gesandt und deine IP-Adresse verändert. Anschließend erreicht er das Onion-Netzwerk, wo der Datenverkehr mehrere Knoten („Nodes“) durchläuft, bis er schließlich am Zielort angelangt. Auf diesem Weg erfolgt eine mehrfache Verschlüsselung, so dass nur schwer festzustellen ist, woher der Datenverkehr ursprünglich stammt.

    Die einzelnen Nodes werden wie bei P2P von Freiwilligen betrieben. Theoretisch ist es also möglich, dass Unbekannte die Server kompromittieren können, um dich online zu verfolgen. Mit einem Virtuellen Privaten Netzwerk verbirgst du deine IP-Adresse vor dem ersten Knoten (Einstiegsknoten genannt), so dass deine Identität geschützt bleibt.

    Wie bei DoubleVPN liegt auch bei Onion Over VPN der Fokus vor allem auf der Sicherheit. Die Vorteile von P2P und dem Onion-Netzwerk werden vereint. In Sachen Performance musst du allerdings Abstriche machen, da der Datenverkehr einen längeren Weg nimmt und über mehrere Onion-Server geleitet wird. Für Filesharing ist es nicht geeignet.

    FAQs

    Brauche ich für P2P ein Virtuelles Privates Netzwerk?

    Nein, für P2P brauchst du nicht zwingend ein Virtuelles Privates Netzwerk. Bei P2P geht es primär darum, Aufgaben oder Arbeitslasten zwischen den verschiedenen Peers aufzuteilen. Ein Virtuelles Privates Netzwerk ist eine Ergänzung, um die Online-Sicherheit und Privatsphäre zu erhöhen oder aber um Server des Virtuellen Privaten Netzwerkes zu verbinden und ein VPN für P2P zu erstellen.

    Ist ein Virtuelles Privates Netzwerk für P2P sicher?

    Ja, wenn du einen Premium VPN-Dienst wählst, kannst du mit einem virtuellen privaten Netzwerk deine Online-Sicherheit und Privatsphäre deutlich erhöhen. Es ist eine gute Möglichkeit, die Risiken, die eine P2P-Dateifreigabe birgt, zu mildern. Denn Filesharing kann dein Netzwerk für Dateien aus anonymen Quellen öffnen. Darüber kann ein Internetdienstanbieter P2P-Aktivitäten leicht erkennen und die Bandbreite beschränken.

    Sind VPNs für P2P legal?

    Sowohl P2P als auch VPNs sind an sich legal. Ein P2P wird erst dann illegal, wenn man es für kriminelle Aktivitäten, wie den Download von Raubkopien oder anderer illegaler Inhalte nutzt. Die Nutzung eines virtuellen privaten Netzwerks ist nur in wenigen Ländern eingeschränkt oder verboten. Natürlich solltest du auch dieses ausdrücklich nicht nutzen, wenn du damit gegen Gesetze oder Nutzungsbedingungen verstößt.