deep web vs dark web

Falls du dir in letzter Zeit nur eine einzige TV-Serie angesehen hast, konntest du feststellen, dass sie mindestens eine Folge enthielt, die auf das Internet Bezug nahm. Abgesehen von fragwürdiger Tastaturnutzung, wurde hier mit Begriffen wie „Deep Web“ oder „Darknet“ jongliert. Hierbei handelt es sich nicht um irgendwelche erfundenen Hacker-Begriffe, die die Leserschaft verwirren sollen – es geht um ernstzunehmende Tatsachen! Und wir möchten dir darüber berichten. 

Kurz: Was bedeuten Deep Web und Dark Web?

Das Deep Web beinhaltet sämtliche Websites, die von Suchmaschinen (gelesen: von Google nicht suchbar) nicht indiziert wurden und meist der Erfüllung alltäglicher Aufgaben dienen. Das Darknet umfasst absichtlich unsichtbar gemachte Bereiche des Deep Web, für deren Zugriff mindestens ein anderer Browser erforderlich ist.

    Sind Deep Web und Dark Web ein und dasselbe?

    Mitnichten das Deep Web, das als Teil des Internets nicht über Suchmaschinen identifiziert werden, mit der korrekten Web-Adresse sowie den zugehörigen Zugangsdaten jedoch genutzt werden kann, ist weniger versteckt und geheim als das Dark Web. Das Dark Web ist für sich genommen ähnlich einer Unterkategorie des Deep Web, indem es absichtlich verschleiert wird und dadurch schwer zu erreichen ist. Hierzu später mehr. 

    Was bedeutet Deep Web?

    What is the deep web?

    Das Deep Web bezeichnet unsichtbare Nutzenbereiche des wahren Internets. Jede Website, die sich von einer Suchmaschine indizieren lässt (sprich, über Google oder Bing gesucht werden kann) zählt zum „Surface Web“ – dem für jedermann zugänglichen Teil des Internets, der leicht durchsucht und genutzt werden kann. Stell dir das Ganze wie eine Ladenfront in einer Shopping-Mall vor – wenn auch mitunter düster, dient sie dir jedoch zur Orientierung. 

    Dieser Metapher zufolge stünde das Deep Web für all die Hinterzimmer, Gänge und Lagerbereiche, Verwaltungsbüros sowie andere Bereiche, die der Öffentlichkeit unzugänglich sind. Hast du die nötige ID oder kennst den Türcode etc., kommst du natürlich auch hier rein.

    Kannst du es über Google nicht finden (Suchmaschinen verweisen niemals direkt auf dein E-Mail-Postfach), jedoch mittels Link und zugehörigem Passwort darauf zugreifen, befindet es sich im Deep Web. Außerhalb der Metapher enthält das Deep Web Folgendes:

    • Private Social-Media-Profile
    • Wichtige Informationen zu deinem Bankkonto
    • E-Mail-Postfächer
    • Vertrauliche Websites von Unternehmen
    • Interne Unternehmens- und Schulsysteme
    • Paywall-Inhalte usw. 

    Der größte Unterschied zwischen dem Deep Web und der Deep-Web-als-kaum-wahrnehmbarem-Verkaufsort-Metapher besteht darin, dass die Mall für Kunden zugänglich ist und nicht nur unzugängliche Personalbereiche umfasst. Zugleich ist das Deep Web ungleich größer als das Surface-Web.

    Fun Fact: Das Internet besteht ungefähr 90-95 % aus Deep Web. 

    Überlege dir mal, wie viele Menschen den Login-Bildschirm von Gmail (im zugänglichen Web) sehen und wie viele Gmail-Konten es insgesamt (im Deep Web) gibt. Wende diesen Vergleich nun auf sämtliche anderen Inhalte im Netz an, um eine Vorstellung von den enormen Größenunterschieden zu bekommen, über die wir hier sprechen. 

    Was bedeutet Darknet?

    What is the dark web?

    Zurück zur Shopping-Mall-Metapher mit dem Surface-Web als Ladenfront und dem Deep Web als sämtliche unzugänglichen Personalbereiche – dann gleicht das Darknet einer illegalen Spielhölle, welche sich in einem zugemauerten Kämmerlein (das auf den Lageplänen der Shopping-Mall nicht existiert) hinter einer Wendy’s-Filiale befindet, und nur über einen Belüftungsschacht erreicht werden kann, nachdem sechs Schrauben gelöst werden. Soll heißen, dieser Ort ist perfekt versteckt, erfordert besondere Zugangsvoraussetzungen und ist mit großer Wahrscheinlichkeit illegal. 

    Eine für das Darknet benötigte Komponente, von der du mit Sicherheit schon einmal gehört hast, ist das Tor-Netzwerk, welches Onion-Websites hostet, die nur mithilfe eines Tor-Browsers abgerufen werden können. Genau richtig, das Darknet bleibt nicht nur sämtlichen Suchmaschinen verborgen, sondern lässt sich noch nicht einmal über einen Link mit zugehörigem Passwort abrufen – die Zugangsbeschränkungen sind somit maximal gegeben. Dies ist zweifelsohne klar beabsichtigt. 

    Diese ganze Geheimhaltung ist von Bedeutung, da das Darknet folgendes umfasst:

    • Kriminalität. Darknet-Marktplätze – ähnlich der Seidenstraße – für Waffen, Drogen und all den anderen Kram, den sich ein gelangweilter Cop zur Erreichung seines Ziels so alles einfallen lassen kann, sind wohl die beliebtesten Dinge, die man hier so bekommen kann.
    • Urheberrechtlich geschützte Bücher. Tor und andere sind zum Ausführen gerippter Spiele sowie zum Teilen von Filmen nicht schnell genug, genügen jedoch zur Weitergabe gescannter Bücher außerhalb der Reichweite von DMCA-Verfechtern.
    • Veröffentlichungsseiten für Whistleblower. Whistleblowing ist trotz fehlender verbietender Gesetzgebung ein gefährliches Unterfangen, und die Veröffentlichung belastender Beweise zu Fehltritten eines Unternehmens oder NATO-Kriegsverbrechen sollte unter strikter Geheimhaltung erfolgen.
    • Darknet-Versionen populärer Nachrichten-Sites.  Dies ist eine Möglichkeit, Nachrichten auf sichere Weise zu konsumieren. Besonders in Ländern mit strenger Zensur von zentraler Bedeutung, da sich der Zugriff (Nutzung von Tor kann durch IDAs identifiziert werden) schwerlich blockieren lässt.
    • Darknet-Foren. Naturgemäß läuft die Nutzung dieses Mediums stets nah an der Legalitätsgrenze ab. Während man in einigen Fällen nah an einem gewöhnlichen Forum dran ist, macht sich niemand die Mühe, Zugriff zum Darknet zu bekommen, nur um die Veröffentlichung des neuesten Pokemon-Films zu beklagen.   
    • Seltsame Blogs. Vielleicht bist du lediglich jemand, der aus reinem Interesse einen Darknet-Blog führt, oder steckt evtl. doch mehr dahinter. Technik-Freaks haben z. B. Blogs zu Themen verfasst, die sich mit fragwürdigen Dingen wie der Erkundung von Wartungstunneln in Universitätsgebäuden befassen. 

    Suchmaschinen fürs Darknet existieren natürlich, aufgrund unvorhersehbarer Infrastruktur (Websites gehen andauernd offline), sind diese jedoch nicht annähernd so anwenderfreundlich wie bspw. Bing.

    Aufgrund des veränderlichen und inoffiziellen Charakters des Darknets, weiß niemand wirklich, womit wir es hierbei größtenteils in Wahrheit zu tun haben. Übrigens wird das öffentlich zugängliche Internet – Surface- und Deep Web zusammengenommen – gemeinsam auch als „Clearnet“ bezeichnet, im Gegensatz zum extrem geheimen Darknet. 

    Ist das Deep Web illegal?

    Das Deep Web ist keinesfalls illegal, da es die Funktionsgrundlage für das Internet darstellt. Rufe dir den Größenunterschied zwischen Clearnet und Darknet in Erinnerung. Denke an den alltäglichen Nutzenbereich, den dieses Web abdeckt. Also, das Deep Web ist nicht nur legal, sondern hat auch eine moralische Daseinsberechtigung bzw. ist als neutral zu betrachten. 

    Ist das Darknet illegal?

    Dem Darknet als Konzept steht nichts entgegen – sonst hätte ich diesen Blog-Beitrag zu netten Tor-Websites wohl kauf verfasst. Wie mit anderen Tools im Internet jedoch auch – selbst VPNs – sind illegale Aktivitäten natürlich nicht gestattet und damit illegal. 

    Nutzt du also deinen super legalen Chrome-Browser zum Streamen von Raubkopien, gehst du einer illegalen Handlung nach. Setzt du im Darknet einen Killer auf deinen Nachbar an, um in den Besitz von dessen wertvoller Charizard-Spielkarte zu gelangen, machst du dich strafbar. 

    Welches sind die Hauptgefahren des Darknets?

    Das Darknet ist per se nichts Schlechtes, die Nutzung ist jedoch mit einigen Gefahren verbunden:

    • Gesetzesverstöße. Je nach lokal geltender Gesetzgebung, kann das Anschauen einiger der im Darknet erhältlichen Inhalte zu Anklagen im Sinne von „Im Besitz von…“ führen. Andererseits stößt du angesichts der schieren Größe des Darknets nicht einfach so zufällig auf solch illegale Inhalte, sondern bist dir deines Handelns sehr wohl bewusst.
    • Psychologische Schäden. Deine Neugier kann dich zu unheilvollen Inhalten führen, wie jene, die auf Liveleak veröffentlicht werden.  
    • Viren. Du weißt, wie oft raubkopierte Medien von Viren befallen sind und darüber hinaus weitere Gefahren bergen? Dasselbe gilt für’s Darknet!
    • Betrug. Selbst im Clearnet läufst du Gefahr, Opfer von Geld-, Daten oder Gerätebetrug zu werden. 

    Sieh daher vor sämtlichen illegalen Aktivitäten ab und erschwere Cyberkriminellen den Zugriff auf deine Daten – dann bist du auf der sicheren Seite. 

    Sicherheit ist wichtig, egal, welches Web genutzt wird

    Deep Web vs. Dark Web: Hierunter versteht man nicht dasselbe, beides sind jedoch zentrale Bestandteile des Internets. Auf einiges stößt du jeden Tag, anderes bleibt im Verborgenen, es sei denn, du suchst gezielt danach. Egal, was jedoch passiert, Online-Sicherheit hat oberste Priorität. Sichere dir ein VPN. 

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