A hand holding an air traffic control light next to a white circle, a shield with VPN on it, and a chat box that says PPTP.

Point-to-Point Tunneling Protocol (PPTP) ist eine der vielen auf Remote-Netzwerken basierenden Implementierungsmethoden für VPNs. Ein PPTP VPN erhält Daten, verschlüsselt sie, um sie dann über das Internet zu übertragen. Einfach zu konfigurieren, zählt PPTP zu den ältesten von fortschrittlicheren Nutzern in speziellen Anwendungsfällen genutzten VPN-Protokollen. Dennoch mangelt es der PPTP-Verschlüsselung an einem wesentlichen Sicherheitsmerkmal – dem Schutz von Nutzerinformationen. Schauen wir uns dies jedoch genauer an.

Inhaltsverzeichnis

    Funktionsweise eines VPN PPTP

    PPTP übernimmt im Wesentlichen dieselben grundlegenden Funktionen wie auch andere VPN-Protokolle – Authentifizierung, Aufbau eines Tunnels, Datenverschlüsselung/Datenkapselung und Übermittlung.

    Einfach ausgedrückt errichtet PPTP einen Tunnel zwischen zwei Punkten, meistens dem Gerät eines Nutzers und einem Remote-Netzwerk. Dies erfolgt über bestimmte zuvor festgelegte Regeln und Verfahren, auch Protokoll genannt. 

    Diese Verbindung wird dann für den Transfer verschlüsselter Informationen zwischen diesen beiden Punkten verwendet, was theoretisch die Basis für eine sichere VPN-Verbindung bildet. Die von PPTP VPN angebotenen Authentifizierungs- und Verschlüsselungsmethoden sind extrem veraltet und weisen schwere Sicherheitsmängel auf.

    Warum ein PPTP VPN-Client als überholt betrachtet wird

    A sword resting on a wooden shield, and above the shield, there is a chat box saying PPTP.

    PPTP ist ein direkter Vorgänger von PPP, einem noch älteren Point-to-Point-Protokoll, und basiert auf dessen veraltetem System. Es kann auf drei Authentifizierungsprotokolle zurückgreifen, von denen zwei (PAP und CHAP) in der Vergangenheit nachweislich bereits gehackt und ausgenutzt wurden, und unterstützt ausschließlich MPPE-Verschlüsselungsschlüssel (Microsoft Point-to-Point-Verschlüsselung) mit bis zu 128 Bit.

    128-Bit-Schlüssel sind meist schwieriger zu knacken, MPPE ist jedoch allgemein hin dafür berüchtigt, besonders anfällig für Bit-Flipping-Angriffe zu sein. Tatsächlich war die NSA sogar in der Lage, das Protokoll zu knacken und zu umgehen, um im Zuge dessen die Online-Aktivitäten von PPTP-Nutzern auszuspionieren.

    Neben unzureichenden Sicherheitsfunktionen tut sich dieses Protokoll zudem schwer mit der Überwindung von Firewalls, von den Kompatibilitätsproblemen mit Routern ganz zu schweigen.

    Vorteile eines PPTP VPN

    Ironischer Weise erweisen sich die PPTP innewohnenden Schwachstellen zugleich als seine einzige Rettung – eine schlechte Verschlüsselung bedeutet geringer Overhead, was sich unmittelbar auf die Geschwindigkeit niederschlägt. Seiner miserablen Sicherheit geschuldet, kann sich ein PPTP VPN hauchdünn vor der Konkurrenz als eines der derzeit noch schnellsten VPN-Protokolle auf dem Markt behaupten.

    Seine einfache Einrichtung, gepaart mit soliden Geschwindigkeiten, erweckt den Anschein einer praktikablen VPN-Lösung.

    PPTP auf einen Blick:

    Vorteile
    Nachteile
    • Einfach einzurichten
    • Schnelle Komponenten
    • Windows-Kompatibilität
    • Unzureichende Verfügbarkeit von Authentifizierungsmethoden
    • Veraltete und überholte Verschlüsselung
    • Erfordert die PPTP-Passthrough-Funktion für den Router
    • Leicht durch Firewalls blockiert
    Gib dich nicht mit fragwürdiger Sicherheit zufrieden
    Surfshark

    Was bedeutet PPTP-Passthrough?

    PPTP-Passthrough beschreibt eine Router-Funktion, die PPTP durch Hinzufügen einer eindeutigen Call-ID, die als Ersatz für NAT (Network Address Translation)-Ports fungiert, die Überwindung von Router-Beschränkungen ermöglicht.

    Die meisten Router greifen für den Aufbau einer Internetverbindung auf NAT-Protokolle zurück, was eine ordnungsgemäße Funktionalität von Ports voraussetzt, wodurch PPTP mit NAT nicht kompatibel ist.

    Die Passthrough-Funktion ist jedoch nur bei älteren Router-Modellen sowie veralteten VPN-Protokollen wie PPTP erforderlich. Neuere und sicherere Alternativen wie z. B. OpenVPN, IKEV2 und WireGuard verfügen standardmäßig bereits über Funktionen, um bei Bedarf NAT-Kompatibilität zu gewährleisten.

    Wie schneidet ein PPTP VPN-Client im direkten Vergleich ab?

    Wie zuvor bereits erwähnt, sind die von PPTP verwendeten Authentifizierungs- und Verschlüsselungsmethoden alles andere als sicher und zeitgemäß – wie schlimm ist es aber genau? Spoiler-Alarm – ziemlich schlimm; insbesondere im Vergleich zu anderen, moderneren Protokollen.

    Lass uns im Hinblick darauf die drei am weitest verbreiteten VPN-Protokolle etwas genauer unter die Lupe nehmen, um zu verstehen, wie PPTP VPN-Verbindungen insgesamt abschneiden.

    PPTP vs IKEv2

    PPTP
    IKEv2
    Verschlüsselung
    Bis zu 128-Bit
    Branchenstandard AES 256-Bit
    Sicherheit
    Elementar und leicht zu knacken
    Umfassend
    Geschwindigkeit
    Sehr schnell
    Schnell, hängt im Einzelnen jedoch von der Server-Entfernung ab
    Stabilität
    Stabil
    Stabil
    Einrichtung
    Leicht
    Problemlos mit VPN-Verbindung, kompliziert als eigenständiges System

    Im Vergleich zu einer auf PPTP basierenden VPN-Verbindung erweist sich IKEv2 als die wesentlich sicherere und verlässlichere Alternative. Ist mit der als Branchenstandard geltenden, von der US-Regierung sowie der NSA genutzten AES-256-Bit- Verschlüsselung zum Schutz sensibler Daten kompatibel.

    Wenngleich daher naturgemäß etwas langsamer, unterscheiden sich die IKEv2-Geschwindigkeiten doch nur unwesentlich von der Konkurrenz.

    Das IKEv2 VPN-Protokoll bietet darüber hinaus Vorteile beim Wechsel sowie beim Aufbau von Verbindungen zwischen mobilen Daten und WLAN-Netzwerk, was es für Nutzer von Mobilgeräten attraktiv macht.

    PPTP vs OpenVPN

    PPTP
    OpenVPN
    Verschlüsselung
    Bis zu 128-Bit
    Branchenstandard AES 256-Bit
    Sicherheit
    Elementar und leicht zu knacken
    Umfassend
    Geschwindigkeit
    Sehr schnell
    Schnell
    Stabilität
    Stabil
    Stabil
    Einrichtung
    Leicht
    Superleicht mit VPN, nicht ganz erstanwenderfreundlich ohne

    Genau wie IKEv2 verfügt auch OpenVPN über eine PPTP-basierte Sicherheitsebene, was jedoch auf Kosten der Geschwindigkeit geht. 

    Im Gegensatz zu IKEv2 ist OpenVPN allerdings schneller und über längere Verbindungen auch wesentlich stabiler, was beide Optionen für viele VPN-Anbieter zu gleichwertigen Alternativen macht. Die Kombination beider Systeme sorgt für einen ausgewogenen VPN-Dienst – nicht ganz so schnell wie PPTP, dafür jedoch in jeder anderen Hinsicht die bessere Wahl.

    OpenVPN ist Open-Source-basiert und wird fortlaufend weiterentwickelt, was seine Transparenz erhöht, ein Audit erleichtert und regelmäßige Verbesserungen ermöglicht.

    PPTP vs WireGuard

    PPTP
    WireGuard
    Verschlüsselung
    Bis zu 128-Bit
    Branchenstandard AES 256-Bit
    Sicherheit
    Elementar und leicht zu knacken
    Umfassend
    Geschwindigkeit
    Sehr schnell
    Sehr schnell
    Stabilität
    Stabil
    Ausgesprochen gut
    Einrichtung
    Leicht
    Ein Kinderspiel mit VPN und leicht als eigenständiges System

    WireGuard ist die neuste Erweiterung der VPN-Protokollfamilie und als getrennte, eigenständige Software erhältlich. 

    Auf Linux-Basis entwickelt, nutzt es im Vergleich zur in die Hunderttausende gehenden Codebasis von OpenVPN und IKEv2 lediglich 4.000 Zeilen an Code.

    Aus diesem Grund sind mit WireGuard schnellere und stabilere Verbindungen bei zugleich erstklassiger Sicherheit möglich.

    Unnötig zu erwähnen, dass ein Vergleich mit PPTP angesichts der Überlegenheit WireGuards in sämtlichen Belangen nicht fair wäre.

    Fazit: Sicherheit ist der springende Punkt

    PPTP VPN ist schnell und einfach einzurichten, was die eklatante Sicherheitslücken allerdings nicht wettmachen kann. Um es deutlich zu sagen, ich kann PPTP als Protokoll nicht empfehlen, da es mit IKEv2, OpenVPN und WireGuard einfach zu viele Alternativen gibt. Sie alle sind in puncto Sicherheit weit voraus, meist ebenso schnell und Surfshark-kompatibel!

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    Häufig gestellte Fragen

    Was ist ein PPTP VPN-Server?

    Im Grunde gibt es so etwas wie einen PPTP VPN-Server gar nicht. Begriffe wie „PPTP-Server“ oder „PPTP VPN-Server“ beziehen sich normalerweise auf eine Funktion zur Einrichtung einer PPTP-Protokollverbindung auf einem Router.

    Wie funktioniert ein PPTP-VPN?

    Ein PPTP-VPN stellt über eine VPN-App unter Rückgriff auf PPTP eine Verbindung her. Die meisten Anbieter stellen PPTP als eine ihrer Protokoll-Alternativen bereit.

    Warum gilt PPTP als unsicher?

    Seine Verschlüsselungstechnologie (siehe: Sicherheit) ist veraltet. PPTP sowie die darauf basierenden Authentifizierungsmethoden wurden in der Vergangenheit bereits von Geheimdiensten wie der NSA gehackt.

    Sollte ich ein PPTP VPN-Protokoll verwenden?

    Nein. Protokolle wie IKEv2, OpenVPN und WireGuard sind weitaus sicherer und nicht selten genauso schnell wie PPTP VPNs.

    Welches ist besser: OpenVPN oder PPTP?

    OpenVPN Es bietet seinen Nutzern umfassendere Sicherheit, fortschrittliche Verschlüsselung und schnelle Geschwindigkeiten (wenngleich nicht ganz so schnell wie PPTP).